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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Regionale Variationen und Trends von TURP, offener Prostatektomie und radikaler Prostatektomie in Österreich: 2002–2016

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Klaus Eredics - SMZ Ost, Urologie, Wien
  • Gerhard Fülöp - Gesundheit Österreich GmbH, Planung und Systementwicklung, Wien
  • Brigitte Piso - Gesundheit Österreich GmbH, Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen, Wien
  • Stephan Madersbacher - Kaiser-Franz-Josef-Spital, Urologie, Wien

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu073

doi: 10.3205/19oegu073, urn:nbn:de:0183-19oegu0738

Published: April 8, 2019

© 2019 Eredics et al.
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Einleitung: Regionale Unterschiede in der Rate an Krankenhausaufnahmen und der Rate an Prostatektomien haben einen direkten Einfluss auf die Behandlungsqualität, Kosten und Ausbildung. Ziel dieser Arbeit war die Analyse der Rate an transurethraler Prostataresektion (TURP), offener suprapubischer Prostatektomie (SPE) und radikaler Prostatektomie (RPE) österreichweit zwischen 2002 und 2016. Seit Dekaden hat Österreich ein öffentliches, staatlich finanziertes Gesundheitssystem mit einer verpflichtenden staatlichen Versicherung und einem uneingeschränkten Zugang für Patienten.

Methodik: Eine retrospektive, populationsbasierte Beobachtungsstudie einer nationalen Datenbank mit Analyse aller Krankenhausaufenthalte sowie der Anzahl aller Operationen (TURP, SPE, RPE) in sämtlichen österreichischen öffentlichen Krankenhäusern. Die Daten wurden vom Institut Gesundheit Österreich GmbH zur Verfügung gestellt.

Ergebnisse: Die Anzahl an Prostatektomien (TURP, SPE, RPE) pro Jahr stieg von 2002 bis 2007 von 9.300 auf 10.400 Eingriffe an, fiel dann aber wieder auf die Anzahl von 9.300 im Jahr 2016. Die Zahl an RPEs ging leicht zurück, von 2.800 Eingriffen im Jahr 2002 auf 2.700 im Jahr 2016. Der Quotient zwischen der höchsten und der niedrigsten Rate an Operationen aus allen 32 österreichischen Gesundheitsversorgungsregionen in der Periode 2014-2016 war 2.6 bei allen Prostatektomien und 2.7 bei der RPE. Regionale Unterschiede zeigen sich in hohen Raten an Eingriffen in Oberösterreich und Salzburg sowie vergleichbar niedrigen Raten in der Steiermark und dem Südburgenland.

Schlussfolgerung: Die Anzahl an Prostatektomien (TURP, SPE, RPE), die jährlich in Österreich durchgeführt wurden, blieb zwischen 2002 und 2016, trotz steigendem Alter der männlichen Bevölkerung, weitgehend stabil. Trotz eines öffentlichen und für alle frei zugänglichen Gesundheitssystems zeigt diese Analyse substantielle regionale Unterschiede (bis zu einem Faktor 2.7) in der Rate an Prostatektomien in Österreich auf. Weitere Analysen zur Erklärung dieser Unterschiede sind notwendig.