gms | German Medical Science

24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

14.09. - 17.09.2022, Erfurt

Untersuchung zur Durchführbarkeit von App-basierter Nachsorge bei Cochlea-Implantat Patienten

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Daniel Kley - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, DE
  • Andreas Büchner - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, DE

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 24. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Erfurt, 14.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc090

doi: 10.3205/22dga090, urn:nbn:de:0183-22dga0907

Published: September 12, 2022

© 2022 Kley et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die Versorgungsstruktur von Patienten mit einem Cochlea-Implantat (CI) wird durch die kontinuierlich wachsende Zahl an Nutzern zunehmend vor Herausforderungen gestellt. App-basierte Lösungen wie der Remote Check der Firma MED-EL könnten die entstehende Lücke in der Versorgungsqualität schließen und den Patienten zum Experten seines eigenen Implantates machen. Die Nutzung der Telemedizin soll der Überwindung regionale Barrieren zwischen Arzt und Patient dienen und ein effektives Versorgungsmanagement bewirken, wodurch Kontrolluntersuchungen der Patienten vor Ort entfallen würden [1].

Methoden: Die App Remote Check wird derzeit in einer monozentrischen Machbarkeitsstudie am Deutschen Hörzentrum Hannover (DHZ) verwendet und soll von insgesamt N=50 CI-Trägern auf Basis von Beobachtungen und ausgewerteten Patienten-Fragebögen hinsichtlich Durchführbarkeit und Nutzer-freundlichkeit beurteilt werden. In der App werden Fragen zur Hörversorgung sowie verschiedene Hörtests (6-Laute-Test, Sprache im Störgeräusch, Tonwahrnehmung) durchgeführt, um dem Kliniker einen möglichst umfassenden Eindruck der aktuellen Hörsituation des Patienten zu vermitteln. In dem abschließenden Fragebogen werden Fragen zur subjektiven Einschätzung/Beurteilung der App gestellt, z.B. zum zeitlichen Aufwand oder zur Bedienbarkeit der einzelnen Testmodule.

Ergebnisse: In die Studie konnten bisher N=41 Probanden eingeschlossen werden (21 M, 20 F, Ø-Alter: 52 Jahre). Der Remote Check wurde beim Baseline-Termin bisher von 80,5% (N=32) bzw. beim 6-Monatstermin von 87,5% (N=14) der Teilnehmer erfolgreich durchgeführt. Fragen zur Nutzerfreundlichkeit wurden auf einer 5-likert-skala beantwortet und bezog sich auf die in der nachfolgenden Tabelle dargestellten Aspekte.

Schlussfolgerung: Die bisherigen Ergebnisse aus der Patientenbefragung zur Remote Check App machen deutlich, dass die derzeitige App-Version hinsichtlich Durchführbarkeit, Nutzerfreundlichkeit und Bedienbarkeit von den CI-Patienten überwiegend positiv bewertet wird. Im Rahmen der Studie zeigten sich aber noch einige technische Problem- und Fragestellungen, die es zu bearbeiten bzw. zu beantworten gilt, bevor die App routinemäßig an CI-Zentren zu den von ihr proklamierten Zweckbestimmungen eingesetzt werden kann.


Literatur

1.
Bush ML, Thompson R, Irungu C, Ayugi J. The Role of Telemedicine in Auditory Rehabilitation: A Systematic Review. Otol Neurotol. 2016;37(10):1466-1474. DOI: 10.1097/MAO.0000000000001236 External link