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Funktionelles Outcome nach radikaler Prostatektomie in 1.313 Patienten: Eine Single-Center Studie
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Published: | March 1, 2022 |
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Einleitung: Der Erhalt der Kontinenz und der erektilen Funktion bleibt ein Hauptaspekt der Lebensqualität der Patienten, die sich einer radikalen Prostatektomie (RPE) bei Prostatakarzinom (PCa) unterziehen. Ziel unserer Arbeit war es, Faktoren zu untersuchen, die die Kontinenz- und sexuelle Funktion nach RPE beeinflussen.
Material und Methoden: Hierzu wurde das funktionelle Outcome aller Männer, die zwischen 02/2017 und 03/2020 radikal prostatektomiert wurden, retrospektiv untersucht. Patientenberichtete Ergebnisse wurden mit Hilfe des Expanded Prostate Index Composite (EPIC-26) Fragebogen bezüglich Inkontinenz, obstruktive Miktionssymptomatik, gastrointestinale Symptome, Sexualität und Vitalität untersucht. Die Scores konnten einen Wert zwischen 0 und 100 einnehmen, wobei 100 das beste Ergebnis beschreibt. Mit Hilfe von uni- und multivariablen logistischen Regressionsmodells untersuchten wir den Einfluss der RPE auf die Kontinenz- und sexuelle Funktion.
Ergebnisse: Insgesamt 1.313 konsekutive Patienten wurden in die Analyse eingeschlossen. Das mittlere Alter betrug 65,1 Jahre (SD 7,04). Der Großteil der Patienten (n=601, 46%) hat ein intermediate Risiko PCa. Die robotisch assistierte RPE wurde in 71,5% aller Fälle angewendet, nerverhaltende Operationen in 81% aller Fälle. Der mediane Score für Harnkontinenz betrug 85,5 (IQR 64,75-100) und für sexuelle Funktion 22,2 (IQR 12,5-48,7). Alter (p<0.001), Risikoklassifikation (p=0.002) und nerverhaltende Technik (p=0.016) waren mit einer guten sexuellen Funktion (EPIC-26 Score ≥60) assoziiert, wobei Alter (p=0.029), nerverhaltende Technik (p=0.015) und chirurgischer Zugang (p<0.001) mit einer guten Harnkontinenz (EPIC-26 score ≥80; Tabelle 1 [Tab. 1]) einhergeht.
Schlussfolgerung: Nicht-veränderbare Faktoren wie Alter und PCa-Risikoklassifikation beeinflussen die Kontinenz- und sexuelle Funktion nach RPE. Nichtsdestotrotz sollten Urologen weiterhin nerverhaltende Operationstechniken, die einzige veränderbare Variable, verbessern, um die negativen Auswirkungen einer radikalen Therapie auf Kontinenz und Potenz zu reduzieren.