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Zytoreduktive Nephrektomie versus alleinige systemische Therapie bei Patienten mit primär metastasierten sarkomatoid differenzierten Nierentumoren
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Published: | February 14, 2020 |
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Einleitung: Bei der zytoreduktive Nephrektomie handelt es sich um ein etabliertes Verfahren bei primär metastasierten Nierentumoren. Der Stellenwert bei metastasierten, sarkomatoid differenzierten Nierentumoren ist bisher unklar. Ziel dieser Studie ist daher zu analysieren, welchen Einfluss die zytoreduktive Nephrektomie auf das Gesamtüberleben bei metastasierten Nierentumoren mit sarkomatoider Differenzierung hat.
Methode: Daten aus der US-amerikanischen „National Cancer Database“ für den Zeitraum 2010–2015 wurden analysiert. Patienten, bei denen eine zytoreduktive Nephrektomie mit anschließender, systemischer Therapie durchgeführt wurde, bilden die Studienkohorte, während Patienten, die nur eine systemische Therapie erhielten, die Vergleichskohorte bilden. Mittels Kaplan-Meyer Kurven und multivariabler Cox’scher Regressionsanalyse wurden Unterschiede im Gesamtüberleben zwischen Studien- und Vergleichskohorte evaluiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 952 Patienten mit primär metastasierten, sarkomatoid differenzierten Nierentumoren analysiert werden (mediane Follow-up 37.0 Monate). Die 1-Jahres Überlebensrate war signifikant höher nach zytoreduktiver Chemotherapie im Vergleich zu alleiniger medikamentöser Therapie (46.2% vs. 15.0%, p<0.001). Bei der multivariablen Analyse zeigte sich ebenfalls ein deutlich geringeres Mortalitätsrisiko bei Patienten, die sich einer zytoreduktiven Nephrektomie unterzogen hatten (Hazard Ratio 0.44, 95% Konfidenz Intervall 0.25–0.79, p=0.006).
Schlussfolgerung: Neben der allgemein schlechten Prognose von Patienten mit metastasierten, sarkomatoid differenzierten Nierentumoren zeigte sich in dieser retrospektiven Analyse, dass in dieser Patientengruppe eine zytoreduktive Nephrektomie mit einem Überlebensvorteil assoziiert ist.