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Prospektive Erfassung der Lymphozelenhäufigkeit bei robotischassistierten minimal-invasiven radikalen Prostatektomien unter Bildung eines peritonealen Schwenklappens: eine randomisierte kontrollierte verblindete klinische Multicenter-Studie (ProLy-Studie)
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Published: | February 14, 2020 |
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Einleitung: Lymphozelen stellen mit bis zu 11% die häufigste Komplikation nach radikalen Prostatektomien mit Lymphadenektomie (LAD) dar. Größter Risikofaktor ist das Ausmaß der LAD, Lymphozelen sind weiter Risikofaktor für Komplikationen wie Harnstauungsnieren, tiefer Beinvenenthrombose und Sepsis.
Methode: Für die Prävention von Lymphozelen werden auch Modifikationen der Op-Technik diskutiert: Für die robotisch-assistierte radikale Prostatektomie (RARPE) wird in den meisten Zentren ein transperitonealer Zugangsweg gewählt, hier zeigte sich eine Senkung der Lymphozeleninzidenz durch Schaffung einer modifizierten peritonealen Fixation am Ende des Eingriffs, dem Peritoneal-Flap oder 4-point peritoneal flap fixation. Dazu werden Teile des Peritoneum mit vier Nähten ins Becken in die endopelvine Faszie fixiert, Ziel ist eine resorbierende Abflussbahn ins Abdomen. Zwei Vorstudien mit dieser Technik zeigen eine Reduktion der Lymphozelen auf 0 bzw. 2%, sie bedienen sich aber historischer Kontrollen, dies soll nun in einem prospektiven Studiendesign untersucht werden.
Ergebnisse: Das Zwischenziel mit 414 Patienten wird ca. 12/19 oder 01/20 erreicht, so dass wir zum NRW-Kongress erste Zahlen berichten werden, unser Schwerpunkt in der Analyse liegt bei dem Auftreten von Komplikationen.
Schlussfolgerung: Nach dem derzeitigen publizierten Vorstudien scheint der sog. Peritoneal-Flap eine unkomplizierte Technik zur Vermeidung von Lymphozelen nach RARPE ohne Anstieg anderer Komplikationen zu sein. Die ProLy-Studie ist die größte prospektive Interventionsstudie, die diese Technik untersucht.