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182nd Meeting of the Ophthalmologists of the Rhineland and Westfalia

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2020, Münster

Resultate der Pars-plana-Vitrektomie mit ILM-Peeling und ILM-Flap-Technik in der Behandlung durchgreifender idiopathischer Makulaforamina

Meeting Abstract

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  • Martin Hermel - Hagen; Witten

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 182. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 31.01.-01.02.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20rwa92

doi: 10.3205/20rwa92, urn:nbn:de:0183-20rwa920

Published: April 29, 2020

© 2020 Hermel.
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Hintergrund: Das durchgreifende idiopathische Makulaforamen hat oft erhebliche funktionelle Einbußen zu Folge. Die Pars-plana-Vitrektomie stellt eine effektive Behandlungsmodalität dar, wobei ein Peeling der Inneren Limitierenden Membran der Netzhaut mit besseren Verschlußraten bis 90% assoziiert scheint. Die modifizierte Technik mit Foramenverschluß mittels eines ILM-Flaps erlaubt Verschlußraten von bis zum 98%, und wird für die Behandlung großer oder persistierender/rekurrenter Makulaforamina empfohlen. Die vorliegende Studie untersucht die morphologischen und funktionellen Resultate bei durchgreifenden Foramina unterschiedlichen Durchmessers.

Methoden: Design: konsekutive Fallserie von durchgreifenden idiopathischen Maukulaforamina. Intervention: 23Ga PPV, Methylen- und Brillantblau-assistiertes ILM Peeling mit ILM-Flap-Technik, SF6-Gastamponade, postoperative Gesichtslagerung, ggf. kombiniert mit Phakoemulsifikation und Intraokularlinsenimplantation. Eingeschlossen wurden 20 Augen von 17 Patienten im Alter von 67,5±9 Jahren (11 Frauen). Präoperativ waren 16 Augen phak , zur letzten Kontrolle drei. Studienparameter waren Foramenverschluß, bestkorrigierter Visus, und SD-OCT Kriterien. Daten wurden berichtet als Mittelwert und Standardabweichung. Statistische Analyse erfolgte mittels SAS/JMP9.

Ergebnisse: Die Foramendurchmesser im OCT betrugen maximal 463,2±184,19µm und minimal 393,35±161,54µm. Der mittlere präoperative Visus betrug 0,78±0,27 logMAR. Der letzte Untersuchungszeitpunkt lag 103±85 [17-279] Tage postoperativ, zu diesem Zeitpunkt betrug der mittlere Visus 0,33±0,24 logMAR, die Visusdifferenz betrug -0,45 ± 0,26 logMAR (entsprechend einer Besserung um 4,51±2,65 Zeilen), p<0,0001. Die Verschlußrate war 100%. Die Untergruppen ohne und mit Änderung des Linsenstatus zeigten eine Visusbesserung um -0,39±0,29 (p=0,013) bzw. -0,49±0,25 logMAR (p<0,0001). In multivariater Analyse zeigte sich der Visusanstieg nach Korrektur für Linsenstatusänderung (n.s.), Beobachtungsdauer (n.s.) und Foramendurchmesser (n.s.) signifikant mit dem präoperativen Visus korreliert (p=0,004).

Schlussfolgerungen: Die Vitrektomie mit ILM-Peeling-plus mit ILM-Flap-Technik und Gastamponade zeigte in unserer Serie eine vollständige Verschlußrate auch bei großen Foramina bis 747µm bei gutem Visusanstieg. Die bessere Visuserholung bei guter Ausgangs-Funktion spricht für eine frühzeitige Operation auch bei kleineren Foramina, wenn eine spontane Auflösung der Traktion von der Morphologie oder vom Verlauf her unwahrscheinlich erscheint.