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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Frühkomplikationen nach zweizeitiger OP einer Harnröhrenstriktur

Meeting Abstract

  • Darko Kröpfl - Sektion für Rekonstruktive Urologische Chirurgie der Urologischen Kliniken-Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • Reinhard Baschek - Sektion für Rekonstruktive Urologische Chirurgie der Urologischen Kliniken-Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • Susanne Krege - Sektion für Rekonstruktive Urologische Chirurgie der Urologischen Kliniken-Essen-Mitte, Essen, Deutschland
  • Inga Kunz - Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Köln, Deutschland
  • Anne Vogel - Sektion für Rekonstruktive Urologische Chirurgie der Urologischen Kliniken-Essen-Mitte, Essen, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 4.5

doi: 10.3205/20nrwgu29, urn:nbn:de:0183-20nrwgu297

Published: February 14, 2020

© 2020 Kröpfl et al.
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Text

Einleitung: Bei Patienten, bei denen die komplette Cicumferenz der Urethra auf Grund verschiedener Gegebenheiten notwendig ist, ist eine Substitutionsplastik und eine Operation in zwei oder sogar mehreren Sitzungen häufig angezeigt.

Methode: Die Auswertung erfolgt retrospektiv anhand einer prospektiv geführten Datenbank. In die Studie wurden alle Patienten eingeschlossen, die einer zweizeitigen Harnröhren Rekonstruktion unterzogen wurden.

Ergebnisse: Zwischen 02/1997 und 05/2019 wurden n=143 Patienten im Alter von 3 bis 82 Jahren (Median 49 Jahre) einer zweizeitigen Harnröhrenrekonstruktion unterzogen. Die Indikation für die Substitutionsplastik der Urethra war eine vorausgegangene Hypospadie-Operation, Trauma, Entzündung, iatrogen, Lichen sclerosus und eine Kombination verschiedener Ursachen. Die Strikturlänge betrug 1 bis 21 cm (Median 6 cm). Bei 143 Patienten war eine zweizeitige Operation geplant, bei 47 Patienten davon wurde nur die erste und bei 8 Patienten nur die zweite Operation durchgeführt. Bei 122 Patienten wurde Mundschleimhaut, bei 2 Patienten Mundschleimhaut und Blasenschleimhaut, bei 4 Patienten Mundschleimhaut und Vorhaut, bei 1 Patient Mundschleimhaut und Oberarmhaut, bei 1 Patient Mundschleimhaut und Penishaut, bei 1 Patienten Fasciocutaner Lappen, bei 1 Patienten Blasenschleimhaut und Vorhaut, bei 3 Patienten Vorhaut angewandt. Die Lokalisation der Striktur war bei 57 Patienten penil, 42 Patienten panurethral, 12 Patienten bulbär, 6 Patienten penobulbär, 6 Fossa navicularis, 3 distal und weitere in verschiedenen Kombinationen. 15 Patienten von den 143 Patienten (10,5 %) hatten eine schwerwiegende postoperative Komplikation (Clavien-Dindo Grad III): fünf mal Nachblutungen, zwei mal Skrotalabszesse, zwei mal Teilnekrose des Transplantates, Wundheilungsstörung, Granulom, Harnröhrenfistel, Abzsess, Neuanlage SPDK nach Dislokationen, Nachweis Carcinoma in situ und eine Meatoplastik.

Schlussfolgerung: Die Behandlung von Harnröhrenstrikturen, wo eine substitution Urethroplasik angezeigt ist, muss häufig in mehreren Sitzungen durchgeführt werden. Sie ist mit einer nennenswerten Rate an schwerwiegenden frühen postoperativen Begleitkomplikationen vergesellschaftet.