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Indikationen und Komplikationen bei Eviszeration vs Enukleation: Eine retrospektive Studie
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Published: | February 12, 2019 |
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Einleitung: Bei Eviszeration und Enukleation handelt es sich um ultima-ratio-Optionen für nicht-funktionelle, schmerzhafte und schwerstinfektiöse Augen sowie bei intraokulären Tumoren. In dieser Studie wurden Indikationen und Komplikationen beider Behandlungsoptionen verglichen.
Methoden: Wir analysierten retrospektiv die Akten von 53 Patienten, die zwischen Dezember 2012 und November 2018 in der Universitätsaugenklinik Düsseldorf operiert wurden. Indikationen, operativer Verlauf, intra- und postoperative Komplikationen bei beiden Gruppen wurden untersucht und verglichen.
Ergebnisse: In 40 Fällen wurde eine Eviszeration und in 13 Fällen eine Enukleation durchgeführt. Die häufigste Indikation für eine Eviszeration war eine Hornhauteinschmelzung (n=17; 42,5%), gefolgt durch „schmerzhafte Funktionslosigkeit“ (15; 37,5%) und Phtisis bulbi (11; 27,5%). Enukleationen erfolgten bei jeweils 4 Patienten (31%) bei schwerer Panophthalmitis und bei Tumoren sowie in 3 Fällen bei schmerzhafter Funktionslosigkeit (23%). Intraoperativ traten bei keiner Operation Komplikationen auf. Die häufigsten postoperativen Komplikationen nach Eviszeration waren eine Verkürzung der Fornices (n=3; 7,5%), gefolgt von Unterlid Ektropium (2; 5,0%), Bindehaut-Hämatom (1; 2,5%) und Prothesen-Extrusion (1; 2,5%). Nach Enukleation kam es in einem Fall zu einer postoperativen Prothesen-Extrusion (8%). Alle Komplikationen konnten durch einen lidchirurgischen Eingriff bzw. durch ein sekundäres Dermofett-Transplantat korrigiert werden.
Diskussion: Eviszeration sowie Enukleation sind beide sichere therapeutische Optionen bei schwer erkrankten Augen mit einer geringen Rate an ernsthaften postoperativen Komplikationen. Insgesamt fand sich mehr postoperative Komplikationen nach Eviszeration im Vergleich zur Enukleation, die jedoch alle chirurgisch korrigierbar waren.