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23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e. V.

03.09. - 04.09.2020, Cologne (online conference)

Audiologenüberwachtes Selbstanpassungsverfahren von Hörgeräten bei asymmetrischem Hörverlust

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jonathan Albert Gößwein - Fraunhofer IDMT, Oldenburg, Deutschland; Exzellenzcluster Hearing4All
  • Rainer Huber - Fraunhofer IDMT, Oldenburg, Deutschland; Exzellenzcluster Hearing4All
  • Tobias Bruns - Fraunhofer IDMT, Oldenburg, Deutschland; Exzellenzcluster Hearing4All
  • Josef Chalupper - Advanced Bionics, Hannover, Deutschland
  • Martin Kinkel - KIND Hörgeräte, Großburgwedel, Deutschland
  • Jan Rennies - Fraunhofer IDMT, Oldenburg, Deutschland; Exzellenzcluster Hearing4All
  • Birger Kollmeier - Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.. 23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Köln, 03.-04.09.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc041

doi: 10.3205/20dga041, urn:nbn:de:0183-20dga0412

Published: September 3, 2020

© 2020 Gößwein et al.
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Text

Die individuelle Anpassung von Hörgeräten ist nach wie vor eine Herausforderung und erfordert in der Regel mehrere Sitzungen, in denen der Akustiker die Hörgeräte nach einer Erstanpassung auf Grundlage der berichteten Wahrnehmung des Patienten feinanpasst. In den letzten Jahren wurden verschiedene Verfahren zur Selbstanpassung in der Forschung untersucht, die den Patienten Kontrolle über Teile der zur Verfügung stehenden Parameter geben. Alle bekannten Studien zu Selbstanpassungsverfahren fokussierten sich bisher auf symmetrische Hörverluste und eine symmetrische durch den Nutzer einstellbare Signalmodifikation. Es ist daher unbekannt, wie mit stark asymmetrischen Hörverlusten umgegangen werden sollte. In dieser Studie wurde daher ein bereits für symmetrische Hörverluste evaluiertes Selbstanpassungsverfahren [1] in Bezug auf seine Anwendbarkeit bei asymmetrischen Hörverlusten untersucht. Hierfür wurden erfahrene Hörgerätenutzer mit asymmetrischem Hörverlust (PTA4 Differenz zwischen beiden Ohren > 10dB) mit realen, für dieses Experiment mit einer Schnittstelle zur Selbstanpassung ausgestatteten Hörgeräten versorgt. Nach einer Audiogramm-basierten Erstanpassung (NAL-NL2) hatten die Probanden die Möglichkeit, die frequenz- und pegelabhängige Einstellung der Hörgeräte in Echtzeit über ein zweidimensionales berührungsempfindliches Bildschirm-Bedienfeld feiner zu justieren. Die Anpassung erfolgte in mehreren realistischen Klangszenen in jeweils drei Konditionen: i. beide Hörgeräte gekoppelt, ii. die zwei Hörgeräte jeweils einzeln, iii. zuerst beide Hörgeräte gekoppelt, dann getrennt feinjustiert. Neben dem Vergleich der aus der Selbstanpassung resultierenden Verstärkungseinstellungen untersucht die Studie auch subjektive Klangeindrücke, wie die Ausgewogenheit des Klangs auf beiden Ohren.


Literatur

1.
Goesswein JA, Huber R, Bruns T, Rennies J, Kollmeier B. Audiologist-supervised self-fitting fine tuning of hearing aids. In: 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Audiologie (DGA); 2018 Feb 28-Mar 3; Halle a.d. Saale, Germany.