gms | German Medical Science

183rd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

29.01. - 30.01.2021, Hagen (online conference)

OCT-Angiographie und Endothelin-1-Konzentrationen beim Glaukom

Meeting Abstract

  • Claudia Lommatzsch - Münster; Lübeck
  • K. Rothaus - Münster
  • M. Feldmann - Bremen
  • M. Kasper - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 183. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Hagen, 29.-30.01.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21rwa020

doi: 10.3205/21rwa020, urn:nbn:de:0183-21rwa0208

Published: January 29, 2021

© 2021 Lommatzsch et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Endothelin ist ein vasokonstriktorisch wirkendes Polypeptid und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des okulären Blutflusses. Die Isoform Endothelin-1 (ET-1) wurde im Kammerwasser von humanen Augen in höherer Konzentration nachgewiesen als im Plasma. Die ET-1-Konzentration im Kammerwasser ist bei Patienten mit Glaukom höher als bei nichtglaukomatösen Augen. Diese Befunde deuten auf eine Beteiligung von ET-1 an der Pathogenese des Glaukoms.

Methoden: Die ET-1-Konzentration wurde in Vorderkammerpunktaten und Plasmaproben von zwei Glaukomgruppen (Primäres Offenwinkelglaukom (POWG) und Pseudoexfoliationsglaukom (XFG)) sowie von gesunden Kontrollaugen (KG) mittels ELISA analysiert und untereinander verglichen. Die Vorderkammerpunktion erfolgte bei Patienten, die sich einer medizinisch indizierten Katarakt- oder Glaukomoperation unterzogen. Die papilläre und makuläre Gefäßperfusion (vessel density, VD), die mittels OCT-Angiographie bemessen wurde, wurde mit der ET-1-Konzentration verglichen.

Ergebnisse: Beide Glaukomgruppen hatten im Vergleich zur KG im papillären und im makulären Bereich im oberflächlichen Gefäßplexus eine signifikant geringere VD. Die ET-1-Konzentration war in beiden Glaukomgruppen im Plasma und Kammerwasser signifikant höher als in der KG (p < 0.01). Zwischen beiden Glaukomgruppen war die ET-1-Konzentration jeweils bei dem XFG höher, wobei die Differenz nicht signifikant war. Weder der ET-1 Spiegel der KG noch der POWG-Gruppe ergab eine Korrelation zur VD. Bei der XFG-Gruppe lag jedoch eine signifikant negative Korrelation der ET-1-Konzentration im Kammerwasser mit der VD im Bereich der Papille und makulär im oberflächlichen Gefäßplexus vor.

Schlussfolgerungen: Die Konzentration an ET-1 im Kammerwasser und im Plasma von POWG und XFG-Augen war signifikant höher als von altersgematchten gesunden Kontrollaugen. Die XFG-Gruppe hatte im Vergleich zum POWG eine höhere Konzentration an ET-1 im Plasma und im Kammerwasser. Die ET-1-Spiegel im Kammerwasser zeigte beim XFG eine signifikant negative Korrelation mit hämodynamischen Parametern in der OCT-A, die auf eine verminderte Perfusion hinweisen.