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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Klinische Erfahrung in der Anwendung der PDL1-Inhibitortherapie am Beispiel des metastasierten Nierenzellkarzinoms

Meeting Abstract

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  • Caroline Eich - Uniklinik Köln, Klinik Für Urologie, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 3.2

doi: 10.3205/19nrwgu22, urn:nbn:de:0183-19nrwgu220

Published: February 25, 2019

© 2019 Eich.
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Einleitung: Die Systemtherapie des NCCs hat sich mit der Einführung des Checkpointinhibitors Nivolumab grundlegend verändert. Es steht nun eine Therapie zur Verfügung, die bessere Ansprechraten bei meist geringerem Nebenwirkungsprofil im Vergleich zu den bekannten TKIs und mTOR-Inhibitoren zeigt. Im Folgenden zeigen wir unsere Erfahrungen mit der PDL1-Inhibitortherapie am Beispiel des metastasierten Nierenzellkarzinoms.

Methode: Wir führten eine retrospektive Analyse unseres eigenen Patientenklientels durch. Insgesamt identifizierten wir seit 11/2015 78 Patienten, Verteilung wie folgt:

  • Nivolumab beim NCC 37, beim Urothelkarzinom 10
  • Nivolumab beim Peniskarzinom 1
  • Atezolizumab 6
  • Pembrolizumab 24

Für die Auswertung berücksichtigten wir nur die Patienten, bei denen der weitere Verlauf zur Auswertung vorlag (n=30).

Ergebnisse: Es wurden durchschnittlich 12,6 Therapiezyklen verabreicht (1-41). Das Therapieansprechen wurde radiologisch bewertet. 12 Patienten zeigten eine PR, 5 eine SD, 4 eine PD und 6 Patienten konnten nicht ausgewertet werden, da sie vor dem ersten Staging verstarben oder sich nicht mehr bei uns vorstellten. Ein Patient erreichte eine komplette Remission. Die überweigende Mehrzahl der Patienten erhielt Nivolumab als Zweitlinientherapeutikum nach vorangegangener TKI-Therapie (Sutent: n=18; Pazopanib: n=4; n=1 Cabozantinib; n=4 mehrere Vortherapien, n=1 keine Vortherapie). 4 Patienten (13,3%) zeigten eine höhergradige therapieassoziierte Nebenwirkung. Bei einem Patienten kam es zu einem SIADH, wobei nicht final geklärt werden konnte, ob er paraneoplastisch oder Therapieassoziiert auftrat. Bei 3 Patienten (10%) zeigte sich eine therapiebedingte Colitis, die mit hochdosierten Steroiden (1 mg/Kg KG Prednisolon) behandelt wurde. Bei 2 Patienten (6,6%) trat eine Pneumonitis auf, von der eine stationär i.v. mittels Methylprednisolon behandelt werden musste. Eine Patientin stellte sich mit ausgeprägten Gelenkschmerzen und polyneuropathischen Beschwerden vor – diese sprachen ebenfalls auf suffizient auf Cortison an. An niedriggradigen UAWs zeigten sich häufiger leichte Dermatitiden mit Pruritus. Alle UAWs sprachen gut auf Cortison an, lediglich bei einem Pat. Führten sie zum Therapieabbruch.

Schlussfolgerung: Die Behandlung mit den neuen Checkpointinhibitoren lässt sich ambulant gut durchführen. Die immunvermittelten Nebenwirkungen lassen sich relativ unkompliziert therapieren. Das Ansprechen ist gemischt, es werden aber auch Komplettremissionen erreicht.