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66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

12.03. - 13.03.2020, Bochum

Erste Erfahrungen mit dem artifiziellen Sphinkter Zephyr 375 (ZSI), Frankreich

Meeting Abstract

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  • Paul Schulze-Brock - Klinikum Westfalen, Dortmund, Deutschland
  • Florian Wissing - Klinikum Westfalen, Dortmund, Deutschland
  • Stefan Orth - Klinikum Westfalen, Dortmund, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 66. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Bochum, 12.-13.03.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocV 4.3

doi: 10.3205/20nrwgu27, urn:nbn:de:0183-20nrwgu276

Published: February 14, 2020

© 2020 Schulze-Brock et al.
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Einleitung: Zur Behandlung der schweren Postprostatektomie-Harninkontinenz (PPI) gelten die artifiziellen Sphinkter als Goldstandard. Bisher war bei nachlassender Kontinenz nach Implantation eines AS die Option gegeben, eine im Durchmesser kleinere Manschette zu implantieren. Mit dem AS Zephyr 375 besteht die Möglichkeit nach Implantation eine Justierung des Harnröhrenverschlusses ohne erneute Operation vorzunehmen. Wir berichten über unsere ersten Erfahrungen mit dem neuen AS Zephyr 375 von ZSI.

Material und Methoden: Zwischen 06/2018 und 09/2019 wurde bei 9 Pat. mit schwerer Belastungsharninkontinenz ein Zephyr 375 implantiert. Die Ursache der HIK waren operative Eingriffe an der Prostata: Z. n. TURP (n=1), offene retropubische radikale Prostatektomie (n=7), perineale radikale Prostatektomie (n=1). Bei lediglich 3 Patienten erfolgte die primäre Sphinkterimplantation. Bei allen anderen gingen andere HIK-Operationen voraus: AMS 800 (n=2), ATOMS (n=2), Remeex MRS (n=1), Advance (n=1). Die Implantation des bereits vorgefüllten und einteiligen Systems erfolgte jeweils über eine einzige perineale Inzision unter einer iv. Antibiose mit Cefazolin sowie Gentamicin in SSL.

Ergebnisse: Die durchschnittliche OP-Zeit betrug 40 min. (r: 20-70 min.). Die Entfernung des 12 Ch DK erfolgte am 2. Tag postop. Nach 6-8 Wochen war in allen Fällen eine problemlose Aktivierung des Systems möglich. Bei 2 Pat. erfolgten Nachjustierungen durch Injektion von 0,5 ml NaCl über das Mini-Port System nach vorheriger Röntgenkontrolle. Alle Pat. waren zufrieden. 2 Pat. benötigten noch 2 SV/die.

Schlussfolgerung: Mit der zusätzlichen Möglichkeit der postop. Nachjustierung wird ein exzellenter Kontinenzstatus mit hoher Patientenzufriedenheit erreicht. Im Kurzzeit Follow-up zeigte das Zephyr 375 System bisher keine Probleme. Unsere Erfahrungen ergaben eine gute Bedienbarkeit des skrotal impantierten Pumpmechanismus sowohl durch den Urologen bei der Aktivierung bzw. Deaktivierung des Systems, wie auch durch den Patienten selbst bei der täglichen Anwendung. Langzeitergebnisse, speziell im Hinblick auf mögliche Harnröhrenarrosionen wie auch auf die Verlässlichkeit des Systems, bleiben abzuwarten.