Die Großstadt in der frühexpressionistischen Lyrik Georg Heyms, Ernst Stadlers und Armin T. Wegners


Examensarbeit, 2009

87 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

0 Zitierweise

1 Einleitung

2 Großstadt und Gesellschaft zur Jahrhundertwende

3 (Früh-)Expressionistische Großstadtlyrik und ihre Entstehung
3.1 Die Großstadt in der Literatur vor
3.2 Die Entstehung des Expressionismus
3.3 Die (früh-)expressionistische Großstadtlyrik

4 Die Großstadt bei Georg Heym
4.1 Georg Heym in Berlin und die Keimzelle expressionistischer Lyrik
4.2 Heyms Frühdichtung und das Aufkommen des Themenbereichs „Großstadt“
4.3 Die Großstadt bei Heym zu seiner Reifezeit nach
4.3.1 Von der Annäherung an die Stadt bis zu deren Totalität
4.3.2 Das GedichtDer Gott der Stadt
4.3.2.1 Formanalyse und Allgemeines zur Form in der Heym’schen Lyrik
4.3.2.2 Inhalt und Gliederung unter Einbezug der Textgenese
4.3.3 Der Ich-Zerfall der Menschen in der Großstadt
4.3.4 Der beeinträch tigte Mensch in Heyms Großstadt
4.3.5 Zur zeitlichen Dimension in der Großstadt
4.3.6 Die Gleichgültigkeit von Leben und Tod
4.3.7 Das Mythische in Heyms Großstadtdichtung
4.3.7.1 Der allegorische Gehalt des Mythischen
4.3.8 Die unvollständige Apokalypse in der Großstadt Heyms
4.4 Fazit

5 Die Großstadt bei Ernst Stadler
5.1 Biografisches zum Verständnis Stadlers Beziehung zur Großstadt, zum Expressionismus und zur Zeit
5.2 Weltflucht und vereinzelte Stadtbilder in Stadlers Frühdichtung
5.3 Stadlers Weg zum Expressionismus
5.4 Die Großstadterfahrung als Bestandteil der Hinwendung zum Leben im GedichtbandDer Aufbruch
5.4.1 Die Stadt als Ort des Erlebens und der vitalen Erfüllung (Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht,Bahnhöfe,Abendschluß)
5.4.2 Die sozialpathologische Darstellung des Stadtlebens (Heimkehr, Judenviertel in London, Kinder vor einem Londoner Armenspeisehaus)
5.5 Fazit

6 Die Großstadt bei Armin T. Wegner
6.1 Wegners Leben in Großstädten, sein Kontakt mit dem Frühexpressionismus und seine soziale Gesinnung
6.2 Die Großstadt in Wegners Frühdichtung
6.3 Das Bild der Großstadt in Armin T. WegnersDas Antlitz der Städte
6.4 Fazit

7 Schlussfolgerung

8 Bibliografie
8.1 Quellen
8.2 Sammlungen und Anthologien (mit teilweise zitierten Einleitungen, Vor- oder Nachworten)
8.3 Fachlexika
8.4 Sekundärliteratur

0 Zitierweise

Zum Zwecke einer meines Erachtens besseren Übersichtlichkeit sind alle Belege aus Gedich­ten in Klammern, alle anderen Belege in Fußnoten ausgeführt. Dabei wird beim ersten Auftreten ein Langbeleg verwendet, auf den an den folgenden Stellen verwiesen wird. Für die Belege aus Gedichten wird die Form (Abkürzung der Ausgabe, Seitenzahl, Versangabe) benutzt. Versangaben werden allerdings nur genannt, wenn der Bezugspunkt einer paraphra­sierenden oder interpretierenden Aussage nicht offensichtlich ist. Bezieht sich also eine Text­stelle auf den siebten Vers des Gedichtes auf Seite 114 in der Gesamtausgabe Stadlers, so lautet der Beleg (Sta, 114, V. 7). Wird innerhalb eines Absatzes oder eines Unterkapitels mehrmals hintereinander offensichtlich auf das gleiche Gedicht verwiesen, findet sich nach dem ersten Beleg nur noch ein Nachweis, wenn eine konkrete Versangabe notwendig ist. Folgende Abkürzungen werden für die entsprechenden Gedichtbände oder Gesamtausgaben benutzt:

H = Heym, Georg: Dichtungen und Schriften. Hg. v. Karl Ludwig Schneider. Band 1:

Lyrik. Hamburg und München 1964.

Sta = Stadler, Ernst: Dichtungen, Schriften Briefe. Kritische Ausgabe. Hg. v. Klaus

Hurlebusch und Karl Ludwig Schneider. München 1983.

Weg = Wegner, Armin T.: Das Antlitz der Städte. Berlin 1917.

1 Einleitung

Die Großstadtdichtung ist die vielleicht umfangreichste und bedeutendste Gruppe expressio­nistischer Lyrik, insbesondere der frühexpressionistischen. Ein völlig neuer Themenbereich wird aber nicht erschlossen. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts integriert der französische Schriftsteller Charles Baudelaire den Themenbereich „Großstadt“ in die Lyrik. Auch deutsche Naturalisten, zum Beispiel Julius Hart oder Arno Holz, und Symbolisten, beispielsweise Hugo von Hofmannsthal oder Rainer Maria Rilke, thematisieren die großen Städte bereits zuvor.[1]

Aber vor der expressionistischen Lyrik hat die Großstadt keine solch differenzierte und in­tensive Darstellung erfahren, die sich nun auch auf Form, Sprache und Motivik auswirkt. Faszination und Abneigung gegenüber der Stadt müssen sich nicht ausschließen:

„Eine Ambivalenz des Erlebens zeichnet sich ab, bei der rasche Übergänge vom Rausch zum Ent­setzen ohne weiteres möglich sind und keinen Bruch darstellen. So besteht auch zwischen der positiven Darstellung des Weltstädtischen bei Blass und der Dämonisierung bei Heym keineswegs ein prinzipieller Unterschied des Erlebens. Es handelt sich lediglich um zwei verschiedene Aspekte des gleichen Grunderlebnisses.“[2]

Die meisten Lyriker spezialisieren sich allerdings in ihren Werken auf die negativen Seiten des Stadtlebens in Zeiten der Technologisierung, des wissenschaftlichen Fortschritts, des Sieges­zuges der Natur- gegenüber den Geisteswissenschaften und des Bedeutungsgewinns der Wirtschaft. Heym beispielsweise hasst deshalb aber die Großstadt noch nicht. Vielmehr ist das Verhältnis zu und das Befinden in der Großstadt oftmals ambivalent und undurch­schaubar.

Es ist in diesem Rahmen nicht möglich, jegliche Lyrik des Frühexpressionismus, die sich mit der Großstadt auseinander­setzt, tiefgehend zu analysieren. Um eine erste Übersicht zu erhal­ten, habe ich wichtige Anthologien zur Großstadtlyrik und zur Lyrik des Expressionismus quantitativ unter­sucht, um zu erfahren, wie häufig welcher Dichter mit wie vielen Gedichten vertreten ist:[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12 [13] [14] [15]

Diese erste quantitative Analyse lässt die Ausnahmestellung Georg Heyms in der früh­ex­pres­sionistischen Großstadtlyrik bereits durchscheinen. Viel wichtiger jedoch für den Ent­schluss, mich mit Heyms Stadtdichtung zu beschäftigen, ist seine beispiellose monumental-visionäre Bildlichkeit und seine Radikalität und Totalität in der menschenfeindlichen Darstellung der Großstadt, in der Zeit und Raum unwichtig und Tod und Leben gleichgültig sind.

Die Entscheidung, mich mit Ernst Stadler und Armin T. Wegner auseinander zu setzen, fiel etwas schwerer. Stadlers Gedichte werden in die verschiedenen Antholo­gien am zweit­häufigsten aufgenommen, was aber keinen Hauptgrund für seine Auswahl darstellt. Er ist hinter Heym und Gottfried Benn der vielleicht bedeutendste Lyriker des Expressionismus und ist beispielsweise der erste gewesen, dessen Werk zu einer Gesamtausgabe zusammen­gefasst worden ist.[16] Interessant ist die Stadt bei Stadler aber vor allem deshalb, weil er auf zweierlei Weise ein untypischer Lyriker der Zeit gewesen ist. Erstens hat er nie in einer Großstadt gelebt,[17] sondern kennt diese nur von temporären Aufenthalten. Zweitens ist Stadler Ger­ma­nist gewesen und hat sich somit auch wissenschaftlich mit Literatur beschäftigt. Beide Aspekte lassen, im Vergleich zu seinen Zeitgenossen, eine besondere Realisierung des Themas Groß­stadt erwarten.

Die Analyse der Stadt in Wegners Großstadtlyrik hat mich schon deshalb gereizt, weil er stets als der „so sehr vernachlässigte Armin T. Wegner“[18], als „ein ,Vergessener‘ der Literatur­geschichte“[19] oder als „in der Nachfolge Heyms“[20] Übergangener gilt. Es existiert vergleichs­weise wenig Sekundärliteratur zu seinem Oeuvre. In Literaturgeschichten kommt er, wenn überhaupt, nur mit einigen Worten vor. Seine Werke sind mitunter schwer zu beschaffen. Trotzdem ist er in den genannten Antholo­gien mit 14 Abdrucken vertreten, und damit häufiger als berühmtere Großstadtlyriker wie Georg Trakl oder Johannes R. Becher und genauso oft wie Alfred Wolfenstein.[21] Außerdem liegt Wegners geringere Berühmtheit auch darin begründet, dass sein frühexpressionistisches Werk zunächst verboten worden ist (s. 6.1) und deshalb erst 1917 erscheinen konnte. Des Weiteren ist sich Armin T. Wegner sicher, dass Kurt Pinthus ihn in dessen wichtige Sammlung Menschheitsdämmerung aufgenommen hätte, wäre er nicht so zurückhaltend gegenüber den etablierteren Berliner Größen gewesen.[22] Wegner befasst sich früh systematisch mit der Groß­stadt in seiner Lyrik, wie allein schon die Titel der Gedichtbände Zwischen zwei Städten (1909) und Das Antlitz der Städte (1917 erschienen, 1909 bis 1913 entstanden)[23] vermuten lassen.

Sicherlich wäre, in einem größeren Rahmen, auch eine Analyse der Stadt bei Alfred Lichten­stein und Jakob van Hoddis interessant gewesen. Beide haben sich vor allem durch die Ent­wicklung des Simultan- oder Reihungsstils verdient gemacht.[24] Von van Hoddis ist erst im Jahr 2007 eine neue Gesamtausgabe erschienen.[25]

Die Analyse der Dichtungen Heyms, Stadlers und Wegners erfolgt hauptsächlich anhand der jeweiligen frühexpressionistischen[26] Lyrik mit Bezug zur Großstadt. Dabei wird besonders darauf zu achten sein, mit welchen inhaltlichen Motiven und durch welche sprachlichen Figu­ren das jeweilige Bild der Großstadt entworfen wird. Zur weiterführenden Interpretation wird aber auch stets das Frühwerk, zur Beobachtung der Entwicklung der Stadtthematik, und die Biografie, die bei allen drei Dichtern die Realisation des Sujets mit erklärt, herangezogen. Vergleiche zwischen den Lyrikern werden bereits innerhalb der Einzeldarstellungen, beson­ders in den jeweiligen Fazits von Stadler (s. 5.5) und Wegner (s. 6.4), gezogen.

Da die Großstadt logischerweise kein originär literarisches Phänomen ist und die Dichtung über sie nicht allein aus sich selbst heraus interpretiert werden kann, wird der Werkanalyse ein Kapitel über Großstadt und Gesellschaft zur Jahrhundertwende (s. 2) vorangestellt. Außer­dem soll die literarische Vorgeschichte der Großstadt und die Entstehung des Expres­sionismus (s. 3) zur weiteren Verdeutlichung der historischen Zusammenhänge erklärt werden.

2 Großstadt und Gesellschaft zur Jahrhundertwende

Im internationalen Prozess der Modernisierung stellt der Übergang vom 19. zum 20. Jahrhun­dert besonders für Deutschland einen tiefgreifenden Umbruch dar. Die Zeit des Wilhel­mini­schen Kaiserreiches (1871-1918) gilt in Deutschland als Phase der Hochindustria­lisierung. So sind im ersten Jahrzehnt nach der Jahrhundertwende erstmals mehr Menschen im Sekundär­sektor (produzierendes und verarbeitendes Gewerbe) als im Primärsektor (Land­wirtschaft) angestellt, auch der Tertiärsektor (Dienstleistungen) gewinnt an Bedeutung. Neben den klassi­schen Produktionsfaktoren Boden, Kapital und Arbeit wird der Faktor Wissen immer wich­tiger. Dies geht einher mit einer Ausweitung der Sekundär- und Hochschul­bildung. Hat so zum Beispiel zum Höhepunkt der deutschen Klassik um 1800 nur etwa ein Prozent der Bevölkerung Zugang zu literarischer Kultur gehabt, beträgt der Anteil hundert Jahre später schon circa zwanzig Prozent.[27]

Die Unterschicht profitiert von den neuen Einkunftmöglichkeiten in der Industrie und den Sozialreformen Bismarcks. Gepaart mit der Gründereuphorie folgen ein Geburtenboom beziehungsweise eine Bevölkerungsexplosion und die größte innerstaatliche Wanderungs­bewegung in der deut­schen Geschichte, an der etwa die Hälfte der Staatsbürger teilnehmen (1860-1914). Deren Ziel sind die Städte. Der Anteil der Menschen, die in Orten unter 2000 Einwohnern leben, sinkt von 64 Prozent (1871) auf 40 Prozent (1910). In Großstädten (über 100.000 Ew.) leben 1871 knapp fünf Prozent, 1910 bereits 21,3% der deutschen Staatsbürger. Die Zahl der Großstädte wächst in dieser Zeit von vier auf 48.[28] In Berlin haben 1875 noch unter eine Million Menschen gelebt. 1905 sind es bereits über zwei Millionen, was eine Wohnungsnot mit untragbaren Verhältnissen nach sich zieht.[29]

Das in Deutschland verspätete, dafür aber umso steilere Wachstum von Industrie und Groß­städten stößt teilweise auf großen Unmut, vor allem unter Künstlern und Intellektuellen. Die Kritik an der Modernisierung betrifft zum Beispiel die „qualitative ,Vermassung‘“, den Rück­gang des Humanen und die strenge Wissenschaftlichkeit respektive die Übermacht der Fort­schrittswelt zu Lasten einer „schöpferisch, kultivierten Sinnstiftung“[30].

Der von 1901 bis 1914 in Berlin lehrende Soziologe und Philosoph Georg Simmel äußert gleich im ersten Satz seines Aufsatzes Die Großstadt und das Geistesleben (1903) eine für diese Arbeit interessante These:

„Die tiefsten Probleme des modernen Lebens quellen aus dem Anspruch des Individuums, die Selbständigkeit und Eigenart seines Daseins gegen die Übermächte der Gesellschaft, des geschichtlich Erlebten, der äußerlichen Kultur und Technik des Lebens zu bewahren […].“[31]

Auf das angesprochene Problem der Entindividualisierung wird noch häufiger zurückzu­kommen sein. Simmel sieht die Großstadt zwar durchaus auch als Raum der individuellen Freiheit, erkennt aber, dass diese sich nicht zwangsläufig positiv auf das Gefühlsleben der Stadtbewohner auswirken muss. Vielmehr bedarf es einer ausgeprägten Eigenart und Beson­derheit, um seine Persönlichkeit zu wahren. Besonders die immer eintönigeren Forderungen an das Individuum in Zeiten der Arbeitsteilung lassen die Persönlichkeit verkommen. Simmel nennt dies das „Überwuchern der objektiven Kultur“[32]. Das Individuum sei zu einer zu vernachlässigenden Größe herabgestuft, „zu einem Staubkorn gegenüber einer unge­heuren Organisation von Dingen und Mächten, die ihm alle Fortschritte, Geistigkeiten, Werte all­mählich aus der Hand spielen […].“[33] Der Prozess der Identitätsfindung wird dadurch erschwert.

Technischer, medizinischer und wissenschaftlicher Fortschritt umgeben die Menschen mit völlig neuen Geräuschen und Anblicken (Straßenlärm, Leuchtreklame, Straßenbeleuchtung, Wolkenkratzer, etc.) und verstärken somit die Umweltreize erheblich. Der Vermittler und Vorreiter des literarischen Expressionismus Kurth Pinthus bezeichnet diese Phänomene als „[d]ie Überfülle des Erlebens“[34], und bezieht sich im Besonderen auf akustische und visuelle Reize, sowie neue Kommunikationsmöglichkeiten. Gerade für Intellektuelle sieht Georg Simmel bei diesem Aspekt die Gefahr der Blasiertheit[35]. Die daraus resultierende Gleich­gültig­keit wird ihm zufolge allerdings überschätzt. Die Distanzen und Abwendungen seien sogar nötig, um das Leben in der Großstadt zu bewältigen, sie seien Teil der dortigen Lebens­ge­staltung: „was in dieser [der Großstadt] als Dissoziierung erscheint, ist so in Wirk­lichkeit nur eine ihrer elementaren Sozialisierungsformen.“[36]

Die große Faszination, die von der Großstadt ausgeht, darf allerdings nicht übersehen werden. Vielen nega­tiven Aspekten stehen in ambivalenten Verhältnissen positive gegenüber und umgekehrt. Statt provinzieller Enge herrscht Komplexität und Unüberschaubarkeit. Der Pluralismus fördert zugleich Instabilität und das Verschwinden tradierter Orientierungs­strukturen. Die gewonnene Dynamik geht mit den bereits erwähnten Lärm-, Reiz- und Hektiksteigerungen einher.[37] Diese Ambivalenzen treten auch und gerade in der expressionis­tischen Lyrik zu Tage, wie zu zeigen sein wird.

Sowohl die Ansammlung von Menschenmassen, als auch der technische Fortschritt haben für die Dichter ebenso ganz praktische Vorteile und bieten vielerlei Möglichkeiten: Die Städte werden zum Produktionsort und Umschlagplatz von Literatur. Es entstehen Zeitschriften, Verlage (so etwa S. Fischer 1886, Insel 1902, Piper 1904; alle in Berlin) und Bibliotheken. 1867 startet die Produktion von Reclam-Heften, die ersten Taschenbücher erscheinen 1908. 1910 kommen fast vier Mal so viele Bücher auf den Markt wie noch 1851. Nicht nur ein großes Publikum ist stets vorhanden, auch viele gleichgesinnte Künstler nutzen die Möglich­keiten, sich in Salons oder Cafés auszutauschen und ihre Werke vorzutragen.[38]

3 (Früh-)Expressionistische Großstadtlyrik und ihre Entstehung

3.1 Die Großstadt in der Literatur vor 1910

Die Großstadt als zentraler Erfahrungsraum kann als wichtiger Ausgangspunkt der literari­schen Moderne angesehen werden: „[U]rbane Erfahrung [ist] die Erfahrung der Moderne schlechthin.“[39] So finden sich bereits zu deren Beginn im makroperiodischen Sinn[40], also in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, literarische Darstellungen, die die Unüberschaubar­keit (Lichtenberg 1775 über London) oder das Versinken des Individuums in der Masse (Herder 1789 über Paris) thematisieren.[41] Heinz Brüggemann schreibt eine ganze Monogra­phie über „Großstadt und literarische Wahrnehmung im 18. und 19. Jahrhundert“[42]. Dass keine der Darstellungen sich auf deutsche Städte bezieht, liegt auch daran, dass die Indust­rialisierung und damit auch die Urbanisierung beispielsweise in Frankreich und England früher eingesetzt haben als in Deutschland. Die deutschsprachige Literatur beschäftigt sich demnach auch zunächst nur in Reiseerlebnissen mit der Großstadt.[43] Diese hinterlässt auch auf Heinrich Heines Werk, der 25 Jahre in Paris gelebt hat (1831-1856), keinen ent­schei­den­den Eindruck.[44]

Eine dezidierte Großstadtliteratur entwickelt sich erst im Naturalismus. Hier ist die Stadt in der Regel Objekt sozialer Anklage. Sie wird als störend wahrgenommen und dem Menschen widerstrebend.[45] Doch auf einige Naturalisten wirkt sie bereits auch faszinierend, wenn es etwa in Julius Harts Berlin heißt:

„Weltstadt, zu Füßen mir, dich grüßt mein Geist

zehntausendmal; und wie ein Sperber kreist

mein Lied wirr über dich hin, berauscht vom Rauch

und Atem deines Mundes: Sei gegrüßt du, sei gegrüßt.“[46]

Derart vitalistische Tendenzen werden sich später auch in der Lyrik Stadlers (s. 5.4.1) zeigen. Trotzdem verharrt die naturalistische Großstadtlyrik in einem Blick von Außen auf die Stadt. Das Großstadterlebnis wirkt sich nicht auf die Form, den Wortschatz oder die Text­kon­stitu­tion aus.[47] Christoph Perels macht außerdem darauf aufmerksam, dass keiner der deut­schen Naturalisten wirklich in einer Großstadt gelebt hat, sondern immer nur an deren Rändern mit einer teilweise explizit gewünschten Distanz zum Zentrum, die sich auch thematisch nieder­schlägt.[48] Außerdem fasst er, zusätzlich zum Naturalismus, die Berliner Gesellschafts­romane Theodor Fontanes, sowie einige Werke des Ästhetizismus zu einer ersten Phase deutscher Großstadtliteratur zusammen. Bei Fontane (etwa in Irrungen, Wirrungen 1888) ist Berlin allerdings eher eine Wohnstadt. Vor allem bleiben das östliche Zentrum um den Alexander­platz, sowie alle Arbeiterviertel komplett ausgespart.[49] Im Ästheti­zismus gilt die Stadt und die damit verbundene Masse als etwas Gewöhnliches, All­tägliches, als Ausgeburt der zu verabscheuenden Moderne und deren materialistischen Impli­kationen. All dies wider­strebt dem Kunstverständnis des Ästhetizismus und der Würde des Künstlers. Stefan George bei­spiels­weise hasst Berlin, das er als Speerspitze der materialis­tisch-kapitalistischen Gesell­schaft betrachtet. Er hält es außerdem für traditionslos und kalt.[50] Auch in Hugo von Hofmannsthals Tod des Tizians (1892) wird die Stadt als Gegensatz zur erhabenen Kunst dargestellt.[51] Im Werk dieser Autoren kommen Stadtverunglimpfungen aber eher vereinzelt vor. Von einer ästheti­zistischen Großstadtdichtung kann man demnach nicht wirklich sprechen.[52]

Bevor nun eine Einleitung zur expressionistischen Großstadtlyrik gegeben wird, seien zunächst einige allgemeine Aspekte zum (Selbst-)Verständnis des Expressionismus gesagt.

3.2 Die Entstehung des Expressionismus

Den Terminus „Expressionismus“ in Bezug auf Literatur verwendet im Juli 1911 erstmals Kurt Hiller. Erst während des Ersten Weltkrieges wird der Begriff schließlich manifestiert.[53] Ohnehin ist

„[d]as ,expressionistische Jahrzehnt‘ […] gekennzeichnet durch die Gleichzeitigkeit des Un­glei­chen, [es] war die Zeit auch eines noch keineswegs abgeschlossenen Naturalismus, eines weiter wirksamen Ästhetizismus, eines epigonalen Klassizismus oder auch der antimodernen Heimat­kunst. Zwischen 1910 und 1920 gehörten Hauptmann, H. und Th. Mann, Hofmannsthal, Rilke, Hesse oder George weiterhin zu den dominierenden Schriftstellerpersönlichkeiten […].“[54]

Die Verwendung des Begriffs „Expressionismus“ für eine Phase der deutschen Literatur in den Jahren 1910 bis 1920/25 ist keineswegs unumstritten. Das liegt vor allem daran, dass es unter den Autoren, die gemeinhin dem Expressionismus zugerechnet werden, bezüglich der Form und des Inhalts ekla­tante Unterschiede gibt, die eine Zusammenfassung verkompli­zieren.[55] Eine entschei­dende Gemeinsamkeit besteht jedoch in der Radikalität der Sicht­wei­sen und dem damit ver­bun­denen polarisierten Weltbild, das sich entweder extrem lebens­bejahend oder absolut negativ darstellt.[56]

„Da alle ausgleichenden Mittlerinstanzen, jeder realistische Kompromiß, ein Sowohl – Als auch als Lauheit und Halbheit verworfen werden, gliedert sich die so gesehene Welt in zwei große Bereiche: eine absolute Negativität und eine absolute Positivität. Damit ist die spezifische und echte Radikalität des expressionistischen Geistes bei Namen genannt. Er hat immer das Äußerste, Ungemischte, den Extremfall vor Augen.“[57]

Diese beiden Pole müssen sich auch im Werk EINES Autors nicht unbedingt ausschließen.

Ich möchte im Folgenden kurz drei Phänomene beleuchten, um das Selbstverständnis ex­pres­sionistischer Künstler zu erläutern: den Abgesang auf alles Bisherige, die absolute Zu­wen­dung zum Menschen und die neue Definition von „Realität“ beziehungsweise die damit verbundene Absage an einen reinen Wissenschaftsglauben.

Unter „Abgesang auf alles Bisherige“ lassen sich mehrere Unterpunkte subsumieren. Es wäre beispielsweise die Lossagung von der Vätergeneration zu nennen, denn „[d]ie Entdeckung der Familie als Macht- und Autoritätsagentur ist ein Schlüssel des expressionis­tischen Selbstverständnisses“[58]. In der patriarchal geprägten wilhelminischen Zeit leiden zum Beispiel Heym und Wegner stark an den streng katholischen Vätern (s. 4.1 und 6.1). Um 1900 gibt es an deutschen Gymnasien durchschnittlich wöchentlich einen Selbstmord, von denen mehr als ein Drittel auf Angst vor Bestrafung zurückzuführen ist. Auch Georg Heym kündigt in einem Abschiedsbrief 1906 an, sich umzubringen.[59] Autoren expressionistischer Lyrik sind hauptsächlich in den 1880ern geboren und gebildete Söhne aus bürgerlichem Haus. Sie richten sich gegen diese bürgerliche, tradierte Ordnung, gegen die leidvolle Erzie­hung („Zuchtrute rüder Väter“[60] ) und Jugend. Die wilhelminische Gesell­schaft insgesamt wird abgelehnt, denn „[d]ie Werte eines absterbenden Militärstaates – absoluter Gehorsam, völlige Unterwerfung – werden von einem Bürgertum übernommen, das Humanität und Auf­klärung längst verriet, obgleich es sich ständig auf sie beruft.“[61] Auch die bisher rezipierte Kunst, vor allem des Ästhetizismus und des Klassizismus, wird vehement abgelehnt. Die Lyrik soll nicht mehr epigonenhaft, herkömmlich, klassisch, vollkommen, ornamental oder im ästhetizistischen Sinne schön, folglich keine Wortkunst sein.[62] Auch zum harmonischen klassischen Literatur­verständnis befindet man sich in bewusstem Gegensatz. Charakteristisch sind nunmehr Dis harmonie, A logik, Phantastik, Groteskes, Schockierendes und Patho­lo­gisches.[63]

In Anlehnung an die Philosophie Friedrich Nietzsches, die erheblichen Einfluss auf die Dichter des Expressionismus ausgeübt hat, ist ein neuer, besserer Mensch gefordert. Man empfindet diesen in einem Dämmerzustand. So schreibt etwa Kurt Pinthus in der Einleitung zu seiner bahnbrechenden und ersten wichtigen Sammlung expressionistischer Lyrik 1919:

„Alle Gedichte dieses Buches entquellen der Klage um die Menschheit, der Sehnsucht nach der Menschheit. [...] In diesem Buch wendet sich bewußt der Mensch aus der Dämmerung der ihm aufgedrängten, ihn umschlingenden, verschlingenden Vergangenheit und Gegenwart in die erlö­sende Dämmerung einer Zukunft, die er sich selbst schafft.“[64]

Die Doppeldeutigkeit des Titels seiner Sammlung Menschheitsdämmerung wird deutlich. Durch Technisierung, Materialisierung, Kommerzialisierung und das Aufstreben der Natur­wissenschaften empfinden die Expressionisten eine Vernachlässigung des eigentlich Menschlichen. So heißt es (programmatisch) in der Schlusszeile von Ernst Stadlers Gedicht Der Spruch: „Mensch, werde wesentlich!“ (Sta, 120). Ein weiterer Zeitgenosse, Gottfried Benn, fragt mit einigem gedanklichen und zeitlichen Abstand 1955 in Bezug auf die Zeit des Expressionismus: „Wer fragte denn sonst noch eigentlich nach dem Menschen? Etwa die Wissenschaft [...]?“[65]

Die Wissenschaft habe also den Menschen und damit die eigentliche Realität ausgeklammert. Deshalb versuchen die Dichter „die Um-Wirklichkeit zur Un-Wirklichkeit aufzulösen, durch die Erscheinungen zum Wesen vorzudringen [...].“[66] Hier klingt auch die Relativität aller Wirk­lichkeits­erfahrung an. Das Objekt ist nicht allein Träger der Realität, es beinhaltet bereits die Perspektive des Subjekts, sowie auch das Objekt schon im Beobachter besteht. Allerdings verursacht das „Überwuchern der objektiven Kultur“ (s. 2) die Dissoziation des Subjekts, „wie seinerseits die Dissoziation des Wahrnehmungssubjekts zum Zusammenbruch der wahrgenommenen Wirklichkeit führt.“[67] Das ist ein ganz entscheidender Punkt, der beson­ders für die Lyrik Heyms, wie zu zeigen sein wird (s. 4.3.3), zutrifft. Man will das Unbe­wusste ins Bewusstsein führen, als Wissenschaft gilt das Erlebnis.[68] Es herrscht aber keine Rationalitätsfeindlichkeit, lediglich der Primat des puren Verstandes wird abgelehnt. Der Positivismus soll nicht in einem neuromantischen Sinn überwunden werden.[69] Was die Wissenschaft (noch) nicht erkennt, versuchen expressionistische Lyriker über eine Art affek­tive Kognition freizulegen. So attestiert Wolfgang Rothe den Expressionisten sogar, „den Systemcharakter der Wirklichkeit[70] noch vor den dafür eigentlich zuständigen Sozio­logen erkannt zu haben.

Der Titel von Ernst Stadlers Gedichtband Der Aufbruch wird vielerorts als mögliche deut­sche Bezeichnung für „Expressionismus“ angeführt.[71] Seine Mehrdeutigkeit und program­matische Aussage, besonders für den Frühexpressionismus, verdeutlicht Heinz Rölleke:

„Der Aufbruch [...] aus der Erstarrung gesellschaftlicher, persönlicher und dichterischer Konven­ti­onen, das Aufbrechen des Panzers vorgefertigter Meinungen und Anschauungen, der sich um die Dinge gelegt hatte, ja das Aufbrechen überkommener Horizonte, um das neue Lebensgefühl ins Kosmische zu entgrenzen – solcher Aufbruch ist das Thema des frühen Expressionismus schlecht­hin.“[72]

Nachdem nun Allgemeines zum Expressionismus und im vorigen Unterkapitel zur Großstadt in der Literatur bis 1910 besprochen worden ist, soll nun konkret die Großstadtlyrik des Expres­sionismus in den Fokus rücken. Zugleich soll gezeigt werden, warum es Sinn macht, hierfür die frühexpressionistische Phase (1910-1914) als Untersuchungsgegenstand zu wählen.

3.3 Die (früh-)expressionistische Großstadtlyrik

Dass der Expressionismus die Literaturrevolution in Deutschland auslöst, das heißt unter anderem, dass er die bürgerliche Ästhetik ablehnt, Methoden radikalisiert und Kunst in einer „zu verändernde[n] oder geänderte[n] Wirklichkeit“[73] neu definiert, zeigt sich insbesondere in der Darstellung der Großstadt. Ebenso zeigt sich an dieser, dass nach anderer Auffassung[74] schon mit dem Naturalismus die Literaturrevolution eingeläutet worden ist, da jener, wie im vorletzten Kapitel gesehen, erstmals systematisch das Sujet „Großstadt“ in die Dichtung integriert; allerdings eben noch nicht in der Radikalität, dass das Großstadterlebnis auf die Darstellungs­weisen der Dichtung an sich wirkt (s. 3.1). Die Naturalisten vollziehen also nur eine eingeschränkte Revolution. Im Gegensatz zur naturalistischen Stadtdarstellung greift in der expressionis­tischen Großstadtlyrik der Dichter formend in die Wiedergabe der Realitäten ein und gibt unmittelbar Gefühle und Stimmungen wieder.[75] Die Realität der Metropole lässt sich nicht in tradierten Formen ausdrücken, weshalb das Ziel expressionistischer Großstadt­lyrik nicht die mimetische Darstellung ist.[76]

Eine entscheidende Differenzierung in der literarischen Illustration der Stadt, die zur Essenz der frühexpressionistischen Großstadtlyrik führt und ein Instrument für die spätere Analyse der Gedichte von Georg Heym, Ernst Stadler und Armin T. Wegner darstellen soll, bietet Sabina Becker an. Sie unterscheidet „Literatur über die Großstadt“, im Sinne der Beobach­tung von Phänomenen, und „Literatur der Großstadt“, in der diese ein Wesen erhält, quasi selbst spricht. Sie ist nicht bloßes Objekt, sondern wird über die sinnlich-visuelle Wahrneh­mung zum Ausdruck gebracht.[77] Ob dies tatsächlich für die gesamte Großstadtlyrik des Expres­sionismus gilt, sei hier noch dahingestellt.

Diese kann jedenfalls als Illustrationsgebilde für den erhofften Niedergang der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft gelten.[78] Insofern weist ihre Verfallenheit durchaus über sie selbst hinaus. Dabei muss sie nicht, wie bei Heym, dämonisiert sein. Sie kann auch, wie bei Jakob von Hoddis, Ernst Blass oder Alfred Lichtenstein, satirisch-zynisch verarbeitet werden.[79] Die vorwiegend negative Darstellung kann trotzdem nicht mit der ästhetizis­tischen oder gar der Ablehnung der Großstadt der Dorfidylldichter in Beziehung gebracht werden. Im Zuge der expressionistischen Zuwendung zum Leben in allen positiven und negativen Formen wird die moderne Großstadt „als selbstverständliche und unabdingbare Lebens­welt“[80] aner­kannt. Eine Flucht aus ihr, wie sie selbst noch die Naturalisten praktizierten (s. 3.1), kommt nicht in Frage. Expressionistische Dichter leben IN der Großstadt. Diese Gegen­sätzlichkeit bringt Hermann Bahr auf den Punkt: „Dieselben Menschen finden, daß man heute nur in der Groß­stadt leben kann, und finden, daß man in der Großstadt nicht leben kann.“[81] Es muss daher vehement Jost Hermand widersprochen werden, der selbst nach Erscheinen der wich­tigsten Expressionismusforschung noch von einem „expressionis­tische[n] Rückzug aus der Stadt“[82] ausgeht.

Sabina Becker bezeichnet den Frühexpressionismus, den ich hier von 1910 bis zum Aus­bruch des Ersten Weltkrieges 1914 ansetzen möchte, als „urbane Bewegung“[83]. Beson­ders „[d]er Berliner Frühexpressionismus, dessen bemerkenswerteste Figuren – neben Heym – Gottfried Benn, Johannes R. Becher, Jakob van Hoddis und Ernst Blass [...] waren, kann ins­gesamt als Großstadtdichtung bezeichnet werden.“[84] Raabe erkennt sogar eine „abge­schlos­sene Literaturströmung des Frühexpressionismus“[85], dessen Hauptmerkmal eine viel­schich­tige Großstadtlyrik sei. Dem kann bei einem Blick in die Anthologien, die in der Tabelle der Einleitung (s. 1) aufgelistet sind, durchaus zugestimmt werden. Der Grund hier­für ist aber schlichtweg auch, dass viele der Dichter den Frühexpressionismus gar nicht überlebt haben (Heym, Lichtenstein, Stadler, Trakl) oder wegen Krankheit nicht mehr haben schreiben können (Jakob van Hoddis). Doch auch von den anderen (relevanteren) Dichtern schreibt nur Becher noch mehrere Großstadtgedichte, die sich dem Expressionismus zuordnen lassen (s. Tabelle unter 1).

Diesen überblicksartigen Darstellungen folgt in den Einzelanalysen nun eine detailliertere Darstellung. Dabei sollen die Besonderheiten in der Großstadtdarstellung untersucht und verglichen werden. Außerdem wird geprüft, ob und in welcher Form die genannten allgemei­nen Merkmale auf die Umsetzung des Themenbereichs bei den einzelnen Dichtern zutreffen.

4 Die Großstadt bei Georg Heym

4.1 Georg Heym in Berlin und die Keimzelle expressionistischer Lyrik

Georg Theodor Franz Arthur Heym wird am 30. Oktober 1887 in Hirschberg (Schlesien) geboren. Aufgrund einer beruflich bedingten Versetzung des Vaters zieht Familie Heym im Herbst 1900 nach Berlin, wo der Sohn das Joachimsthalsche Gymnasium in Wilmersdorf besucht. Er schafft die Versetzung in die Oberprima nicht und besucht daher ab Ostern 1905 das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Neuruppin. Zur Reifeprüfung wird er auch hier erst im zweiten Anlauf, am 18. Dezember 1906, zugelassen. Drei Monate später verlässt er das Gymnasium mit bestandener Abschlussprüfung.

Diese Zeit ist von Problemen mit der Stadt, der Schule, seinem Vater und sich selbst geprägt. Zur Großstadt äußert sich Heym während seiner Schulzeit in Werk und Tagebuch selten, wenn, eher negativ. Seine Tagebucheinträge weisen auf Probleme mit der Großstadt­ano­nymität hin.[86] Besonders die Zugezogenen, wie Heym, haben anfangs Probleme in dem Moloch Berlin.[87] Weit über das Ziel hinaus schießt jedoch Peter Schünemann, der Biogra­fisches mit Versatzstücken aus dem Werk Heyms kommentiert und vermischt, wenn er den „Schock, den die Großstadt verursacht“[88] analysiert.

Georg Heyms Vater ist ein streng katholischer Militäranwalt, unter dem er zeitweise sehr leidet: „Ich wäre einer der größten Dichter geworden, wenn ich nicht einen solchen schwei­nernen Vater gehabt hätte.“[89] Zu seinen Problemen mit sich selbst sei auf seine rege Beschäf­tigung mit dem Thema Suizid verwiesen, die unter anderem mehrfach die Vermutung aufkommen ließ, sein Tod beim Eislaufen am 16. Januar 1912 im Alter von 24 Jahren könnte ein Selbstmord gewesen sein.[90]

Im Mai 1907 beginnt Heym sein ungeliebtes Jurastudium in Würzburg, wo er sich nicht wohl fühlt. Deshalb setzt er das Studium ab November 1908 in Berlin fort. Auch während eines einsemestrigen Aufenthalts in Jena 1910 reist er regelmäßig nach Berlin, was unter anderem auf seine Mitgliedschaft im Neuen Club (seit April 1910) zurückzuführen ist. Der Neue Club, eine Vereinigung aus Studenten und jungen Künstlern, ist 1909 von Erwin Loewenson gegründet worden und wird von Kurt Hiller geleitet. Der Zusammenschluss gilt als Keim­zelle expressionistischer Lyrik und Berlin als deren unumstrittenes Zentrum. Kurt Hiller ruft dann das Neopathetische Cabaret ins Leben, welches eine öffentliche Unter­nehmung des Neuen Clubs darstellt, bei der Heym am ersten Abend (1. Juni 1910) zu Gast ist und schon am zweiten (6. Juli 1910) selbst liest. Ziel des Cabarets ist laut Hiller die „ehrliche Formung der tausend kleinen und großen Herrlichkeiten und Schmerzlichkeiten im Erleben des intel­lektuellen Städters“[91]. Von Bedeutung ist hier besonders der explizite Einbe­zug des Themen­bereichs Großstadt in die Lyrik.

[...]


[1] Vgl. Rothe, Wolfgang (Hrsg.) : Deutsche Großstadtlyrik vom Naturalismus bis zur Gegenwart. Stuttgart 1975, S. 41-81.

[2] Schneider, Karl Ludwig: Zerbrochene Formen. Wort und Bild im Expressionismus. Hamburg 1967, S.50-51.

[3] Berücksichtigt wurden alle Gedichte mit Großstadtthematik in den genannten Expressionismusanthologien und Großstadtanthologien, es sei denn, in diesen sind welche vertreten, die nicht mehr dem Expressionismus zuge­rechnet werden können. Dies war mitunter bei Benn, Becher und Wolfenstein der Fall. Falls expressionistische Großstadtgedichte vertreten sind, die nicht zum Frühexpressionismus gehören, ist deren Anzahl durch ein Plus (+) an die Zahl der frühexpressionistischen angeschlossen. Es sind nur Dichter aufgeführt, die mindestens mit zehn Gedichten vertreten sind. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um verschiedene Gedichte handelt, da der mehrmalige Abdruck des gleichen Gedichts eine ähnliche Aussage für die Relevanz eines Dichters hat, wie der ebenso häufige Abdruck verschiedener Gedichte. Sind mehrere Gedichte eines Zyklus abgedruckt, sind diese einzeln berücksichtigt. Heinz Röllekes quantitativer Analyse (vgl. Rölleke, Heinz: Die Stadt bei Stadler, Heym und Trakl. 2., durchge­sehene und ergänzte Auflage. Berlin 1988 (Philologische Studien und Quellen, Heft 34), S. 48) fehlt es an Aussagekraft, da er, obwohl er auch die Großstadt untersucht, jegliche Gedichte, unabhängig von ihrer Thematik berücksichtigt und möglicherweise deswegen wichtige Großstadtdichter wie Jakob van Hoddis oder Alfred Lichtenstein außen vor lässt. Ein weiterer Grund mag sein, dass so seine Wahl auf Heym, Stadler und Trakl nachvollziehbarer werden soll.

[4] Jakob van Hoddis.

[5] Alfred Lichtenstein.

[6] Alfred Wolfenstein.

[7] Pinthus, Kurt (Hrsg.): Menschheitsdämmerung. Ein Dokument des Expressionismus. Mit Biographien und Bibliographien neu herausgegeben von Kurt Pinthus. Hamburg 1983. Zum ersten Mal erschien die Sammlung Ende 1919.

[8] Benn, Gottfried (Vorr.): Lyrik des expressionistischen Jahrzehnts. Von den Wegbereitern bis zum Dada. Wies­baden 1955.

[9] Hofmann, Fritz/ u.a. (Hrsg.): Über die großen Städte. Gedichte 1885-1967. Berlin und Weimar 1968.

[10] Da die Anthologie in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik erschienen ist, könnten die vielen Abdrucke der Gedichte Bechers auf sein Amt als Kulturminister, das er von 1954 bis zu seinem Tod 1958 bekleidet hatte, zurückzuführen sein. Außerdem schrieb Becher die Nationalhymne der DDR.

[11] Das Gedicht Weltende wurde nicht mitgezählt, da es keine Großstadtthematik aufweist. Es wurde in die Antholo­gie wahrscheinlich wegen seiner Berühmtheit trotzdem aufgenommen.

[12] Rothe (Anm. 1).

[13] Vietta, Silvio (Hrsg.): Lyrik des Expressionismus. 4., verbesserte Auflage. Tübingen 1999 (Deutsche Texte, Band 37).

[14] Wende, Waltraud (Hrsg.): Großstadtlyrik. Stuttgart 1999.

[15] Schmidt-Bergmann, Hansgeorg: Lyrik des Expressionismus. Stuttgart 2003.

[16] Vgl. Rölleke, Heinz: Die Stadt bei Stadler, Heym und Trakl. 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Berlin 1988 (Philologische Studien und Quellen, Heft 34), S. 48.

[17] Brüssel ist nicht als Großstadt gewertet. Laut einem persönlich zugesandten Papier des belgischen Innenministeri­ums aus dem Jahre 1913 (Population. Recensement général du 31 décembre 1910. Nicht im Lite­raturverzeichnis) hatte Brüssel 1910 177.078 Einwohner. Die Zahl blieb bis zum Ersten Weltkrieg konstant. Brüssel kann zu dieser Zeit nicht als typisch moderne Großstadt angesehen werden.

[18] Lohner, Edgar: Einleitung. In: Expressionismus. Gestalten einer literarischen Bewegung. Hg. v. Hermann Friedmann und Otto Mann. Heidelberg 1956, S. 57-83, hier: S. 64.

[19] Wegner, Armin T.: Odyssee der Seele. Ausgewählte Werke. Hg. v. Ronald Steckel. Wuppertal 1976, S. 7.

[20] Lohner Edgar: Die Lyrik des Expressionismus. In: Expressionismus als Literatur. Gesammelte Studien. Hg. v. Wolfgang Rothe. Bern und München 1969, S. 107-126, hier: S. 125.

[21] Für die beiden letzteren gilt dies freilich nur für den Frühexpressionismus, wie die Tabelle zeigt.

[22] Vgl. Wernicke-Rothmayer, Johanna: Armin T. Wegner. Gesellschaftserfahrung und literarisches Werk. Frank­furt am Main 1982 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur, Band 503), S. 25.

[23] Zur Entstehungsgeschichte dieses Bandes s. 6.1.

[24] Vgl. Vietta, Silvio: Großstadtwahrnehmung und ihre literarische Darstellung. Expressionistischer Reihungsstil und Collage. In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 58 (1974), S. 354-373, hier: S. 354-365.

[25] Van Hoddis, Jakob: Dichtungen und Briefe. Hrsg. von Regina Nörtemann. Göttingen 2007.

[26] Warum vor allem der Frühexpressionismus betrachtet wird, ist unter 3.3 ausführlich erklärt.

[27] Vgl. Rauh, Manfred: Epoche – sozialgeschichtlicher Abriß. In: Jahrhundertwende: Vom Naturalismus zum Expressionismus. 1880-1918. Hg. v. Frank Trommler. Reinbek bei Hamburg 1982 (Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte, Band 8), S.14-32, hier: S.29.

[28] Ebd., S.20.

[29] Vgl. Siefert, Christa: Die Industrialisierung in der deutschen Literatur der Jahrhundertwende. Eine Analyse ausgewählter Texte Gerhart Hauptmanns, Heinrich Manns und Georg Heyms. Bochum 1995 (Bochumer germa­nistische Studien, Band 5), S.232.

[30] Ebd., S.32.

[31] Simmel, Georg: Die Großstädte und das Geistesleben. In: Die Großstadt. Vorträge und Aufsätze zur Städteaus­stellung. Dresden 1903 (Jahrbuch der Gehe-Stiftung, Band 9), S. 185-206, hier: S. 187.

[32] Ebd., S.15

[33] Ebd., S.15-16.

[34] Pinthus, Kurt: Die Überfülle des Erlebens. In: Lyrik des Expressionismus. Hg. v. Silvio Vietta. 4., verbesserte Auflage. Tübingen 1999 (Deutsche Texte, Band 37), S.9f., hier: S.9.

[35] Blasiertheit bedeutet laut Vietta eine Form der Apathie. Sie sei ein psychologisches Merkmal der Dissoziierung. Vgl. Vietta (Anm. 24), S. 360.

[36] Simmel (Anm. 31), S.196.

[37] Wende (Anm. 14) , S. 7.

[38] Vgl. Hauser, Susanne: Der Blick auf die Stadt. Semiotische Untersuchungen zur literarischen Wahrnehmung bis 1910. Berlin 1990 (Reihe historische Anthropologie, Band 12), S. 63-65. Dort befinden sich weitere Statisti­ken zu genannten Entwicklungen.

[39] Becker, Sabina: Urbanität und Moderne. Studien zur Großstadtwahrnehmung in der deutschen Literatur 1900-1930. St. Ingbert 1993 (Saarbrücker Beiträge zur Literaturwissenschaft, Band 39), S. 10.

[40] Zum Problem des Begriffs „Moderne“ vgl. Zmegac, Viktor: Moderne/Modernität. In: Moderne Literatur in Grundbegriffen. 2., neu bearbeitete Auflage. Hg. v. Dieter Borchmeyer und Viktor Zmegac. Tübingen 1994, S. 278-285, hier: S. 278.

[41] Vgl. Hauser (Anm. 38), S. 2.

[42] Vgl. Brüggemann, Heinz: „Aber schickt mir keinen Poeten nach London!“ Großstadt und literarische Wahrneh­mung im 18. und 19. Jahrhundert. Texte und Interpretationen. Reinbek 1985.

[43] Vgl. Wuthenow, Ralph-Rainer: Die Entdeckung der Großstadt in der Literatur des 18. Jahrhunderts. In: Die Stadt in der Literatur. Hg. v. Cord Meckseper und Elisabeth Schraut. Göttingen 1983, S. 7-27.

[44] Vgl. Perels, Christoph: Vom Rand der Stadt ins Dickicht der Städte. Wege der deutschen Großstadtliteratur zwischen Liliencron und Brecht. In: Die Stadt in der Literatur. Hg. v. Cord Meckseper und Elisabeth Schraut. Göttingen 1983, S. 57-80, hier: S. 59.

[45] Vgl. ebd., S. 62-66.

[46] Julius Hart bei Rothe (Anm. 1), S. 61.

[47] Vgl. Becker (Anm. 39), S. 22.

[48] Vgl. Perels (Anm. 44), S. 61f.

[49] Vgl. ebd., S. 60f.

[50] Vgl. ebd. und Pleister, Michael: Das Bild der Großstadt in den Dichtungen Robert Walsers, Rainer Maria Rilkes, Stefan Georges und Hugo von Hofmannsthals. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. Hamburg 1990 (Hamburger philologische Studien, Band 53), S. 159

[51] Vgl. Perels (Anm. 44), S. 66-68.

[52] Vgl. auch Rothe (Anm. 1), S. 10.

[53] Vgl. Anz, Thomas: Expressionismus. In: Moderne Literatur in Grundbegriffen. 2., neu bearbeitete Auflage. Hg. v. Dieter Borchmeyer und Viktor Zmegac. Tübingen 1994, S.142-152, hier: S.142-143.

[54] Ebd., S.144.

[55] Vgl. bspw. Rothe, Wolfgang: Der Expressionismus. Theologische, soziologische und anthropologische Aspekte einer Literatur. Frankfurt am Main 1977 (Das Abendland, Band 9), S. 11ff., sowie Lohner (Anm. 20), S. 108 und Benn (Anm. 8), S. 6ff.

[56] Vgl. Rothe (Anm. 55), S. 14.

[57] Ebd.

[58] Sprengel, Peter: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1900-1918. Von der Jahrhundertwende bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. München 2004 (Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Band 9, 2), S. 9.

[59] Vgl. ebd., S. 3f.

[60] Rothe (Anm. 55), S. 233.

[61] Ebd.

[62] Vgl. Pinthus (Anm. 7), S. 24.

[63] Vgl. Wende (Anm. 14), S. 27.

[64] Pinthus (Anm. 7), S. 25.

[65] Benn (Anm. 8), S. 17.

[66] Pinthus (Anm. 7), S. 26.

[67] Vietta (Anm. 24), S. 361.

[68] Vgl. Benn (Anm. 8), S. 16.

[69] Vgl. Rothe (Anm. 55), S. 26.

[70] Ebd., S. 23.

[71] Vgl. (das Nachwort Röllekes in) Stadler, Ernst: Der Aufbruch und andere Gedichte. Hg. v. Heinz Rölleke. Stuttgart 1996, S. 76.

[72] Ebd., S. 77.

[73] Metzler Literaturlexikon. Begriffe und Definitionen. Hg. v. Günther und Irmgard Schweikle. Zweite, überarbei­tete Auflage. Stuttgart 1990, S. 279.

[74] Vgl. ebd.

[75] Vgl. Siefert (Anm. 29), S. 211. Siefert spricht hier problematischer Weise von „seinen“ Gefühlen, also von denen des Dichters selbst.

[76] Vgl. Rothe (Anm. 55), S.15.

Das Problem der Darstellung großer Städte in der Literatur ausgehend von verschiedenen einzunehmenden (optischen) Perspektiven thematisiert bspw. Hauser (Anm. 38).

[77] Vgl. Becker (Anm. 39), S. 10-23.

[78] Vgl. Rothe (Anm. 1), S. 17.

[79] Vgl. Sprengel (Anm. 58), S. 670.

[80] Becker (Anm. 39), S. 174.

[81] Zitiert nach ebd., S. 158.

[82] Hermand, Jost: Das Bild der „großen Stadt“ im Expressionismus. In: Die Unwirklichkeit der Städte. Großstadt­darstellungen zwischen Moderne und Postmoderne. Hg. v. Klaus Scherpe. Reinbek bei Hamburg 1988, S. 61-79, hier: S.66.

[83] Becker (Anm. 39), S. 161.

[84] Rothe (Anm. 1), S. 19.

[85] Raabe, Paul: Der Expressionismus als historisches Phänomen. In: Begriffsbestimmung des literarischen Expres­sionismus. Hg. v. Hans Gerd Rötzer. Darmstadt 1976 (Wege der Forschung 380), S. 241-262, hier: S. 253.

[86] Vgl. Heym, Georg: Der Städte Schultern knacken. Bilder, Texte, Dokumente. Hg. v. Nina Schneider. Zürich 1987, S.12.

[87] Vgl. Becker (Anm. 39), S. 21.

[88] Schünemann, Peter: Georg Heym. München 1986, S.28.

[89] Vgl. Heym, Georg: Dichtungen und Schriften. Bearb. v. Karl Ludwig Schneider. Band 3: Tagebücher, Träume, Briefe. Hamburg 1960, S.171.

[90] Vgl. Schünemann (Anm. 88), S.44-46.

[91] Zitiert nach Siefert (Anm. 29), S.211.

Ende der Leseprobe aus 87 Seiten

Details

Titel
Die Großstadt in der frühexpressionistischen Lyrik Georg Heyms, Ernst Stadlers und Armin T. Wegners
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
87
Katalognummer
V175192
ISBN (eBook)
9783668123472
ISBN (Buch)
9783668123489
Dateigröße
901 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kommentar des Professors:"[...] Die Großstadtgedichte der drei Autoren werden nach allen Regeln der Kunst untersucht und charakterisiert. Inhaltliche, formale und sprachliche Aspekte werden gleichermaßen berücksichtigt. [...] An mehreren Punkten wird die Forschungsliteratur präzisiert oder korrigiert. Alles geschieht mit großer Sachkenntnis und Umsicht. Die Arbeit zeichnet sich durch deskriptive Sorgfalt, analytische Klarsicht und interpretatorische Ergiebigkeit aus. Zudem ist sie in einem eben so klaren wie flüssigen Stil auf eine völlig korrekte Weise geschrieben. Eine mustergültige Arbeit!"
Schlagworte
Lyrik, Expressionismus, Georg Heym, Ernst Stadler, Armin T. Wegner, Großstadt, Großstadtlyrik, Frühexpressionismus
Arbeit zitieren
Christoph Staudt (Autor:in), 2009, Die Großstadt in der frühexpressionistischen Lyrik Georg Heyms, Ernst Stadlers und Armin T. Wegners, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175192

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