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Forsche Gutes und rede darüber – Co-Design einer Webplattform für die Vermittlung von Ergebnissen der Versorgungsforschung in einem regionalen Setting
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Published: | September 30, 2022 |
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Hintergrund und Stand der Forschung: Zwischen Forschung und Praxis im Gesundheitswesen klafft eine Translationslücke: bis zu 85% der Forschungsergebnisse gehen darin verloren [1]. Zur Überwindung dieser Lücke bedarf es einer Kombination aus Inhalten und Kommunikationskanälen. Für letztere setzen sich zunehmend Onlineformate durch [2], die wiederum nutzer:innenorientiert entwickelt werden sollten [3].
Zielsetzung: Konzeption und Evaluation eines regionalen Onlineportals für die Kommunikation von Ergebnissen aus der Gesundheitsforschung unter Anwendung von Methoden des Co-Designs.
Methode: Konzeption: Erhebung von Anforderungen an die Plattform mittels Fokusgruppen mit Nutzer:innen (qualitativ-inhaltsanalytische Auswertung). Basierend auf den Ergebnissen funktionale und technische Entwicklung der Plattform sowie Aufbereitung von Inhalten aus zwei abgeschlossenen Forschungsprojekten zur Präsentation auf der Plattform
Evaluation: Dreimonatiger Evaluationszeitraum im Anschluss an den Go-Live der Plattform mit Datenerhebung aus der Webstatistik, Onlineumfrage und teilnehmenden Beobachtungen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse zur Optimierung der Seite fließen in ihr Redesign ein.
Ergebnisse: Die Konzeption ist abgeschlossen, die Evaluation hat begonnen. In 3 Fokusgruppen (n=13) wurden Anforderungen erhoben, die sich in 5 Kategorien zusammenfassen ließen: Nutzung, Daten, Funktionalitäten, Gestaltung und Qualität. Diese wurden bei der Erstellung der Plattform berücksichtigt. Auf dem Kongress werden diese detailliert präsentiert, ebenso wie die Ergebnisse der Evaluation.
Diskussion: Die Erkenntnisse aus den Fokusgruppen haben wesentlich zur Schärfung des Konzepts der Onlineplattform beigetragen. Die Evaluation wird zeigen, ob die Plattform auch bei einem breiteren Publikum Anklang findet.
Praktische Implikationen: Das Co-Design stellte bisher im Vergleich zu einer Entwicklung ohne Einbeziehung von Nutzer:innen einen Mehraufwand dar. Es wird allerdings erwartet, dass damit auch eine deutlich verbesserte Nutzer:innenorientierung und somit Reichweite der Plattform einhergeht.
Appell für die Praxis (Wissenschaft und/oder Versorgung): „Nothing about us without us“ – Wissenschaftskommunikation in der Versorgungsforschung muss im Co-Design mit Vertreter:innen der Zielgruppen erfolgen.
Förderung: Sonstige Förderung; Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland
Literatur
- 1.
- Chalmers I, Glasziou P. Avoidable waste in the production and reporting of research evidence. Lancet. 2009 Jul 4;374(9683):86-9. DOI: 10.1016/S0140-6736(09)60329-9
- 2.
- Brownson RC, Eyler AA, Harris JK, Moore JB, Tabak RG. Getting the Word Out: New Approaches for Disseminating Public Health Science. J Public Health Manag Pract. 2018 Mar/Apr;24(2):102-11. doi: 10.1097/PHH.0000000000000673
- 3.
- Bach M, Meyer I, Müller S. Nutzerpartizipation in Forschung und Entwicklung von innovativen Gesundheitstechnologien. In: Dockweiler C, Fischer F, editors. ePublic Health: Einführung in ein neues Forschungs-und Anwendungsfeld. Bern: Hogrefe Verlag; 2019.