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20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

06. - 08.10.2021, digital

Wirkungsmodellbasierte Konzeption und Evaluation betrieblicher Angebote zur Gesundheitsförderung und Gewaltprävention pflegender Beschäftigter – das BAGGer Projekt

Meeting Abstract

  • Hannah Bleier - AG Bewegungsbezogene Präventionsforschung, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland
  • Jasmin Lützerath - AG Bewegungsbezogene Präventionsforschung, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland; Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH, Köln, Deutschland
  • Gerrit Stassen - AG Bewegungsbezogene Präventionsforschung, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland
  • Andrea Schaller - AG Bewegungsbezogene Präventionsforschung, Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation, Deutsche Sporthochschule Köln, Köln, Deutschland

20. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). sine loco [digital], 06.-08.10.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc21dkvf197

doi: 10.3205/21dkvf197, urn:nbn:de:0183-21dkvf1971

Published: September 27, 2021

© 2021 Bleier et al.
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Text

Hintergrund und Stand (inter)nationaler Forschung: Dem wachsenden Pflegebedarf steht ein Mangel an Pflegefachkräften gegenüber, welche im Arbeitsalltag hohen körperlichen und psychischen Anforderungen ausgesetzt sind und überdurchschnittlich hohe Fehlzeiten aufweisen. Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird als möglicher Zugang zur Stärkung der Gesundheitsressourcen pflegender Beschäftigter und zur Fachkräftebindung durch Veränderungen der Arbeitsverhältnisse gesehen.

Fragestellung und Zielsetzung: Ziel des Modellprojekts ist die Gesundheitsförderung und Verbesserung der Arbeitssituation pflegender Beschäftigter. Das Projekt ist in zwei Phasen unterteilt: Nach der partizipativen Entwicklung und Implementierung eines zielgruppenspezifischen BGF-Programms in 5 ambulante und 8 stationäre Pflegeeinrichtungen sowie 4 Krankenhäuser erfolgt eine Wirkungsanalyse im Kontext eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Dabei werden mithilfe eines Logic Models geplante Wirkungsziele in eine systematische Beziehung zu den eingesetzten Ressourcen, Interventionen und erbrachten Leistungen gesetzt. Dabei wird sowohl die individuumsbezogene als auch die organisationale Ebene berücksichtigt.

Die Projektfragestellungen lauten:

1.
Was sind relevante Gesundheitsprobleme und Folgen für die Berufsausübung aus Sicht pflegender Beschäftigter?
2.
Was sind vielversprechende Interventionen zur Adressierung relevanter Gesundheitsprobleme und welche Wirkmechanismen sind anzunehmen?
3.
Wie ist die Übertragbarkeit auf den Zielkontext des Settings?
4.
Wie sind die erreichten Veränderungen zu beurteilen?
5.
Was sind Förderfaktoren und Barrieren für die nachhaltige Implementation unter Routinebedingungen?

Methode: Um die Ziele auf organisationaler (Impact) und individueller Ebene (Outcome) zu erreichen, werden operativ 4 aufeinander aufbauende Arbeitsschritte durchgeführt:

(A) Identifizierung versorgungsrelevanter Gesundheitsprobleme pflegender Beschäftigter und Ermittlung vielversprechender Interventionen

(B) Systematische Umsetzung der Interventionen als BGF-Programm im Rahmen eines ganzheitlichen BGM

(C) Evaluation der umgesetzten BGF-Interventionen

(D) Wirkungsanalyse des BGF-Programms

Innerhalb dieses operativen Vorgehens wird die methodische Herangehensweise in Bezug auf die oben beschriebenen Fragestellungen folgendermaßen gestaltet: Qualitative Leitfadeninterviews werden vor (Fragen 1, 2) bzw. während (Frage 3) und nach der Durchführung des BGF-Programms (Fragen 4, 5) durchgeführt. Die Beantwortung der Fragen 1 und 2 wird durch eine systematische Literaturrecherche gestützt. Die Messzeitpunkte der interventionsbezogenen summativen Evaluation (Fragen 4, 5) erfolgen zu Beginn der Intervention (T0) und zu Ende der jeweiligen Intervention (T1). Ergänzend werden zu Projektende die organisationalen Veränderungen im Vergleich zu Projektbeginn sowie distale Outcomevariablen auf Individuumsebene erhoben.

Förderer: Bundesministerium für Gesundheit