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Strategien zur chirurgischen Versorgung der komplizierten Netzhaut-Ablösung
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Published: | October 31, 2022 |
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Chirurgische Verfahren zur Therapie bei Netzhautablösung (Amotio retinae) umfassen insbesondere die Buckelchirurgie und die Vitrektomie mit Gas- oder Silikonöltamponade. Bei komplizierten Fällen aufgrund von Riesenriss, inkompletter Glaskörperabhebung, Proliferativer Vitreoretinopathie (PVR) oder traktiven netzhautabhebenden Membranen müssen zusätzliche Strategien angewendet werden, um die Netzhaut zuverlässig und erfolgreich zur Anlage zu bringen. Moderne Weitwinkelsysteme und die Möglichkeit der Endoillumination ermöglichen eine bessere Visualisierung und die periphere Vitrektomie, insbesondere in phaken Augen. Die Chromo-Vitrektomie kann eine Glaskörperabhebung erleichtern, während schwere Flüssigkeiten als Widerlager beim Peelen epi- oder subretinaler Membranen dienen, ein Slippage-Phänomen verhindern und in schwierigen Ausgangssituationen als dritte Hand des Netzhautchirurgen verwendet werden können. Trotz epi- und subretinalem Membranpeeling kann bei traktiven Netzhautablösungen eine entlastende Retinotomie oder Retinektomie erforderlich werden. Die Endotamponade erfolgt in einem Großteil der Fälle bei komplizierter Ausgangssituation mit Silikonöl. Der Erfolg der Erstchirurgie bei komplizierten Fällen ist entscheidend für den weiteren Verlauf, sodass in Abhängigkeit vom vorliegenden Befund eine sichere und effektive Behandlung unter Anwendung der vorgestellten Strategien gleich zu Beginn entscheidend ist.