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Empfehlungen für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement. Ergebnisse des NUM-Projekts egePan Unimed
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Published: | September 30, 2022 |
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Hintergrund: Die regional variierenden Verläufe der COVID-19 Pandemie sowie die unterschiedlichen Versorgungs- und Entscheidungsstrukturen in einem föderalen System erfordern passfähige Pandemiemanagementkonzepte, die in Kenntnis der nationalen und internationalen Evidenz und bewährten Herangehensweisen aufgebaut und wissenschaftlich fundiert sein sollten.
Zielsetzung: Ziel des NUM-Projekts egePan Unimed war es, nationale und internationale Pandemiemanagement-Konzepte zu sichten, aufeinander abzustimmen, ihre Praktikabilität zu evaluieren und in Form von Empfehlungen in einen Rahmenplan für evidenzgeleitetes Pandemiemanagement zu integrieren. Zudem sollte ein Prozess zur Priorisierung von Forschungsfragen und deren zügiger Bearbeitung entwickelt werden.
Methode: Die Ergebnisse aller 18 Arbeitspakete wurden in Projektworkshops gesichtet, aufeinander abgestimmt und in einen protypischen Versorgungspfad integriert.
Ebenso in einem Workshop wurde ein Prozess zur Beantwortung pandemierelevanter Forschungsfragen konzipiert.
Ergebnisse: Den Rahmen des prototypischen Versorgungspfads bildet die regional abgestimmte stationäre Versorgung, bei der die Universitätsklinika eine zentrale, zumeist koordinierende Rolle einnehmen. Zur Aufrechterhaltung dieser Struktur trägt die Sicherstellung der Arbeitsfähigkeit von Mitarbeiter*innen im stationären Sektor ebenso bei wie novellierte Prozesse in der prä- und poststationären Versorgung. Teil der Versorgung sind Maßnahmen zur Ressourcensteuerung, welche außerdem die Sicherstellung der Versorgung chronisch Kranker umfassen. Digitale Anwendungen für die Aufrechterhaltung der intensivmedizinischen und ambulanten Versorgung leisten ebenso einen Beitrag zur Versorgungssicherung. Wirksame Maßnahmen zur Sicherstellung der stationären Versorgung sind in Qualitätsindikatoren kodifiziert. Grundlegend für die Versorgungsplanung und das Ressourcenmanagement sind Prognosemodelle, die in Hessen und Sachsen implementiert wurden, ebenso wie eine datenbasierte Risikostratifizierung.
Zudem wurde im Rahmen von egePan eine Infrastruktur entwickelt, um priorisierte Fragestellungen von Politik, Medizin und Gesellschaft zügig zu bearbeiten und so Adjustierungen des Versorgungspfads zu ermöglichen.
Diskussion: Es wurden kooperativ strukturelle und methodische Grundlagen für ein harmonisiertes, evidenzgeleitetes Pandemiemanagement entwickelt und teilweise implementiert. Die Versorgungsforschung, Epidemiologie und evidenzbasierte Medizin nahmen gemeinsam mit klinischen Fachdisziplinen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Implementierung von Lösungsansätzen für eine angemessene Versorgung unter pandemischen Bedingungen ein.
Praktische Implikationen: egePan Unimed hat das Rahmenwerk für ein kooperatives, interdisziplinäres und standortübergreifendes Pandemiemanagement entwickelt, dessen zentrale Komponenten für alle 36 Universitätsklinika in Deutschland zugänglich sein sollen.
Appell für die Praxis: Für pandemische Phasen bieten die entwickelten Empfehlungen eine zugängliche und skalierbare Ressource für ein evidenzgeleitetes Pandemiemanagement über den gesamten Versorgungspfad.
Förderung: Sonstige Förderung; 01KX2021