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AmnioClip-plus ermöglicht Amnionmembranbehandlung ohne Trauma
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Published: | February 27, 2020 |
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Hintergrund: Um Oberflächenstörungen des Auges alternativ zur pharmakologischen Therapie zu behandeln, ist die Amnionmembrantransplantation (AMT) seit langem etabliert. De Röth beschrieb die Anwendung erstmals 1940. Seitdem hat sich die AMT durch die wertvollen antientzündlichen und wundheilungsfördernden Eigenschaften der Amnionmembran (AM) vielfach bewährt. Ein wesentlicher Nachteil der herkömmlichen AMT ist jedoch, dass die AM mit Nähten an der Augenoberfläche fixiert werden muss. Die Folge ist ein zusätzliches Trauma neben der ohnehin bestehenden Grunderkrankung.
Methode: Um dieses zusätzliche chirurgische Trauma zu vermeiden und die Amnionmembran möglichst komplikationsfrei auf das Auge aufzubringen, wurde in einem interdisziplinären Team ein Ringsystem (AmnioClip, AC) zum Einspannen der AM für eine nahtlose AMT-Technik entwickelt. Die AM wird im Rahmen einer geplanten Kaiserschnittgeburt mit Zustimmung der Spenderin nach umfassender Spenderevaluierung und infektionsdiagnostischer Analyse gewonnen. Die gebrauchsfertige Gewebezubereitung aus Ringsystem und AM – der sogenannte „AmnioClip-plus“ (AC+) – wird unter standardisierten Bedingungen im Reinraum einer Gewebebank hergestellt. Der Patient trägt den AC+ problemlos wie eine Kontaktlinse auf dem Auge. In Heilversuchen wurde der AC+ in der klinischen Praxis getestet und hat sich als gut verträglich und wirksam erwiesen [1]. Eine besondere Herausforderung war das umfangreiche Genehmigungsverfahren für den AC+ durch die Bundesoberbehörde (Paul-Ehrlich-Institut, PEI), für das umfassende Testverfahren erforderlich waren.
Ergebnis und Schlussfolgerung: Der AmnioClip-plus ist seit Januar 2019 vom PEI als Gewebezubereitung genehmigt. Er kann einfach in ambulanter Behandlung unter lokaler Anästhesie auf die Augenoberfläche aufgelegt werden. Diese minimal invasive Methode ruft durch das Einsetzen des AC+ nur geringfügige Reizungen hervor und kann einfach wiederholt werden. Auch eine Therapie langwieriger/chronischer Defekte wie des „Dry-eye“-Syndroms ist somit möglich.