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Nahtlose Amnionmembrantransplantation mit AmnioClip-plus
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Published: | September 23, 2019 |
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Hintergrund: Die Amnionmembrantransplantation (AMT) ist zur Behandlung von Oberflächenstörungen des Auges neben der pharmakologischen Therapie seit langem etabliert. Seit der ersten von de Röth 1940 beschriebenen Anwendung hat sich diese Therapie durch die wertvollen antientzündlichen und wundheilungsfördernden Eigenschaften der Amnionmembran (AM) vielfach bewährt. Ein wesentlicher Nachteil der herkömmlichen AMT ist jedoch, dass die AM mit Nähten an der Augenoberfläche fixiert werden muss, was neben der Grunderkrankung ein zusätzliches Trauma verursacht.
Methode: Um dieses zusätzliche chirurgische Trauma zu vermeiden, wurde in einem interdisziplinären Team ein Ringsystem (AmnioClip, AC) zum Einspannen der AM für eine nahtlose AMT Technik entwickelt. Die AM wird im Rahmen einer geplanten Kaiserschnittgeburt mit Zustimmung der Spenderin nach umfassender Spenderevaluierung und infektionsdiagnostischer Analyse gewonnen. Die gebrauchsfertige Gewebezubereitung aus Ringsystem und AM - der sogenannte "AmnioClip-plus" (AC+) - wird unter standardisierten Bedingungen im Reinraum einer Gewebebank hergestellt. Der AC+ kann dann problemlos wie eine Kontaktlinse verwendet werden. In Heilversuchen wurde der AC+ in der klinischen Praxis getestet und hat sich als gut verträglich und wirksam erwiesen [1]. Eine besondere Herausforderung war das umfangreiche Genehmigungsverfahren für den "AmnioClip-plus" durch die Bundesoberbehörde (Paul-Ehrlich-Institut, PEI), für das umfassende Testverfahren erforderlich waren.
Ergebnis und Schlussfolgerung: Der AmnioClip-plus ist seit Januar 2019 vom PEI als Gewebezubereitung genehmigt. Er kann einfach in ambulanter Behandlung unter lokaler Anästhesie auf der Augenoberfläche platziert werden. Ein weiterer Vorteil dieser minimal invasiven Methode ist, dass das Einsetzen des AC+ nur geringfügige Reizungen hervorruft und einfach zu wiederholen ist, so dass damit auch die Therapie langwieriger/chronischer Defekte wie des „Dry-eye“-Syndroms möglich ist.