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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Beurteilung des passageren Harnleiterstentings mittels Ureterkatheter nach primärer Ureterorenoskopie und Steinextraktion (FaST 3) – eine prospektiv randomisierte Studie

Meeting Abstract

  • Hannah Westhues - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • A. Reicherz - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • N. von Landenberg - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • L. Dahlkamp - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • P. Wenzel - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • H. Bahlburg - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • J. Palisaar - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • J. Noldus - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland
  • P. Bach - Klinikum für Urologie, Ruhr-Universität Bochum, Marien Hospital Herne, Herne, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 5.4

doi: 10.3205/20nrwgu36, urn:nbn:de:0183-20nrwgu367

Published: February 14, 2020

© 2020 Westhues et al.
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Hintergrund: Profitiert ein Patient von der Einlage eines passageren Ureterkatheters (UK) nach erfolgter primärer Ureterorenoskopie im Vergleich zu einem konventionellen Doppel-J-Katheter (DJ)?

Methoden: Seit 07/2018 werden Patienten in einem akademischen Zentrum in die FaST 3 Studie eingeschlossen. Bis 9/2019 wurden 61 Patienten vor primärer Ureterorenoskopie für eine postoperative passagere UK-Ableitung über 6h oder in eine DJ-Einlage für 3-5 Tage randomisiert. Ausschlusskriterien sind floride Harnwegsinfektionen, Einzelnieren oder Steingrößen >2,5 cm. Studienendpunkte waren Stent-assoziierte Beschwerden erfasst durch einen validierten Fragebogen (USSQ), die visuelle Analogskala (VAS) jeweils ein Tag postoperativ und 5 Wochen nach erfolgter primärer URS und die Reinterventionsraten. Die ermittelten Daten werden im Students’ t-test verglichen und das Signifikanzniveau beträgt <0,05. Erfasst werden außerdem der BMI, die Steingröße und -Lokalisation, Alter, Schmerzmittelbedarf und Komorbiditäten.

Ergebnisse: Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass primäre URS-Eingriffe, durchgeführt von 6 Operateuren, bei allen Patienten zu einer Steinfreiheitsrate >90 % führten (n=40). Die mittlere Operationszeit betrug 25 vs. 22 Minuten und die Steingröße 5 vs. 4,4 mm für die UC- bzw. DJ-Gruppe (p=0,53 und p=0,45). Einen Tag postoperativ profitierte die UC-Gruppe signifikant von geringeren Miktionssymptomen im Vergleich zur DJ Gruppe (USSQ-Miktionsindex: p=0,01), während sich der Schmerzindex nicht unterschied (p=0,27). 3 bis 5 Wochen nach dem Eingriff wurden weder signifikante Unterschiede in der Schmerz- noch in den Miktionssymptomen zwischen den randomisierten Gruppen berichtet (Miktionsindex: p=0,59; Schmerzindex: p=0,21). Einen Tag postoperativ zeigten die Patienten keine signifikante Präferenz für ein DJ-Verfahren gegenüber einer transienten UC-Einlage (GQ: p=0,49) in der Zukunft. Im follow-up bevorzugten die UC-Patienten eine erneute Schieneneinlage (p=0,04). Die Reinterventionsrate betrug 22% bei postoperativer DJ-Einlage (n=4) und 32% UC-Einlage (n=7; p=0,72). Bei 18 Patienten konnte keine primäre URS durchgeführt werden, weshalb ein Prestenting erfolgte.

Schlussfolgerung: Die passagere Einlage eines UKs nach erfolgter primärer URS erhöht die Reinterventionsrate gegenüber einer DJ-Stent-Einlage, jedoch ohne statistische Signifikanz. Im bis dato untersuchten Kollektiv konnte bei 29,5 % der Patienten keine primäre URS durchgeführt werden.