Die "Jordanische Strategie"

Wie aus Franza Ranner der Fall "F." wurde


Essay, 2010

8 Seiten, Note: 1,0


Inhaltsangabe oder Einleitung

„Das ist ein Buch über ein Verbrechen.“ – Dieser präzise von Ingeborg Bachmann
formulierte Satz, der in einer ihrer Vorreden zu „Das Buch Franza“ zu finden ist, zeigt das
zentrale Anliegen der Autorin, welches sie in diesem Werk zum Ausdruck bringt. Hierin übt
sie Kritik an den auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch existierenden
Gesellschaftsverbrechen, die so sublim sind, dass sie zwar kaum noch wahrgenommen
werden können, aber eben dennoch zur Realität gehören. „Es ist mir immer, […], ein Problem
gewesen, wohin das Virus Verbrechen verschwunden ist, es kann sich vor zwanzig Jahren
nicht verflüchtigt haben, […]. Es ist nur unendlich viel schwieriger geworden, Verbrechen zu
begehen und die Verbrechen sind sublim, die heute begangen werden, in unserer
Nachbarschaft, unter unsren Augen, die nicht sehen. Ja, ich behaupte, […], daß noch heute die
meisten Menschen nicht sterben, sondern ermordet werden.“ Gleichzeitig kritisiert
Bachmann die Literatur, der es, ihr zufolge, bisher nicht gelungen sei, die reale Welt und die
in ihr begangenen Verbrechen darzustellen. „[…] ich habe oft sagen gehört, die Literatur
heutzutage sei kühn. Ich, für meinen Teil, habe nie an diese Kühnheit geglaubt. […] Denn die
Literatur, wenn man genau hinsieht, drückt nicht einmal die Hälfte der Verbrechen aus, die
die Gesellschaft heimlich und ungestraft begeht, jeden Tag, […]“ Was die Literatur laut
Bachmann bisher versäumt hat, versucht sie in einer äußerst komplexen Form in ihrem
„Todesarten-Zyklus“ und hier im Speziellen in ihrem Romanfragment „Das Buch Franza“
nachzuholen. Hierin thematisiert sie vor allem die Verbrechen des Geistes, die sie für die
schrecklichsten Taten hält, die Menschen einander antun können. [...]

Details

Titel
Die "Jordanische Strategie"
Untertitel
Wie aus Franza Ranner der Fall "F." wurde
Hochschule
Universität Bremen
Veranstaltung
Semiotische Aspekte feministischer Literaturtheorie - zur kommunikativen Konstruktion von Geschlechtlichkeit in der Literatur
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
8
Katalognummer
V181626
ISBN (eBook)
9783656056621
Dateigröße
431 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
jordanische, strategie, franza, ranner, fall
Arbeit zitieren
B.A. Christina Klemke (Autor:in), 2010, Die "Jordanische Strategie", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181626

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