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Autor(en):
D. Phiesel, D. Moormann
Zusammenfassung:
Im Rahmen dieser Ausarbeitung wird eine aufgabenangepasste, einfache und quantitative Vorgehensweise für die Bewertung von Risiken für bemannte Luftfahrzeuge durch den Betrieb von kleinen unbemannten Fluggeräten (Luftrisiko, engl. Air Risk Class, ARC) unterhalb einer Flughöhe von 150 Metern vorgestellt. Basis dafür sind internationale Meldungen über Annäherungen unbemannter Fluggeräte mit bemannten Luftfahrzeugen. Anknüpfend an eine Untersuchung zur Bewertung des Bodenrisikos (engl. Ground Risk Class, GRC) [1] wird hier ein Risikomodell erarbeitet, das sowohl mit einer minimalen Anzahl an Prädiktoren auskommt als auch quantitativ das Risiko für die bemannte Luftfahrt beschreibt. Wie schon im Bereich des Bodenrisikos kommen dabei Sicherheitszahlen zum Einsatz, die intuitiv nachvollziehbar sind und gleichzeitig einen direkten Bezug zur Mortalität pro Betriebsstunde herstellen. Das hier erarbeitete Modell beschreibt das Luftrisiko des Betriebs von kleinen unbemannten Fluggeräten im untersten Luftraum lediglich durch die Faktoren Masse, Betriebsort und Qualität des Sicherheitsumfelds, das dem Betrieb zugrunde liegt. Wie vermutet spiegelt die Empirik beim Betriebsort die kausalen Zusammenhänge größtenteils wider. So ergibt sich eine entsprechende Häufung von gemeldeten Vorkommnissen wie Drohnensichtungen und -annäherungen an bemannte Luftfahrzeuge in Flugplatznähe und Kontrollzonen. Andererseits kann die Vermutung einer mit dem Urbanisierungsgrad korrelierenden Gefährdung der bemannten Luftfahrt durch unbemannte Fluggeräte empirisch nicht bestätigt werden. Im Vergleich mit dem Bodenrisiko scheint das Luftrisiko beim Betrieb von kleinen unbemannten Fluggeräten im untersten Luftraum nach Auswertung der Meldezahlen in vielen Fällen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Dies steht teilweise im Widerspruch zur Bewertung des Luftrisikos bei den traditionellen Betrachtungsmethoden, insbesondere mit Blick auf das Specific Operations Risk Assessment (SORA [2]) der Joint Authorities for Rulemaking on Unmanned Systems (JARUS). Nicht zuletzt kann gezeigt werden, dass die meisten Zwischenfälle auf einen illegalen Betrieb zurückgeführt werden können, sodass das Hauptaugenmerk zukünftiger Regulierungen auf die Qualität der Kenntnisse von Steuerern sowie eine wirksame Prävention durch Verfolgbarkeit gerichtet sein sollte.
Veranstaltung:
Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress 2018, Friedrichshafen
Verlag, Ort:
Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V., Bonn, 2018
Medientyp:
Conference Paper
Sprache:
deutsch
Format:
21,0 x 29,7 cm, 11 Seiten
URN:
urn:nbn:de:101:1-2018120311231040577458
DOI:
10.25967/480034
Stichworte zum Inhalt:
Luftfahrt, unbemanntes Fluggerät, Drohne, Risikobewertung, Luftrisiko, UAV, ARC, SORA
Verfügbarkeit:
Download - Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen dieses Dokuments: CC BY-NC-SA 3.0 DEOPEN ACCESS
Kommentar:
Zitierform:
Phiesel, D.; Moormann, D. (2018): Bewertung des Luftrisikos beim Betrieb von kleinen unbemannten Fluggeräten im untersten Luftraum - Ein einfacher und quantitativer Ansatz. Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt - Lilienthal-Oberth e.V.. (Text). https://doi.org/10.25967/480034. urn:nbn:de:101:1-2018120311231040577458.
Veröffentlicht am:
03.12.2018