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Einsam verstorben ... Eine theoretisch-empirische Untersuchung von Inklusions- und Exklusionsprozessen in Sozialräumen

  • Die Arbeit setzt sich theoretisch und empirisch mit einem relevanten und doch bislang im öffentlichen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs weitgehend unbeachteten Phänomen auseinander: „Einsame“ bzw. „unentdeckte“ Tode bezeichnen das in sozialer Isolation stattfindende Versterben von Personen, welches Wochen, Monate und manchmal Jahre unentdeckt bleibt. Die Umstände deuten darauf hin, dass dem physischen Tod ein soziales Sterben vorausgegangen sein muss. Die Masterthesis betrachtet die Thematik einsamer Tode aus der spezifischen Perspektive des Sozialraums und untersucht diesen theoretisch wie empirisch auf mögliche inklusions- und exklusionsförderliche Wirkungen. Für die Fragestellung werden zunächst der Capabilities Approach nach Nussbaum und Sen, verschiedene Theorieangebote zum Sozialraum (insbesondere nach Kessl und Reutlinger) sowie Erkenntnisse zur Bedeutung und zum Zusammenhang von Wohn-, Gesundheits- und Teilhabeaspekten sozialer In- und Exklusion nutzbar gemacht. In der eigenen empirischen Untersuchung werden dann mittels Methoden der qualitativen Sozialraumforschung (Begehungen, Beobachtungen und Befragungen) zwei unentdeckte Tode in unterschiedlich strukturierten sozialen Nahräumen analysiert und Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet. Die Fall- und Feldstudien zeigen, dass das Risiko eines einsamen Todes sowohl in einem beliebten Wohngebiet als auch in einem sog. sozialen Brennpunkt besteht. Die Untersuchung belegt auch, dass sich inklusions- und exklusionsförderliche Wirkungen von Sozialräumen identifizieren lassen, wenn das Wechselwirkungsgefüge gesellschaftlicher (struktureller), sozialer, räumlicher und individueller Bedingungen kleinräumig (unterhalb der Stadtteilebene) analysiert wird. Die Ergebnisse weisen für diese beiden augenscheinlich und in der statistischen Analyse konträren Räume auf zahlreiche gemeinsame exklusionsförderliche Faktoren, welche Begegnungen verhindern, den Rückzug der Bevölkerung aus dem öffentlichen Raum bewirken und das Risiko eines einsamen Todes begünstigen können.

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Metadaten
Verfasserangaben:Susanne Loke
URN:urn:nbn:de:0295-opus4-13777
Dokumentart:Masterarbeit
Sprache:Deutsch
Jahr der Fertigstellung:2019
Datum der Erstveröffentlichung:05.04.2019
Titel verleihende Institution:Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum
Datum der Abschlussprüfung:15.04.2015
Datum der Freischaltung:05.04.2019
Freies Schlagwort / Tag:Soziale Exklusion; Sozialraum
GND-Schlagwort:Tod; Einsamkeit; Bestattung; Inklusion <Soziologie>; Gelsenkirchen; Sterben
Seitenzahl:74
DDC-Sachgruppen:200 Religion
300 Sozialwissenschaften
Zugriffsrecht:Frei zugänglich
Hochschulen:Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, Bochum
Lizenz (Deutsch):License LogoCreative Commons - CC BY-NC-ND - Namensnennung - Nicht kommerziell - Keine Bearbeitungen 4.0 International