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Perforierende Augenverletzungen – eine retrospektive Analyse
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Published: | January 10, 2022 |
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Hintergrund: Perforierende bzw. penetrierende Augenverletzungen sind ein absoluter Notfall in der Ophthalmologie. In Abhängigkeit von der Art der Gewalteinwirkung und von der Klassifikation der Verletzung kann der Verlauf bis hin zur Erblindung führen.
Methoden: Im Zeitraum von 2012 bis 2021 wurden retrospektiv insgesamt 52 Patienten der Augenklinik des Ernst von Bergmann Klinikums ermittelt, welche eine der wegweisenden Diagnosen für perforierende oder penetrierende Verletzungen auswiesen. Die Fälle wurden kategorisiert und hinsichtlich Visusentwicklung und klinischem Verlauf ausgewertet.
Ergebnisse: Von den behandelten Patienten waren 18 (34,62%) weiblich und 34 (65,38%) männlich mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren (Min. 2 J., Max. 94 J.) Männer wurden eher in jungem Alter verletzt (Durchschnitt 44,7 Jahre männlich vs. 65,2 Jahre weiblich). 29 (56%) erlitten ein offenes (spitzes), 23 (44%) ein geschlossenes (stumpfes) Trauma. Am häufigsten erfolgten die Unfälle in häuslicher Umgebung (98%), Fremdkörper (53%) und Stürze (30%) zählten zu den häufigsten Ursachen. Insgesamt waren bei 15,4% die Netzhaut und bei 9,6% die Aderhaut traumatisiert. Zur Primärversorgung und Rekonstruktion fanden zu je 84,6% eine bzw. zwei OPs statt, drei OPs in 9,6% der Fälle. Bei Aufnahme sahen 63% der Augen schlechter als 0,1 bei Entlassung 57%.
Schlussfolgerung: Insgesamt lässt sich feststellen, dass v.a. bei Arbeiten im häuslichen Bereich und bei älteren, multimorbiden Patienten besondere Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Stürzen getroffen werden sollten, so dass schwere Augenverletzungen in Zukunft besser vermieden werden können.