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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die hyperbare Oxygenierung als ultima ratio bei schwerwiegenden Wundheilungsstörungen nach Salvage-Laryngektomie

Poster Onkologie

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  • corresponding author Zafarullah Ahmad - HNO-Klinik am Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Kai Johannes Lorenz - HNO-Klinik, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm
  • Matthias Tisch - HNO-Klinik, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Ulm

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc249

doi: 10.3205/cpo001803, urn:nbn:de:0183-cpo0018031

Published: April 26, 2017

© 2017 Ahmad et al.
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Zusammenfassung

Die Salvage-LE nach primärer RCT bei Larynx-Tumoren ist mit einer hohen Komplikationsrate hinsichtlich pharyngokutaner Fisteln und Wundheilungsstörungen assoziiert. Mittels gestielter Lappenplastiken kann diese Situation verbessert werden. Wir berichten über einen Patienten, bei dem nach primärer RCT eines cT3 cn2c M0 G3 Larynx-CA's bei Rezidivsituation eine Salvage-LE notwendig wurde. Intraoperativ wurde der Neopharynx zudem mit einem M. pectoralis-Lappen gedeckt. Nach zunächst unauffälligem Verlauf trat eine Nachblutung auf, die eine Revision erforderte. Bei postradiogen geschädigtem Gewebe und postoperativ reduziertem Allgemeinzustand kam es zu massivsten Wundheilungsstörungen, die eine Revision mit einem zweiten Pectoralis-Lappens notwendig machten. Trotz aufwendigem Wundmanagement, Gabe von EK´s, Albumin und Faktor XIII kam es erneut zur Fistelbildung und Gewebsnekrosen. Nach Konsil im Tumorboard erfolgte als ultima ratio eine HBO-Therapie mit 20 Kammerfahrten, die zu einer kompletten Erholung des Gewebes führte. Eine operative Rekonstruktion des Neopharynx mit Spalthaut wurde mit weiteren 5 HBO-Fahrten flankiert. Eine postoperativ durchgeführte Pharyngographie zeigte kein Paravasat, so konnte der Patient in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden. Die Fallpräsentation zeigt den hohen Stellenwert der HBO-Therapie im Management von Problemwunden. Zwar besteht wissenschaftlich noch kein Konsens darüber, ob durch die HBO-Therapie ein Progress oder ein Regress der Tumorerkrankung induziert wird, im Rahmen schwerster Wundheilungsstörungen, die auf etablierte Therapiemaßnahmen, wie lokales Debridement, Nah- und Fernlappen, umfangreiches Wundmanagement, etc. nicht adäquat reagieren, stellt die HBO unter kritischer Abwägung jedoch eine probate Therapieoption dar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.