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Strukturierte Kostenanalyse der Reparaturkosten flexibler Ureterorenoskope: Retrospektive Beurteilung von 137 Anwendungen
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Published: | February 14, 2020 |
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Einleitung: Die Nutzung flexibler Ureterorenoskope vereinfacht die endoluminale Diagnostik und Therapie des oberen Harntraktes. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung und der damit einhergehenden verbesserten Handhabung ist eine stete Zunahme an flexiblen Ureterorenoskopien zu verzeichnen und weiter zu erwarten. Dies spiegelt sich in steigenden Kosten für Instandhaltung und Reparatur wieder, was zu einer Erhöhung der Kosten pro Anwendung führt. Insbesondere in Anbetracht der Diskussion um den Einsatz von Einmalinstrumenten haben wir die Kosten der Instandhaltung und die Haltbarkeit unserer resterilisierbaren Instrumente analysiert.
Methode: Über einen Zeitraum von 20 Monaten (01/2018 bis 08/2019) wurden 137 flexiblen Ureterorenoskopien von vier Fachärzten sowie fachärztlich angeleitet von Weiterbildungsassistenten durchgeführt. Hierfür wurden zwei Geräte der Firma Olympus Typ URF-V verwendet. Reparaturen wurden durch den Hersteller selbst durchgeführt. Die Patientendaten wurden hinsichtlich Indikation, Op Dauer und der Verwendung eines Lasers analysiert. Die Reparaturen wurden hinsichtlich der entstandenen Kosten (Reparatur, Wiederbeschaffung, externe Sterilisation inklusive Transport) und der ursächlichen Schädigung evaluiert.
Ergebnisse: Die durchgeführten flexiblen Ureterorenoskopien erfolgten in 76 % der Fälle zur Steintherapie, in 21 % der Fälle zur endoluminalen Tumor-Diagnostik und in 3% bei sonstigen Indikationen. In 67 % der Steinsanierungen wurde ein Laser genutzt. Aufgetretene Reparaturgründe waren (in absteigender Häufigkeit) Undichtigkeit, Perforation des Einführungsschlauches, Defekt des Distalendes sowie Beschädigung des Instrumentierkanals. Durchschnittlich erfolgte nach 27 flexiblen Ureterorenoskopien die Übersendung zum Hersteller aufgrund eines Defektes. In der Mehrzahl der Fälle hätten (80 %) war ein Ersatz des Gerätes notwendig, da die Reparaturkosten die Kosten einer Neuanschaffung überstiegen. Die Gesamtkosten für den untersuchten Zeitraum von 20 Monaten beliefen sich auf 57.499,70 €. Hierunter fallen sowohl die eigentlichen Reparaturkosten (3867,50 €) sowie die Kosten für den Ersatz des defekten Gerätes (9.865,00€) als auch Sterilisations- (13.289 €) sowie dazugehörende Transportkosten (478,20 €). Dies entspricht 9.583,28 € pro defektem Gerät. Somit belaufen sich die Betriebskosten (Reparatur/Neuanschaffungskosten inkl. Sterilisation) pro Eingriff auf 419,71 €.
Schlussfolgerung: In der Diskussion um Einmalinstrumente zeigen unsere Zahlen, dass bei strukturierter Schulung und Ausbildung und vorsichtiger Anwendung selbst bei Weiterbildungseingriffen und einer hohen Zahl von Steintherapien Reparatur oder Ersatz deutlich seltener notwendig ist als dies teils publiziert wurde und vom INEK einkalkuliert (Reparatur alle 9 Einsätze) wird. Die Kosten pro Eingriff sind dadurch letztendlich überschaubar. Dennoch ist die Lebensdauer der technisch komplexen Geräte grundsätzlich begrenzt. Hinzugerechnet werden müssen beim Vergleich mit z.B. Einmalinstrumenten natürlich (wie in den vorliegenden Daten enthalten) Kosten für Sterilisation und ggfs. Transport.