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Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2021

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft

03.-04.12.2021, Berlin

Vergleich der Operationen von Makulaforamina mit und ohne ILM-Flap

Meeting Abstract

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  • Nadia Sakhnini - Berlin – Helios Klinikum Berlin-Buch, Augenklinik
  • H. Breuß - Berlin – Helios Klinikum Berlin-Buch, Augenklinik

Berlin-Brandenburgische Augenärztliche Gesellschaft. Wintertagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft 2021. Berlin, 03.-04.12.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc21bbag35

doi: 10.3205/21bbag35, urn:nbn:de:0183-21bbag359

Published: January 10, 2022

© 2022 Sakhnini et al.
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Hintergrund: Das Makulaforamen gehört zur Gruppe Vitreoretinalen Interface-Erkrankungen und ist mit einer Prävalenz von etwa 0,3% eine häufige Ursache für eine Visusabnahme in Deutschland. In den letzten Jahren wurden verschiedene OP-Techniken angewendet, um eine höhere Verschlussrate zu erreichen. Ziel der Arbeit Vergleich der anatomischen und visuellen Ergebnisse nach ppV mit (f-ILM) und ohne Inverted-ILM-Flap (o-ILM) bei Patienten mit idiopathischem Makulaforamen.

Methoden: In einer retrospektiven klinischen Analyse wurden Daten von Patienten mit einem durchgreifenden Makulaforamen erhoben, die mittels transkonjunktivaler ppV zwischen 2014 und 2019 am Klinikum Berlin-Buch operiert worden sind. Die Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt: Gruppe 1 (f-ILM mit 33 Augen) und Gruppe 2 (o ILM mit 34 Augen) und der postoperative Visus, sowie die postoperative Netzhautmorphologie (SD-OCT) verglichen.

Ergebnisse: Sowohl in Gruppe 1 als auch in Gruppe 2 überwiegten die weiblichen Patienten (Verhältnis näherungsweise 4:1). Die präoperative Apertur in der f-ILM-Gruppe war etwas größer (414µm, SD 150µm) gegenüber der o-ILM-Gruppe (363µm, SD 163µm). Der mittlere dezimale Visus verbesserte sich in f-ILM-Gruppe von 0,18±0,10 zu 0,41±0,20 und in o-ILM-Gruppe von 0,21±0,14 zu 0,37±0,20. Die primäre Verschlussrate des Foramens lag in f-ILM-Gruppe bei 94% (31 Augen von 33) und in o-ILM-Gruppe bei 76% (26 Augen von 34). Bei fehlendem Verschluss erfolgte eine Re-ppV mit Silikonöltamponade. Die sekundäre Verschlussrate lag in der f-ILM-Gruppe bei 100% und in der o-ILM-Gruppe bei 94%.

Schlussfolgerung: Bei der invertierten ILM-flap-Technik scheint sowohl die Verschlussrate als auch der postoperative Visus erhöht zu sein. Weitere mögliche Ursachen der unterschiedlichen Verschlussraten werden diskutiert.