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Mechanismus der EBV induzierten Regulation in metastasierenden und nicht-metastasierenden Seminomen
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Published: | February 14, 2020 |
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Einleitung: Wie kürzlich berichtet, besitzt das Epstein-Barr Virus (EBV) die Fähigkeit, ein Regulationsmechanismus zu induzieren, der in der Herunterregulation der trunkierten Variante des Vimentin 3 (Vim3), einem Metastasierungsmarker, resultiert. EBV veranlasst die Hochregulation von miRNA 199-3p, das Endothlein-1 (ET-1) herunterreguliert, indem es an seine 3’UTR bindet. ET-1 induziert Vim3. Da der beschriebene Regulationsmechanismus in Seminomen des klinischen Stadiums I mit unauffälligem follow-up beschrieben wurde, ist unsere Hypothese, dass der gegenteilige Mechanismus in metastasierenden Seminomen zu beobachten sein würde.
Material und Methoden: Zur Analyse des Regulationsmechanismus wurden Gewebsbiopsien von primären Orchiektomiepräparaten mit reinen, klassischen Seminomen in Patienten mit dem klinischen Stadium IIC/III und von resezierten Lymphknotenmetastasen von Seminompatienten mit dem klinischen Stadiums IIA/B untersucht. Die histologische Analyse wurde reanalysiert durch einen erfahrenen Pathologen (JF). Gesamt-RNA wurde mittels Makrodissektion aus Paraffin-eingebetteten Gewebeproben isoliert. Die Expression von miRNA 199-3p, EBNA-1, ET-1 und Vim3 wurde mittels quantitativer RT-PCR ermittelt. Desweiteren wurde die Expression von EBER-1 und Vim3 mittels Immunhistologie überprüft.
Ergebnisse: Weder in der Immunhistologe noch mittels qRT-PCR konnte eine EBER-1 Expression in den primären Tumoren und den Lymphknotenmetastasen nachgewiesen werden Desweiteren wurde eine Herunterregulation der miRNA 199-3p und eine Hochregulation von ET-1 und Vim3 detektiert.
Schlussfolgerung: In Fällen mit metastasierendem Seminom war weder im Tumorgewebe noch in der Metastase eine EBV Infektion nachweisbar, was zu einer gesteigerten Expression von ET-1 und Vim3 sowie zu einer Herunterregulation von miR-199 führte und damit zum metastasierenden Prozess des reinen Seminoms beitrug. Prospektive Analysen dieser Befunde werden durchgeführt um zu beweisen, dass diese molekularen Vorgänge als Biomarker für Hochrisiko-Erkrankungen dienen können, und damit eine adjuvante Therapie nach radikaler Orchiektomie nach sich ziehen. Ob die Hochregulation der miR-199 als Inhibitor einer Metastasierung dienen könnte, bedarf weiterer Studien.