gms | German Medical Science

67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

07.04. - 08.04.2022, Münster

Die Rolle der systematischen Prostatastanzbiopsie im Rahmen der primären mpMRT/Ultraschall-Fusionsbiopsie – Ergebnisse eines High-Volume Centers

Meeting Abstract

  • Philipp Krausewitz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Niklas Klümper - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Johannes Stein - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Ulrike Attenberger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn, Deutschland
  • Julian Luetkens - Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Bonn, Deutschland
  • Glen Kristiansen - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Pathologie, Bonn, Deutschland
  • Jörg Ellinger - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland
  • Manuel Ritter - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Bonn, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 67. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 07.-08.04.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocV-D 1.1.2

doi: 10.3205/22nrwgu36, urn:nbn:de:0183-22nrwgu365

Published: March 1, 2022

© 2022 Krausewitz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die Durchführung multiparametrischer Magnetresonanztomographien (mpMRT) vor Prostatabiopsien verbessert die Detektionsrate (CDR) von Prostatakarzinomen (PCA). Wir verglichen die Tumordetektionsrate der gezielten (TB) und systematischen (SB) mpMRT/Ultraschall-Fusionsbiopsien sowie die lokale Tumorausdehnung.

Material und Methoden: 277 biopsie-naive Männer wurden untersucht. MRT-Ergebnisse wurden von erfahrenen Uroradiologen gemäß PI-RADS Version 2.1 bewertet und Läsionen der PI-RADS Kategorie ≥3 biopsiert. Prostatakarzinome mit ISUP-Werten (International Society of Urological Pathology) ≥2 wurden als klinisch signifikant (csPCA) definiert. Die Daten wurden prospektiv gesammelt und die CDR zwischen TB, SB und dem kombinierten Ansatz verglichen.

Ergebnisse: Die Gesamt-CDR basierend auf den PI-RADS-Kategorien 3, 4 und 5 betrug 25,6%, 71,0% und 97,7% für PCA und 18,6%, 63,8% bzw. 93,0% für csPCA. Die alleinige TB detektierte 58,8% aller PCA. Die PI-RADS 3-5-abhängige CDR der TB war 6,8%, 49,3% und 84,9% für csPCA. TB und SB detektierten vergleichbar viele klinisch insignifikante PCA wie die alleinige TB (9,7% vs. 11,0%). Die CDR der alleinigen SB war signifikant höher (69%, p <0,001). Die Ergebnisse der korrespondierende SB führte in 7,2%, der mittels TB detektierten ISUP 1 PCA, zum Upgrading auf ein csPCA. Insgesamt ergab die SB in 23% der PCA-Diagnosen eine höhere ISUP-Bewertung als die TB. Hierbei befand sich der aggressivere PCA-Lokus in 82% in demselben Prostatalappen und in 53% in direkt angrenzenden Bereichen der Zielläsion.

Schlussfolgerung: Die Kombination aus TB und SB ermöglicht die beste Detektion von csPCA, wobei die CDR klinisch unbedeutender ISUP 1 PCA nicht erhöht wird. Die alleinige TB unterschätzt PCA und csPCA in einigen Fällen, sodass weiterhin zusätzliche Stanzbiopsien in Form der SB oder perifokaler zielgerichteter Stanzen zur Sicherung hoher diagnostischer Qualität erforderlich sind.