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Die Rolle von Cand1 im Prostatakarzinom und seine Auswirkungen auf die Therapieresistenz gegen Enzalutamid
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Published: | July 30, 2020 |
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Hintergrund: Es ist bekannt, dass Cullin-RING-Ubiquitin-Ligasen (CRLs) und deren Regulator, das Cullin-assoziiertes NEDD8-dissoziierte Protein 1 (Cand1), bei verschiedenen Krebsarten von Bedeutung sind. Die Rolle von Cand1 beim Prostatakarzinom (PCa) wurde bisher jedoch noch nicht intensiv untersucht. Daher war es das Ziel der vorliegenden Studie, die Relevanz von Cand1 im klinischen und präklinischen Umfeld zu bewerten.
Ergebnisse: Immunhistochemische Analysen radikaler Prostatektomieproben von PCa-Patienten zeigten, dass der Proteingehalt von Cand1 im PCa, im Vergleich zu benignen Arealen, erhöht ist. Darüber hinaus sind hohe Cand1-Level mit einem erhöhten Gleason-Score sowie einer höheren Wahrscheinlichkeit für ein Tumorrezidiv und einer verminderten Gesamtüberlebenszeit verbunden. In Übereinstimmung mit klinischen Ergebnissen ergaben in-vitro-Experimente mit verschiedenen PCa-Zelllinien, dass ein gezielter Knockdown von Cand1 zu einer Verringerung von Viabiliät und Proliferation der Zellen, umgekehrt aber zu einer erhöhten Apoptose führt. Weiters konnten wir zeigen, dass die Expression des Cyclin-abhängige Kinaseinhibitor p21 nach gezieltem Knockdown von Cand1 signifikant induziert wird. Mittels bioinformatischer Analysenmethoden war es uns möglich jene Gene zu identifizieren, die für Proteine kodieren, welche mit dem mRNA-Umsatz, der Proteinpolyubiquitinierung und dem proteasomalen Abbau in Tumoren mit hoher Cand1 Expression in Zusammenhang stehen, und deren Expressionslevel signifikant erhöht sind. Next-Generation-Sequenzierung von Enzalutamid resistenten PCa-Zelllinien ergab, dass Cand1 in Enzalutamid-resistenten Zellen mutiert ist, jedoch nur geringe funktionelle und klinisch relevante Auswirkungen auf den Prozess der Resistenzentwicklung hat.
Interpretation: Wir konnten in dieser Arbeit klar zeigen, dass hohe Cand1-Werte mit der Aggressivität von PCa korrelieren.