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60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

22.05. - 25.05.2019, Stuttgart

Blasenhalsverschluss und kontinente Vesikostomie – eine sinnvolle Alternative bei Inkontinenz und Blasenentleerungsstörung?

Meeting Abstract

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  • I. Hofmann - Klinikum Fulda, Urologie und Kinderurologie, Fulda, Deutschland
  • T. Kälble - Klinikum Fulda, Urologie und Kinderurologie, Fulda, Deutschland

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 60. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Stuttgart, 22.-25.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV4.07

doi: 10.3205/19swdgu034, urn:nbn:de:0183-19swdgu0344

Published: May 10, 2019

© 2019 Hofmann et al.
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Fragestellung: Der Blasenhalsverschluss mit kontinenter Vesikostomie ist eine Therapiemöglichkeit bei Inkontinenz und gleichzeitiger Blasenentleerungsstörung. Die Fragestellung der folgenden retrospektiven Analyse war inwiefern die Komplikationsrate sowie die Ergebnisse von den verschiedenen OP-Methoden abhängen.

Patienten und Methode: 14 männliche Patienten wurden in den letzten 19 Jahren mit einer kontinenten Vesikostomie sowie einem Blasenhalsverschluss versorgt. Alle Patienten waren mehrfach voroperiert, die kontinente Vesikostomie wurde durchschnittlich 5,4 Jahre nach der Primäroperation angelegt. Bei 12 der Patienten handelt es sich um Männer nach radikaler Prostatektomie (Px) mit einem durchschnittlichen Alter von 70 Jahren bei Anlage der Vesikostomie. Zwei davon waren primär nach Radikaler Px inkontinent und waren passager mit einem Sphinkter versorgt, die anderen 10 hatten mehrfache Anastomosenresektionen und zeigten ein Mischbild von Inkontinenz und Blasenentleerungsstörung. 3 Patienten (21%) hiervon wurden bei einer R1 Situation radiiert. Die anderen beiden Patienten in unserem Kollektiv, die bei benigner Primärerkrankung mit einer kontinenten Vesikostomie versorgt wurden, waren ein 10-jähriger Junge nach bilateraler Antirefluxplastik mit Blasenentleerungsstörung und ein 64-jähriger Patient nach 4-facher Tur-Blasenhals nach TUR-Prostata. Die kontinente Vesikostomie erfolgte bei 9 der Patienten (%) mit einem Fuldanippel, bei einem mit 1 Mitrofanoffstoma (7%) unter Verwendung der Appendix und bei 4 (28%) mit einem Kontinenzmechanismus ohne Verwendung von Darm. Die postoperative Kontinenzrate lag bei 92%, denn bei einem Patienten mit Fuldanippel zeigte sich bei einer Füllung über 450 ml eine Überlaufinkontinenz. Bei 50% der Patienten wurde postoperativ ein Harnwegsinfekt behandelt. Hiervon wurde ein Patient bei rezidivierenden Harnwegsinfekten im Verlauf cystektomiert und mit einem Ileumconduit versorgt. 2 Männer (14%) wurden bei einer Via falsa im Hautniveau revidiert.

Schlussfolgerung: Die kontinente Vesikostomie ist ein sicheres Verfahren zur Behandlung der Symptome bei Patienten mit Blasenentleerungsstörung mit und ohne Inkontinenz. Die Hauptkomplikation ist der postoperative Harnwegsinfekt bei schon präoperativ liegendem Katheter. Die OP-Methode, d.h. mit/ohne Verwendung von Darm ist bei entsprechend individueller Indikationsstellung nicht entscheidend.