Article
Ozurdex für das entzündliche Makulaödem – wie viele Injektionen verträgt ein Auge?
Search Medline for
Authors
Published: | February 27, 2020 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Seit 2010 ist das intravitreal implantierbare Langzeit-Dexamethasonpräparat (Ozurdex®) erhältlich. Neben den zugelassenen Anwendungsgebieten (Makulaödem nach retinalen Venenverschlüssen, diabetischer Retinopathie und nicht infektiöse Uveitis posterior) bestehen jedoch einige Anwendungsmöglichkeiten im off-label Bereich. Der chronische Charakter der Erkrankungen kann jedoch sehr viele Injektionen erforderlich machen. Anhand einer Kasuistik wird die Langzeitwirkung und Wiederholbarkeit erläutert.
Methoden: Wir berichten die Kasuistik eines aktuell 77-jährigen Patienten mit chronisch rezidivierendem sekundärem Makulaödem am rechten und linken Auge bei Zustand nach mehrfacher Pars-plana-Vitrektomie (ppV) bei komplexer Ablatio retinae.
Ergebnisse: Sowohl am rechten (1.ppV 2008, Re-ppV 2016) als auch am linken Auge (3x ppV 2014) entwickelte sich nach den Eingriffen ein cystoides, postoperatives Makulaödem mit Visusreduktion am RA (Makula off) auf 0,1; am LA (Makula on) auf 0,3. Nach intravitrealer Gabe von Ozurdex zeigte sich ein gutes Ansprechen mit kompletter Ödemreduktion und Visuseranstieg (R: 0,3; L: 0,7) Im weiteren Verlauf zeigte sich nach Dexamethasonabbau ein chronisch rezidivierendes Makulaödem an beiden Augen. Es erfolgte eine konsequente Kontrolle und Behandlung des sekundären Makulaödems über die letzten 5 Jahre mittels Ozurdex®-Applikationen (15xRA, 23xLA) im Rahmen einer off-label Anwendung. Dadurch konnte der Visus bei Ödemfreiheit am RA bei 0,2 und am LA mit 0,7 gehalten werden. Die OCT zeigt trotz rezidivierender Ödeme eine stabile Morphologie der äußeren Netzhautschichten.
Schlussfolgerung: Bei sekundär bedingten Makulaödem nach Pars-plana-Vitrektomie kann eine mehrjährige Therapie mit Ozurdex für den Visuserhalt sinnvoll sein. Es sollte dabei stets eine Einzelfallentscheidung mit Risiko-Nutzen-Abwägung im Rahmen der bekannten unerwünschten Nebenwirkungen erfolgen.