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Augenärztliche Screeningintervalle bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis: Daten aus der Inzeptionskohorte früh diagnostizierter Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis (JIA-Frühkohorte ICON)
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Published: | February 12, 2019 |
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Hintergrund: Da die Uveitis bei vielen JIA-Patienten asymptomatisch verläuft, werden entsprechend dem Risikoprofil für die Entwicklung einer Augenbeteiligung augenärztliche Screeninguntersuchungen empfohlen, um eine neu aufgetretene Uveitis frühzeitig zu entdecken. Die vorliegende Arbeit analysiert das Outcome von Patienten mit JIA-assoziierter Uveitis in Abhängigkeit von der Einhaltung der empfohlenen Screeningintervalle.
Methoden: 953 Patienten wurden innerhalb des ersten Jahres nach JIA-Diagnosestellung eingeschlossen. Bei Patienten ohne initiale Augenbeteiligung wurden augenärztlichen Screeninguntersuchungen in einer Frequenz entsprechend den aktuellen Standards [1] empfohlen.
Ergebnisse: Eine Augenbeteiligung trat bis zum 3-Jahres-Follow-up bei 133 Patienten auf, davon bei 56 bereits vor Einschluss in die ICON-Dokumentation. Nach Studieneinschluss entwickelten weitere 46 von insgesamt 557 (8,3%) Patienten, bei denen eine Dokumentation der wahrgenommenen Screeningtermine vorlag, eine Uveitis. Bei diesen Patienten wurde jeweils die Adhärenz in Bezug auf die empfohlenen Screeningintervalle von JIA-Beginn bis zum Auftritt der Uveitis bzw. bis zum letzten Follow-up ermittelt und die Patienten entsprechend in zwei Gruppen aufgeteilt: Screening entsprechend den empfohlenen Intervallen (";Screening+";, n=356) und seltener als empfohlen (";Screening-";, n=201). Die Adhärenz in Bezug auf die empfohlenen Screeningintervalle korrelierte mit dem Alter bei Studieneinschluss (mittleres Alter der Gruppe ";Screening+"; 8,7 vs 5,6 Jahre bei ";Screening-";; p<0,001), Alter bei JIA-Erstdiagnose (mittleres Alter der Gruppe ";Screening+"; 7,8 vs 4,9 Jahre bei ";Screening-";; p<0,001), JIA-Erkrankungsdauer (mittlere Erkrankungsdauer der Gruppe ";Screening+"; 10,3 vs 7,9 Monate bei ";Screening-";; p<0,001), sowie dem ANA-Status (ANA-Positivität 43,3% bei ";Screening+"; vs 82,1% bei ";Screening-";). Bei Patienten der ";Screening+";-Gruppe zeigte sich ein besserer Visus bei Erstdiagnose; beide Screening-Gruppen unterschieden sich nicht hinsichtlich sekundärer Komplikationen. Ein häufiger als empfohlen durchgeführtes augenärztliches Screening (n=12 Patienten) zeigte kein verbessertes 3-Jahres-Outcome in Bezug auf Visus und Komplikationsrate.
Schlussfolgerung: Die initial engmaschig empfohlenen Screeningintervalle werden insbesondere bei Hochrisikopatienten häufig nicht wahrgenommen, resultierend in einem schlechteren Visusergebnis bei Erstdiagnose. Eine Empfehlung zur Verkürzung der Screeningintervalle lässt sich anhand der Daten dieser Kohorte nicht belegen.
Literatur
- 1.
- Heiligenhaus A, Niewerth M, Ganser G, Heinz C, Minden K; German Uveitis in Childhood Study Group. Prevalence and complications of uveitis in juvenile idiopathic arthritis in a population-based nation-wide study in Germany: suggested modification of the current screening guidelines. Rheumatology (Oxford). 2007 Jun;46(6):1015-9. DOI: 10.1093/rheumatology/kem053