Zwischen Angst und Sicherheit. Juli Zehs Konstruktion eines gespaltenen Kollektivismus in "Corpus Delicti"


Seminararbeit, 2013

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1 Angst und Sicherheit – Ein Definitionsangebot
1.1 Angst nach Riemann
1.2 Sicherheit

2 Juli Zehs Verständnis von Angst und Sicherheit

3 Konstruktion in Corpus Delicti
3.1 Die Methode
3.2 Lizzie, Pollsche und Driss
3.3 Mia

Schlussbetrachtung

A Bibliografie

B Anhang

C Erklärung

Einleitung

„Wer Sicherheit verspricht, schürt zuerst Unsicherheit und Angst.“

Willy Meurer

Mit diesem Aphorismus möchte ich in die grundlegende Thematik meiner Seminararbeit über das Verhältnis von Angst und Sicherheit in Juli Zehs Roman Corpus Delicti[1] einführen. In diesem beschreibt Zeh den Prozess um Mia Holl, der in der Mitte des einundzwanzigsten Jahrhunderts in einem Rechtssystem stattfindet, das unter der vierten Gewalt der Methode (vgl. 16) das primäre Ziel der gesellschaftlichen Gesundheit verfolgt. Kurz vor Beginn des Romans wurde Mias Bruder Moritz wegen Mordes verurteilt, beteuerte jedoch stets seine Unschuld und begeht schließlich in seiner Zelle Selbstmord. Als nun auch Mia wegen verschiedener Verstöße gegen die Richtlinien der Methode auffällt, entwickelt sich die einstige Vertreterin der Methode zu einer Befürworterin der Gegenbewegung. In ihrem Prozess beweist ihr Anwalt Rosentreter zum Übel Kramers, dem Initiator der Methode, die Unschuld von Moritz und damit die Fehlerhaftigkeit der Methode. Trotz Mias weitgehender Unschuld, kann Kramer mit seiner Macht und erfundenen Zeugenaussagen die Beweislast auf Mia zu einer Verurteilung nutzen. Sie wird mit der Höchststrafe des Einfrierens verurteilt, doch verhindert Kramer die Vollstreckung dieses Urteils, um Mia nicht zur Ikone der Revolution gegen die Methode aufleben zu lassen.

Die in Juli Zehs Roman Corpus Delicti beschriebene Gesellschaftsordnung wird maßgeblich durch die Gesetze der Methode determiniert, von der Gottwein in ihrem Aufsatz Die verordnete Kollektivität schreibt, sie sichere sich durch zwei Denkansätze. Auf der einen Seite „basiert [die Methode] auf dem festen Glauben an die Wissenschaften, die einen sicheren Weg (Methode) zu garantieren scheinen“[2]. Auf der anderen Seite fußt sie auf der Terror-Management-Theorie[3] und der damit einhergehenden kulturellen Aufgabe, die gesellschaftliche Angst der eigenen Vergänglichkeit durch vorgeschriebene Ordnung und Beständigkeit mittels Verhaltensvorschriften zu minimieren. In meiner Seminararbeit möchte ich unter dem Titel ‚Zwischen Angst und Sicherheit. Juli Zehs Konstruktion eines gespaltenen Kollektivismus in Corpus Delicti‘ eben diese Ambivalenz zwischen Angst und Sicherheit untersuchen und deren Einfluss auf die Individuen der Gesellschaft darlegen.

Die Motivation zu diesem Thema entstand aus Juli Zehs Plädoyer für eine freie Gesellschaft in ihrem Buch Angriff auf die Freiheit, in dem sie schreibt, dass der „vermeintlich abgesicherte Bürger […] der regulierte Bürger“[4] sei und der Staat aus Gründen dieser Regulierung und zum Schutz der Gesellschaft möglichst viele Informationen über die Bürger sammelt. Dabei dient die Angst als allmächtiges Druckmittel, um eine Gesellschaft verstummen zu lassen.[5] Beide Aspekte von Angst und Absicherung lassen sich auf Juli Zehs Roman Corpus Delicti übertragen. Zentral ist dabei die beschriebene Methode, die durch Informationssammlung den Bürger reguliert und seine Ängste schürt. Die Auswirkungen auf die Charaktere lassen sich besonders an Mias Hausbewohnern aufzeigen. Sie agieren als Repräsentanten der angstgeschürten Gesellschaft, die ihr Verhalten im Sinne der Sicherheit auf die Vorgaben der Methode anpassen. Mia kann hingegen im Laufe des Romans Teile ihrer Angststruktur überwinden und positiv für die Revolte gegen die Gesellschaftsstruktur nutzen.

Basierend auf Riemanns standardisierten Angstdefinitionen[6] der Angst vor der Selbsthingabe, der Angst vor der Selbstwerdung, der Angst vor der Wandlung und der Angst vor der Notwendigkeit, möchte ich den von Juli Zeh in Corpus Delicti konstruierten Entwurf von Angst und Sicherheit darstellen und die durch diese Angstparadigmen definierten Persönlichkeitstypen anhand der Charaktere in Corpus Delicti aufzeigen.

1 Angst und Sicherheit – Ein Definitionsangebot

1.1 Angst nach Riemann

Zunächst soll der Begriff der Angst allgemein dargestellt werden, um später einen Arbeitsbegriff für meine Analyse zu spezifizieren. Da der Angstbegriff von unterschiedlichen Forschern sehr verschieden differenziert wird[7] und als allgemeiner Begriff vieler Wissenschaften definiert ist, soll hier zunächst das basale Spektrum dieses Begriffs dargelegt werden. Allgemein ist Angst:

„Ein als unangenehm empfundener, gleichwohl lebensnotwendiger […] emotionaler Zustand mit zentralem Motiv der Vermeidung bzw. Abwehr einer Gefahr und u. U. psychischen und physischen Begleiterscheinungen.“[8]

Hier wird die Doppeldeutigkeit der Angst betont. Neben der starken Aversion gegen jede Form der Angst, ist sie dennoch sinnvoll, da sie als Prävention vor Gefahr dient und den eigenen Selbstschutz stärkt. Eine andere Definition fokussiert besonders die kognitive Beeinträchtigung, die Angst auf die Individuen der Gesellschaft haben kann. Nach dieser Definition ist Angst:

„Ein mit Beengung, Erregung, Verzweiflung verknüpftes Lebensgefühl, dessen besonderes Kennzeichen die Abschaltung der willensmäßigen und verstandesmäßigen Steuerung der Persönlichkeit ist.“[9]

Es wird, durch die Ausschaltung des eigenen Willens, die Ohnmacht der Person gegenüber dem Angstgefühl deutlich, die wir auch an der Gesellschaft in Corpus Delicti beobachten können. Ebenso wird die Beengung, die sich „auf eine Bedrohung in der Zukunft richtet“[10], in der in Corpus Delicti konstruierten Methode deutlich, die in der Zukunft liegende hypothetische Krankheitsängste durch ihre Maßnahmen der Datensammlung und -kontrolle mindern möchte.[11]

Diesen allgemeinen Angstbegriff greift Riemann auf und differenziert in seinem Standardwerk Grundformen der Angst vier zunächst disjunkte Variablen. Dabei merkt er an, dass „alle überhaupt möglichen Ängste […] mit diesen Grundformen der Angst zu tun“[12] haben. Sie bilden Mischformen der von ihm definierten Extremformen der Angstauswüchse und teilen jede Form persönlicher Furcht in eben diese vier Bestandteile auf. Je zwei Definitionen Riemanns stehen sich dabei axial gegenüber und bilden ein Koordinatensystem, bei dem jede Angst als Zusammensetzung in diesem Koordinatensystem angegeben werden kann.[13]

Zunächst definiert Riemann die Angst vor der Selbsthingabe.[14] Sie wird als Verlust des eigenen Ichs und der Abhängigkeit erlebt. Daraus resultiert eine schizoide Persönlichkeit, die sich in gedanklicher und emotionaler Egozentrie und notwendigem Abstand zu Mitmenschen äußert. Sie fördert dadurch das eigene Einzelgängertum bis in die Einsamkeit und führt durch den starren Drang nach Unabhängigkeit zur Unsicherheit und zu Selbstzweifeln an der eigenen Tätigkeit. Weiter zeichnen sich schizoide Personen, bestimmt durch die emotionale Kälte, vor allem durch ihre klare Ratio und auch durch eine unangenehme Arroganz aus, durch die Kritik an ihrer Person der eigenen Gleichgültigkeit gegenübersteht. Riemann vergleicht diesen Typus mit der Rotationsbewegung der Erde um sich selbst.[15]

Die Angst vor der Selbstwerdung beschreibt Riemann als Empfinden von Isolation und Ungeborgenheit. Sie steht entgegengesetzt zur schizoiden Persönlichkeit und wird mit dem aus dieser Angst hervorgehenden depressiven Persönlichkeitstypus beschrieben. Bildlich wird der Vergleich der Erde herangezogen, die um die Sonne kreist und die eigene Rotation vermeidet.[16] Dieser Charakter verhindert die Entwicklung des eigenen Ichs und projiziert seine entstehende Angst auf die mangelnde Bindung zu seinen Mitmenschen und der eigenen Einsamkeit. Allein ein unterschiedliches Fühlen oder Denken des depressiven Charakters zu seinen Mitmenschen, schürt bei ihnen die Verlustangst im Sinne einer Entfernung oder Entfremdung. Der depressive Charakter hat einen starken inneren Drang nach Nähe und strebt nach der Aufhebung der Distanz zu seinem Gegenüber. Von ihm wollen sie geliebt werden und unbedingt auch ihm Liebe entgegenbringen. Damit geht oft eine zwanghafte Bindung an den Partner einher.[17]

Das andere Gegensatzpaar bildet zunächst die Angst vor der Wandlung. Sie kommt als Gefühl von Unsicherheit und Vergänglichkeit daher. Zwanghafte Persönlichkeitsstrukturen, die daraus hervorgehen, zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie nach Beständigkeit streben, Risiko vermeiden und beinahe dogmatische Denkweisen aufzeigen.[18] In ihrer Beständigkeit verhaftet, ist ihr Menschenbild von Vorurteilen und deren strenger Konservation geprägt. Riemann vergleicht diese Angst bildhaft mit der Zentripetalkraft der Erde, die ihre Masse nach innen streben lässt.[19]

Dieser Angst steht nun variabel die Angst vor der Notwendigkeit gegenüber, die als endgültig und unfrei erlebt wird und dessen Persönlichkeitsstruktur als hysterisch definiert ist. Die Zentrifugalkraft bildet das Äquivalent der Erdbewegungen zu dieser Angstform, denn sie ist die Kraft, die nach außen strebt und die Erde aus der gewohnten Laufbahn hinausbewegen möchte.[20] Diesen Charakter reizt das Unbekannte und die Ferne. Er strebt nach Unbeständigkeit, Veränderung und absoluter Freiheit. Alles Neue wird zunächst bejaht, womit ein hohes Maß an Risikofreude mit der hysterischen Persönlichkeit einhergeht. Alleine die Furcht vor Einschränkungen oder über die Zeit gültige Regeln, Einschränkungen oder Dogmen stellen für ihn eine Angstquelle dar.[21]

1.2 Sicherheit

Da ich in meiner Arbeit das Verhältnis zwischen der Angst und der Sicherheit und deren Einfluss auf die Charaktere in Juli Zehs Romas Corpus Delicti aufzeigen möchte, soll nun auch der Begriff der Sicherheit näher beleuchtet werden. Im Polizeirecht wird Sicherheit als „Unversehrtheit von Leben, Gesundheit, Ehre, Freiheit und Vermögen der Bürger, sowie der Rechtsordnung und der Einrichtungen des Staates“[22] definiert. Die Sicherheit wird hier eng als Begriff zwischen dem Bürger und dem Staat gekoppelt. Erst wenn beide Lebenswelten als unversehrt gelten, könne von ordnungsrechtlicher Sicherheit gesprochen werden.

Die Psychologie definiert Sicherheit als „Zustand ohne Schädigung oder Wahrnehmung eines Zustandes ohne Schädigung oder potenzieller Schädigung“[23], die anhand von „Unfalldaten, Risikoberechnung, Erfassung von Konfliktsituationen, durch Systemanalysen und durch ‚tolerierte Unsicherheit‘ “[24] gemessen wird. Gerade diese Messvariablen zeigen bereits, dass die Methode in dem analysierten Roman maximale Sicherheit durch minimale Unfalldaten und tolerierte Unsicherheit erzeugen möchte. Widmer erweitert diese Definition und beschreibt Sicherheit als „Zustand der Abwesenheit von Gefahrenbedrohung und des Freiseins von Angst […], der es dem einzelnen erlaubt, sich frei zu entfalten“[25]. Sicherheit wird hier eng mit dem Begriff der Abwesenheit von Angst verknüpft. Sie füllt die Lücken, die ausbleibende Ängste hervorrufen und sie ermöglicht sogar das freie Entfalten der eigenen Person. Inwieweit jedoch die in Corpus Delicti beschriebene Sicherheit das freie Ausleben der eigenen Persönlichkeit verhindern kann, möchte ich im Verlauf näher beleuchten.

2 Juli Zehs Verständnis von Angst und Sicherheit

Juli Zeh selbst äußert ihr Verständnis von Angst und Sicherheit in der heutigen Gesellschaft in ihrem „aufrütteln[den]“[26] Plädoyer Angriff auf die Freiheit. Mit großer Sorge beobachtet sie die wachsende Panik, die durch Massenmedien bei den Bürgern ausgelöst, und vom Staat zur Informationssammlung und Überwachung umgemünzt wird. Sie konstatiert, dass „Angst […] seit jeher ein Druckmittel [war], […] um den Einzelnen zum stummen Ertragen seiner Benachteiligung zu bringen“[27], denn „würden wir unseren Ängsten freien Lauf lassen, wären wir handlungsunfähig“[28]. Sogar zur Stabilisierung der Ausbeutung an der Gesellschaft wird Angst als diktatorisches Machtinstrument verwendet. Ganz im Sinne von Kants Verständnis von Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“[29], sieht Zeh den getäuschten Bürger als „nicht ‚mündig‘ und [er] wird sich nicht als freier, aufgeklärter, selbstbewußter Mensch an politischen Prozessen beteiligen“[30]. Die Rationalität der Gesellschaft wird gebrochen, um ihr Verhalten an die Maßnahmen des Staates anzupassen. Diese Maßnahmen werden schließlich weder reflektiert noch hinterfragt, sondern ertragen oder gar befürwortet, ohne die Folgen dieser Maßnahmen abzuschätzen. Die Folge ist neben der scheinbaren Sicherheit, der Verlust freiheitlicher Rechte, denn „[…] Angst macht gefügig. Im Angesicht der Gefahr gibt man Freiheit zugunsten (vermeintlicher) Sicherheit auf“[31]. Doch ist diese Sicherheit ein Trugschluss, da es „auf diesem Planeten keinen Zustand vollkommener Sicherheit“[32] gibt und selbst ein Zustand scheinbar absoluter Sicherheit fehlerhaft – und demnach unsicher – ist, wie der Prozess von Moritz in Corpus Delicti aufzeigt.

Hier zeigt sich, wie das Verständnis von Sicherheit nach Widmer mit dem in Corpus Delicti und auch in unserer Gesellschaft praktizierten Sicherheitsbegriff divergiert. Unter dem Deckmantel der Sicherheit werden umfangreich Daten über die Bürger gesammelt, um scheinbare Bedrohungen fernzuhalten und ihn zu regulieren. Dies verhindert die freie Entfaltung der Individuen. Zwar betont Zeh auch, dass das Leben vielleicht durch die Überwachungsmaßnahmen sicherer würde[33], doch die allumfassende Präsenz von Untergangsszenarien, die in den Medien eröffnet werden, ließen eher das Gefühl von Unsicherheit steigen.

3 Konstruktion in Corpus Delicti

3.1 Die Methode

Die Gesellschaftsordnung, die Zeh in ihrem Roman Corpus Delicti beschreibt, ist vollkommen durch die Regeln der Methode determiniert. Dessen oberste Maxime ist die Erhaltung absoluter Gesundheit als „Zustand des vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“ (7). Sie legitimiert sich durch die Einhaltung strenger Kontrollen der menschlichen Biologie zum Wohl der Gemeinschaft. Neben regelmäßigen Berichten über die Schlaf- und Essgewohnheiten, sind die Bürger dazu verpflichtet, Blutdruckmessungen und Urintests durchzuführen (vgl. 18). Dazu befindet sich im Oberarm jedes Bürgers ein Chip, der kontinuierlich das Blut auf eine zu hohe Konzentration von Koffein, Nikotin o. Ä. kontrolliert (vgl. 66). Diese und andere Maßnahmen verhindern das Ausbrechen sämtlicher Krankheiten und ermöglichen „jedem Einzelnen ein möglichst langes, störungsfreies, das heißt, gesundes und glückliches Leben“ (36). Daraus folgt für den Bürger die Minimierung ihrer Angst vor der Wandlung, denn die Methode begründet sich maßgeblich durch ihre Unfehlbarkeit (vgl. 37) und das Versprechen absoluter Sicherheit ohne tolerierte Unsicherheit.

[...]


[1] Der Roman Corpus Delicti wird im Folgenden mit Seitenzahl im Text zitiert nach: Zeh, Juli: Corpus Delicti. Ein Prozess. Frankfurt am Main: Schöffling & Co. 2009.

[2] Gottwein, Carla: Die verordnete Kollektivität. Juli Zehs Vision einer Gesundheitsdiktatur im Roman Corpus Delicti. In: Identität. Fragen zu Selbstbildern, körperlichen Dispositionen und gesellschaftlichen Überformungen in Literatur und Film. Hrsg. von Corinna Schlicht. 2. überarbeitete Auflage. Oberhausen: Karl Maria Laufen 2012 (=Autoren im Kontext – Duisburger Studienbögen Band 11). S. 247.

[3] Vgl. ebd. S. 246.

[4] Zeh, Juli und Trojanow, Ilija: Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte. München: Hanser 2009. S. 46.

[5] Vgl. ebd. S. 88.

[6] Riemann, Fritz: Grundformen der Angst. 40. Auflage. München/Basel: Ernst Reinhardt 2011. S. 17.

[7] Die Wissenschaften differenzieren unterschiedlich präzise zwischen Angst, Furcht, und Ängstlichkeit (vgl. auch Becker, Eni: Angst. München: Ernst Reinhardt 2011. S. 9 ff.). Da Riemann diese Unterscheidung ausdrücklich nicht vornimmt (vgl. 2011: S. 21), will auch ich an dieser Stelle auf diese Differenzierung verzichten.

[8] Lazarus-Mainka, Gerda und Siebeneick, Stefanie: Angst und Ängstlichkeit. Göttingen u.a.: Hogrefe 2000. S. 13

[9] Hellner, Hans: Über die Angst. Gedanken eines Chirurgen. Stuttgart: Hippokrates 1969. S. 8.

[10] Becker 2011: S. 10.

[11] Interessant ist, dass die Methode dabei simultan die nicht-reale Angst vor Krankheit in der Zukunft schürt. Ähnlich wie die Angst vor Spinnen im mitteleuropäischen Raum, stellen leichte Krankheiten keine wirkliche Gefahr dar (vgl. Flöttmann, Holger Bertrand: Angst. Ursprung und Überwindung. 4., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart u.a.: W. Kohlhammer 2000. S. 17). Dennoch steigert der Modus der Methode diese Angst unter der Bevölkerung in Corpus Delicti.

[12] Riemann 2011: S. 11.

[13] Im Anhang ist dieses Koordinatensystem für die bildhafte Anschaulichkeit beigelegt, mit dessen Hilfe ich die von mir analysierten Angstsequenzen des Romans Corpus Delicti in die von Riemann definierten Grundformen der Angst eingeordnet habe.

[14] Vgl. Riemann 2011: S. 23 ff.

[15] Vgl. ebd. S. 12.

[16] Vgl. ebd. S. 68.

[17] Vgl. ebd. S. 69 f.

[18] Vgl. ebd. S. 122 ff.

[19] Vgl. ebd. S. 12.

[20] Vgl. ebd.

[21] Vgl. ebd. S. 179 f.

[22] Scholler, Heinrich und Schloer, Bernhard: Grundzüge des Polizei- und Ordnungsrechts in der Bundesrepublik Deutschland. 4., völlig neu bearbeitete Auflage. Heidelberg: C. F. Müller 1993. S. 209.

[23] Dorsch. Psychologisches Wörterbuch. Hrsg. von Hartmut O. Häcker und Kurt-H. Stapf. 15., überarbeitete und erweiterte Auflage. Bern: Hans Huber 2009. S. 911.

[24] Ebd.

[25] Widmer, Anton: Sicherheit – über Begrifflichkeit und staatliche Maßnahmen. In: Innere Sicherheit – Innere Unsicherheit? Hrsg. von Stefan Bauhofer und Pierre-Henri Bolle. Zürich: Reihe Kriminologie 1995 (Bd. 13). S. 11 f.

[26] Waldow, Stephanie: „Ich weiß, dass ich permanent über Moral schreibe“. Juli Zeh im Gespräch. In: Ethik im Gespräch. Autorinnen und Autoren über das Verhältnis von Literatur und Ethik heute. Hrsg. von Stephanie Waldow. Bielefeld: Transcript 2011. S. 57.

[27] Zeh und Trojanow 2009: S. 88.

[28] Ebd. S. 45.

[29] Kant, Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Berlinische Monatsschrift 12 (1784). S. 481.

[30] Zeh und Trojanow 2009: S. 88.

[31] Ebd. S. 82.

[32] Ebd. S. 45.

[33] Vgl. ebd. S. 46.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Zwischen Angst und Sicherheit. Juli Zehs Konstruktion eines gespaltenen Kollektivismus in "Corpus Delicti"
Hochschule
Universität Duisburg-Essen
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
20
Katalognummer
V279135
ISBN (eBook)
9783656719564
ISBN (Buch)
9783656722786
Dateigröße
1023 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Juli Zeh, Juli, Zeh, Corpus Delicti, Corpus, Delicti, Spieltrieb, Nullzeit, Angst, Freiheit, Sicherheit
Arbeit zitieren
Lukas Baumanns (Autor:in), 2013, Zwischen Angst und Sicherheit. Juli Zehs Konstruktion eines gespaltenen Kollektivismus in "Corpus Delicti", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279135

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