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Wie reproduzierbar sind manifeste Refraktionen?
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Published: | April 29, 2020 |
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Hintergrund: Die manifeste Refraktionsbestimmung ist eine Säule augenärztlichen Handelns, insbesondere in der Refraktiven Chirurgie. Wir präsentieren:
- 1.
- die Reproduzierbarkeit der manifesten Refraktion von gesunden myopen Augen mit oder ohne Astigmatismus unter idealen Bedingungen,
- 2.
- Einen Vergleich von Refraktionsbestimmungen durch denselben oder 2 verschiedene Untersucher,
- 3.
- Den Einfluss der Augenoberfläche.
Methoden: Diese retrospektive Studie umfasst Augen, bei denen mindestens zwei Mal die manifeste Refraktion bestimmt wurde. Weiche Kontaktlinsen wurden für mindestens 2 Wochen, formstabile Kontaktlinsen für mindestens 4 Wochen vor der jeweiligen Refraktionsbestimmung pausiert. Jede Refraktion wurde durch 1 von 4 erfahrenen Optometristinnen mit Hilfe desselben automatisierten Phoropters nach einem einheitlichen Protokoll unter standardisierten Bedingungen durchgeführt. Die erste Refraktion (ohne Zykloplegie) erfolgte auf Grundlage der objektiven Refraktion eines automatischen Refraktometers, einer Pentacam-Untersuchung und der getragenen Brille. Die erste Refraktion war Basis für die zweite Refraktionsbestimmung unter Berücksichtigung auch der vom Aberrometer vorhergesagten Phoropter-Refraktion. Bei einer Diskrepanz der Untersuchungsergebnisse wurde nach Pflege der Augenoberfläche mindestens eine weitere Refraktionsbestimmung durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 1.000 Augen lag der durchschnittliche absolute Unterschied im sphärischen Äquivalent zwischen den beiden letzten durchgeführten manifesten Refraktionen bei 0,16 +/- 0,19 dpt (Spannweite: 0,00 bis 1,38 dpt). Bei ca. 5% der Augen gab es zwischen erster und zweiter Refraktion eine Abweichung der bestkorrigierten Sehschärfe. Die Reproduzierbarkeit der Refraktion und der Sehschärfe waren vergleichbar, egal ob dieselbe Optometristin oder zwei verschiedene Optometristinnen die Bestimmungen durchführten. Bei 175 Augen mit jeweils mindestens 3 Refraktionsbestimmungen betrug die maximale absolute Abweichung von 2 Refraktionen im Durchschnitt 0,29 ± 0,24 dpt.
Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit der manifesten Refraktion lag unter idealen Bedingungen bei etwa 0,16 dpt, unabhängig davon, ob die Refraktionsbestimmungen durch dieselbe oder zwei Optometristinnen erfolgte. Dies scheint das „theoretische Limit“ zu sein und zeigt die Wichtigkeit, mehrere manifeste Refraktionen nach einem standardisierten Protokoll durchzuführen. Die Optimierung der Augenoberfläche zeigte eine statistisch und klinisch
signifikante Verbesserung.