Article
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Urologen in Deutschland
Search Medline for
Authors
Published: | March 1, 2022 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Um die COVID-19-Pandemie einzudämmen, wurden in Deutschland drastische Einschränkungen des öffentlichen oder gesellschaftlichen Lebens nötig, und Gesundheitseinrichtungen wurden aufgefordert, elektive Eingriffe zu verschieben. Auch wenn Urologen oftmals nicht die direkten Therapeuten von COVID-19-Patienten waren, hatten diese Maßnahmen dennoch starke Auswirkungen auf den urologischen Arbeitsalltag. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Aspekte des Arbeits- und Privatlebens von Urologen in Deutschland zu analysieren.
Methode: 589 Urologen in Deutschland nahmen zwischen dem 18. März und 11. April 2020 an einer Online-Befragung teil. Die Teilnehmer wurden entsprechend beruflichen Merkmalen in Untergruppen analysiert.
Ergebnisse: Die meisten Urologen bewerteten Deutschland als „gut vorbereitet“ und die zunehmenden Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens als „sehr positiv“. Der Routinebetrieb war in Krankenhäusern stärker eingeschränkt als im ambulanten Sektor (p=0,046). Darüber hinaus fühlten sich Urologen aus dem ambulanten Sektor signifikant schlechter auf die COVID-19-Pandemie vorbereitet (p=0,001), berichteten von einem höheren Mangel an medizinischer Schutzausrüstung (p<0,001) und weniger Schulungen zum Thema COVID-19 (p=0,001) im Vergleich zu Urologen aus dem Krankenhaus. Obwohl 60% der Teilnehmer über Einschränkungen bei telemedizinischen Ansätzen berichteten, wurde die Telemedizin im ambulanten Sektor bereits häufiger eingesetzt als in Krankenhäusern (25,5% vs. 17,0%, p<0,001).
Schlussfolgerung: Unsere Umfrage stellt eine systematische Bewertung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf private und berufliche Aspekte der deutschen Urologen dar. Obwohl sich die Arbeitsroutine während der COVID-19-Pandemie im Krankenhausbereich stärker verändert hat, fühlten sich Urologen aus dem ambulanten Bereich weniger gut vorbereitet und gaben einen höheren Mangel an Verbrauchsmaterialien an, sodass weitere Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Qualität der urologischen Versorgung in Deutschland notwendig sind.