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63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. bis 14. Oktober 2023, Leipzig

Dreidimensionelle Analyse der morphologischen Struktur von sensorischen Nervenendigungen in der Pars dorsalis des Ligamentum scapholunatum interosseum

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Rami Al Meklef - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany
  • Thomas Kremer - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany
  • Frank Siemers - BG Klinikum Bergmannstrost, Halle, Germany
  • Susanne Rein - Klinik für Plastische und Handchirurgie, mit Brandverletztenzentrum, Klinikum St. Georg Leipzig, Leipzig, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Leipzig, 12.-14.10.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc23dgh53

doi: 10.3205/23dgh53, urn:nbn:de:0183-23dgh534

Published: October 13, 2023

© 2023 Al Meklef et al.
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Text

Fragestellung: Die Pars dorsalis des Ligamentum scapholunatum als hauptstabilisierender Anteil des Bandes wird bei frischen Verletzungen rekonstruiert und bedarf nach Bandheilung auch eine postoperative propriozeptive Rehabilitation. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die dreidimensionale Struktur der intraligamentär vorkommenden sensorischen Nervenendigungen zu analysieren, um mehr Verständnis für deren innere Struktur zur erhalten, was die Präzision der Klassifizierung erhöht und dadurch mehr Aufschluss über die propriozeptiven Eigenschaften des Ligamentes geben wird.

Methodik: Die Pars dorsalis des Ligamentum scapholunatum wurde von zwei humanen Leichenpräparaten komplett von der knöchernen Insertion disseziert. Beide Ligamente wurden vollständig histologisch aufgearbeitet. Die sensorischen Nervenendigungen wurden entsprechend der Klassifikation nach Freeman und Wyke nach Färbung der Schnitte mit den immunfluoreszierenden Markern für Protein S100, für den niedrig-affinen Neurotrophin Rezeptor p75, für Protein Gen Produkt 9,5 und 4',6-Diamidin-2-Phenylindol (DAPI), bestimmt. Anschließend wurden die Volumina und Formen der korpuskulären Nervenendigungen, der innere Aufbau der zuführenden Axone, der jeweiligen Kapselstrukturen und der Zentralaxone anhand der spezifischen Antikörperverteilung untersucht.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ruffini-Endigungen (Median 2,8 (Spannweite: 0,9–24,2) x 104 µm³) waren signifikant kleiner als Pacini-Korpuskel (Median 7,6 (2,3–54,3) x 104 µm³) und Golgi-ähnliche Endigungen (Median: 9.6 (Spannweite 1.69–37.4) x 104 µm³; jeweils p=0,002). Die freien Nervenendigungen besaßen Axone, deren innere Struktur S100 und PGP 9,5 positiv waren und deren Endoneurium wies eine charakteristische p75- Immunoreaktivität auf. Ebenso waren die Kapseln der Ruffini- und Golgi-ähnlichen Endigungen p75-immunoreaktiv. Der konzentrisch lamelläre Aufbau der Kapseln von Pacini-Korpuskeln zeigte eine Immunoreaktivität sowohl für p75 als auch in den zentralen Lamellen für PGP 9,5.

Der innere Aufbau von sensorischen Nervenendigungen ist in der dreidimensionalen Analyse durch simultane Präsentation von mehreren neuralen und perineuralen Markern präzise studierbar, und weist morphologische Charakteristika der unterschiedlichen Rezeptortypen auf. Das dezidierte Bestimmen der Rezeptortypen bildet dadurch die Basis für eine fokussierte propriozeptive Rehabilitation des Handgelenkes.