gms | German Medical Science

Hintergrund: Simulationsarenen, in denen Videoaufnahmen von mehreren Projektoren auf maßgefertigte Leinwände projiziert werden, wurden in Deutschland erstmals an den Universitäten in Münster und in Essen eingesetzt. Sie ermöglichen bei notfallmedizinischen Simulationen eine realistische, schnell austauschbare, sichere und standardisierte Umgebungsdarstellung. Der Aufbau solcher Arenen war bisher immer mit hohen Kosten von über 100.000 Euro verbunden. Die Entwicklung und Evaluation einer kostengünstigen Simulationsarena war das Ziel dieses Forschungsprojektes (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Methodik: Die SimArena Magdeburg wurde mit geeigneten Materialien konstruiert und im Rahmen zweier Kurse zur Polytrauma-Versorgung mittels eines Fragebogens evaluiert.

Ergebnisse: Die SimArena Magdeburg wurde mit Entwicklungskosten von unter 8.000 Euro konstruiert. Insgesamt haben 38 Medizinstudierende an den Kursen teilgenommen, bei denen zwei Szenarien in der SimArena Magdeburg und zwei Szenarien in echten Umgebungen durchgeführt wurden. In der Umfrage stimmten beinahe alle Teilnehmenden (89,5%) zu, dass die SimArena Magdeburg zur Wahrnehmung einer realistischen Umgebung beigetragen hat. 84,2% der Teilnehmenden gaben ein erhöhtes Stresslevel während der Szenarien in der SimArena Magdeburg an.

Schlussfolgerungen: Die SimArena Magdeburg ist mit Entwicklungskosten von unter 8.000 Euro die erste kostengünstige 180° Simulationsarena in Deutschland. Die geringen Kosten könnten auch anderen medizinischen Ausbildungsstätten die Möglichkeit einer solchen Simulationsumgebung bieten.