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Transurethrale Eingriffe beim künstlichen hydraulischen Sphinktersystem
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Published: | April 8, 2019 |
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Fragestellung: Sind transurethrale Eingriffe bei Patienten mit künstlichem hydraulischem Sphinktersystem möglich?
Ziel: Möglichkeiten der Kontinenztherapie bei inkontinenten Männern mit zusätzlich einer Vorgeschichte eines oberflächlichen Blasentumors (pTa low grade), Prostataresektion (Regeneratknoten), Nephrolithiasis, Radiatio mit Bestrahlungszystitis, und Anastomosenengen (wenn auch stabil für länger als ein Jahr vor der Kontinenz-Operation).
Methoden: Elf Patienten benötigten nach Implantation eines künstlichen hydraulischen Sphinktersystems (AMS 800) transurethrale Eingriffe zwischen 2008 und 2019. Zwei Patienten hatten eine bulböse Harnröhrenmanschette (4,5 und 5 cm) und neun Patienten hatten transkorporale Harnröhrenmanschetten nach Webster (5 bis 6,5 cm). Alle brauchten eine Endoskopie (22-26 Charriere). Die Eingriffe inkludierten transurethrale Blasentumorresektion, Anastomosenresektion, Prostataresektion, Prostatalaserung, Blasensteinextraktion, Ureteropyeloskopie inkl. Nierenbeckentumorresektion.
Fazit: Die Harnröhre wurde in einem Fall bei 4,5 cm bulböser Harnröhrenmanschette verletzt, wobei das AMS800-System entfernt werden musste. Bei allen anderen Patienten blieb der künstliche hydraulische Sphinkter für mindestens sechs Monate unversehrt. Durchmesser (2r)=Umfang/Pi. Der Innendurchmesser einer 5 cm Manschette beträgt 16 mm. Ein Charriere 26 Resektoskop hat einen Durchmesser von 8,3 mm. Die Urethralwand zwischen Manschette und Lumen, bei eingeführtem Endoskop, darf daher maximal 3,8 mm stark sein, sonst kommt es zu Harnröhrenwandverletzungen. Idealerweise sollte mindestens eine 5,5 cm Manschette implantiert werden, um eine problemlose transurethrale Endoskopie zu gewährleisten.