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Einleitung: TNF ist ein ubiquitäres Zytokin, welches bei einer Reihe von Innenohrpathologien, wie Hörsturz oder Lärmtrauma, eine wichtige Rolle spielt. TNF verringert bei lokaler Applikation den cochleären Blutfluss, welcher eng mit den Innenohrfunktionen korreliert. Im Rahmen dieser Studie wurde die Rolle der kapillären Perizyten bei der Wirkung von TNF auf den cochleären Blutfluss untersucht.

Methoden: Bei insgesamt 12 Dunkin-Hartley Meerschweinchen wurde die Stria vascularis mittels Intravitalmikroskopie visualisiert; Perizyten wurden mit einem selektiven Fluorophor angefärbt. Zunächst wurden Kapillardurchmesser an Orten mit ohne Perizytensomata sowie der intravaskuläre Blutfluss als Basalwerte erhoben und lokal entweder TNF oder Placebo für 20 Minuten appliziert. Anschließend wurden die Parameter erneut quantifizert. Im Anschluss wurde dann entweder der TNF-Antagonist Etanercept oder Placebo appliziert und o. g. Parameter erneut bestimmt.

Ergebnisse: TNF führte im Bereich der Perizytensomata im Vergleich zu Placebo zu einer signifikanten Änderung (-3.6  4.3%, n=141) des Kapillardurchmessers. Die Effekte von TNF auf die Perizyten wurden durch anschließende Applikation von Etanercept, jedoch nicht durch Placebo aufgehoben (+3,3  5.5%, n=59). In Bereichen ohne Perizytensomata zeigten sich zu keinem Zeitpunkt signifikante Veränderungen des Durchmessers.

Schlussfolgerungen: Nach Exposition von TNF zeigt sich an Orten von Perizytensomata eine signifikante Verringerung des Kapillardurchmessers; nicht jedoch an Orten ohne Perizytensomata oder nach Placeboexposition. Der Effekt ist nach Antagonisierung von TNF reversibel. Dieser Beobachtung liegt vermutlich eine aktive Kontraktion der Perizyten zu Grunde, welche nun in weiteren Untersuchungen dargestellt werden soll.

Unterstützt durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft, Förderungsnr. CA629/2-1

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.