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Abgestufte Entstehung exzessiven gustatorischen Schwitzens nach Parotidektomie und Neck dissection
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Published: | June 20, 2013 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Gustatorisches Schwitzen (Typ 1) entsteht nach Denervation von Schweißdrüsen durch Fehlaussprossung parasympathischer Fasern, typischerweise nach Parotisoperationen. Auch nach Halseingriffen kann Gustatorisches Schwitzen entstehen (Typ 2) durch Läsion präganglionärer sympathischer Fasern. Herr P. stellte sich mit einer außergewöhnlich starken Symptomatik vor. Anfang der 90er Jahre war wegen benigner Tumore beidseits eine laterale Parotidektomie durchgeführt worden. Postoperativ bestand anamnestisch ein „mildes“ Schwitzen. 2004 erfolgte bei Oropharynxcarcinom eine Neck dissection beidseits. In der Folge leidet Herr P. nach eigenen Angaben nun unter „exzessivem“ Schwitzen.
Methodik: Bereits auswärtig durchgeführte Injektionen waren so schmerzhaft, dass einer erneuten Therapie nur in Vollnarkose zugestimmt wurde. Im Minortest zeigte sich beidseits ein großes schwitzendes Areal von der Ohrmuschel nach parietal-kranial reichend, bis zur submentalen Region. Bei der Behandlung in Vollnarkose wurden 100 Einheiten Botox links, 75 rechts injiziert.
Ergebnis: Nach 2 Wochen zeigte sich rechts komplette Trockenheit, links bestand anterior ein kleines schwitzendes Areal. Insgesamt wurde noch zweimal eine Nachinjektion notwendig. Danach gab der Patient telefonisch eine positive Rückmeldung über den Behandlungserfolg.
Fazit: Hier handelt es sich um die Erstbeschreibung der wahrscheinlichen Verursachung von Gustatorischem Schwitzen durch die Kombination der Fehlaussprossung parasympathischer und präganglionärer sympathischer Fasern. Botulinumtoxin A stellt eine potente Therapie dar. Bei exzessiver Schweißbildung sind eventuell Nachinjektionen notwendig. Bei hoher Schmerzempfindlichkeit ist eine Oberflächenanästhesie oder eine Vollnarkose zu erwägen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.