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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

„Targeted Next Generation Sequencing“ von Onkogenen und Tumorsupressorgenen in sporadischen Vestibularisschwannomen

Poster Onkologie

  • corresponding author Igor Stenin - Uniklinik Düsseldorf/ HNO, Düsseldorf
  • Karl Ludwig Schäfer - Uniklinik Düsseldorf/ Institut für Pathologie, Düsseldorf
  • Wolfgang Göring - Uniklinik Düsseldorf/ Institut für Pathologie, Düsseldorf
  • Stefanie Stepanow - Uniklinik Düsseldorf/ Biologisch-Medizinisches Forschungszentrum, Düsseldorf
  • Thomas Klenzner - Uniklinik Düsseldorf/ HNO, Düsseldorf
  • Jörg Schipper - Uniklinik Düsseldorf/ HNO, Düsseldorf

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc200

doi: 10.3205/cpo001754, urn:nbn:de:0183-cpo0017540

Published: April 26, 2017

© 2017 Stenin et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Der molekulargenetische Pathomechanismus der Entstehung von sporadischen Vestibularisschwannomen (VS) ist weitgehend unbekannt. Das Ziel der Studie war die Identifikation von genetischen Mutationen und damit möglicherweise neuer therapeutischer Ziele und prognostischer Marker.

Materialien und Methoden: Im Rahmen der mikrochirurgischen Tumorresektion wurden 10 VS-Proben gewonnen. Nach Mikrodissektion wurde mittels Ion AmpliSeq Cancer Hotspot Panel v2 die Sequenzierung der Hotspot-Regionen von 50 Onkogenen und Tumorsupressorgenen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mittels Ion Reporter Software ausgewertet.

Ergebnisse: Nach Analyse der 50 Onkogene und Tumorsupressorgene zeigten sich in allen Tumorproben multiple nicht-synonyme Genmutationen in den Exon-Regionen. Insbesondere lagen die folgenden Varianten gehäuft vor: In allen Fällen zeigte sich die P72R Variante des Tumorsupressorgens p53, dabei mit einer homozygoten Häufung (9/10). Weiterhin konnte in 5 Fällen die „missense“-Mutation p.Q472H im kinase insert domain receptor (KDR/VEGFR-2) sowie in 3 Fällen die p.T72K „missense“-Mutation im SMARCB1-Gen identifiziert werden.

Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen deuten auf eine Dysregulation des Zellzyklus (p53), der Angiogenese (KDR) und der Chromatin-Remodellierung (SMARCB1) in Rahmen der VS-Entstehung hin. Weitere, funktionelle Untersuchungen und die Korrelation mit klinischen Daten sind notwendig, um die Signifikanz der identifizierten Mutationen zu bestimmen und möglicherweise zukünftig neue therapeutische Ziele und prognostischer Marker zu etablieren.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.