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In-vitro-Evaluation der Therapieoption von Amnionmembran bei proliferativer Vitreoretinopathie
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Published: | June 29, 2022 |
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Hintergrund: Nach rhegmatogener Ablatio tritt die proliferativen Vitreoretinopathie (PVR) als schwerwiegende Komplikation auf. Die epiretinale Implantation von Amnion-Membran (AM) während einer pars plana Vitrektomie erweist sich in klinischen Fallserien als potenziell gut verträglich und therapeutisch anwendbar. In unserer Studie untersuchten wir in-vitro die Sicherheit und Biokompatibilität einer intraokularen AM-Transplantation bei PVR-Reaktion.
Methoden: Epiretinale, traktive PVR Membranen wurden intraoperativ nach schriftlichem Einverständnis der Patienten und Genehmigung durch die Ethikkommission gewonnen und direkt in Zellkultur überführt. Die Kultivierung der daraus proliferierenden humanen primären PVR-Zellen (hPVR) erfolgte unter Standard-Zellkulturbedingungen. Eine Inkubation mit AM über 48 h ging allen weiteren Versuchsschritten voraus, eine unbehandelte Zellgruppe diente jeweils als Kontrolle. Die Untersuchung der Zellreaktion und Biokompatibilität erfolgte mittels BrdU-ELISA, WST-1 Assay und wundinduziertem Migrationsassay. Die morphologischen Veränderungen wurden mittels Immunfluoreszenzfärbungen dargestellt und eine genaue Untersuchung der phänotypischen Veränderungen und der Aktivität erfolgte mittels Proteomics Analyse.
Ergebnisse: Unter AM-Inkubation zeigte sich bei den hPVR eine signifikant geringere Viabilität (p=0.04) und Migrationsfähigkeit (p=0.02). Die Proliferation zeigte sich stabil. Bei den morphologischen Veränderungen zeigte sich in der Immunfluoreszenz nach Behandlung insgesamt eine Zellformationsänderung, sowie eine geringere Expression der Fibrosemarker Vimentin, Fibronektin und Phalloidin. Die Zellen waren positiv für CK-8, aber nicht für GFAP. In der Proteomics-Analyse wurden bei behandelten hPVR ebenso deutlich geringere Mengen an inflammationsfördernder Signalmoleküle sowie neovaskularisations- und fibroseinduzierender Mediatoren nachgewiesen.
Schlussfolgerung: Die Studie zeigt einen unter In-vitro-Bedingungen deutlichen Rückgang fibrose- und narbeninduzierender Eigenschaften der hPVR nach AM-Behandlung. Weitere In-vivo-Studien sind für die Evaluation der klinisch-therapeutischen Relevanz notwendig.