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Real World-Ergebnisse nach Implantation des iStent inject bei Glaukom-Patienten
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Published: | June 3, 2022 |
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Zielsetzung: Retrospektive Auswertung konsekutiver klinischer Daten nach Implantation von iStent inject oder iStent inject W bei Glaukompatienten.
Methode: Die retrospektive Auswertung umfasst Augen nach Implantation von iStent inject oder iStent inject W, für die postoperative Ergebnisse mit mindestens 1 Monat Nachbeobachtungsdauer vorlagen. Es wurden alle an unserem OP-Zentrum durchgeführten Nachuntersuchungen dokumentiert und in Zeiträume von 1–3, 4–6, 7–14, 15–21 und 22–30 Monate Beobachtungsdauer gruppiert. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung wurde für jedes Auge die Differenz von IOD und Anzahl Glaukom-Medikamente (Wirkstoffe) zum letzten präoperativen Wert gebildet und Mittelwert und Median berechnet. Patienten mit Sekundäreingriffen zur Glaukombehandlung wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse: Es wurden 100 Augen von 72 im Jahr 2020 operierten Patienten, ausgewertet. Die 40 weiblichen und 32 männlichen Patienten hatten ein mittleres Alter von 71,7±10,0 Jahren (Bereich 48 bis 89 Jahre). Der IOD lag präoperativ bei 19,1±5,5 mmHg und war nach 1–3 Monaten um 11,7% (n=52), nach 4–6 Monaten um 22% (n=17), nach 7–14 Monaten um 21% (n=45), nach 15–21 Monaten um 16% (n=38) und nach 22–30 Monaten um 43% (n=10) gesenkt. Die Anzahl Glaukom-Medikamente verringerte sich von präoperativ 2,25±1,22 (Median 2) nach 1–3 Monaten um 72%, nach 4–6 Monaten um 34%, nach 7–14 Monaten um 56%, nach 15–21 Monaten um 75% und nach 22–30 Monaten um 67%, jeweils im Vergleich zum präoperativen Wert.
Schlussfolgerung: Real-World-Daten wie unsere retrospektive Auswertung bieten keine solide Grundlage für die objektivierte Bewertung einer Behandlung oder den Vergleich von Behandlungsstrategien, sind jedoch repräsentativ für eine nicht ausgewählte reale Population, wie sie uns im Klinikalltag begegnet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Implantation von iStent inject (W) mit der gezeigten langfristigen deutlichen Reduktion von IOD und Medikation eine Bereicherung der minimal-invasiven Glaukomchirurgie darstellt.