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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

Identifizierung von unterschiedlich exprimierten Genen zur Vorhersage von strahlenresistenten Prostatakarzinomen

Meeting Abstract

  • Tim Nestler - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Maike Wittersheim - Institut für Pathologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Martin Hellmich - Institut für medizinische Statistik, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • David Pfister - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Margarete Odenthal - Institut für Pathologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Reinhard Büttner - Institut für Pathologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Stephan Schäfer - Institut für Pathologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Klinik für Urologie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 2.3

doi: 10.3205/19nrwgu12, urn:nbn:de:0183-19nrwgu126

Published: February 25, 2019

© 2019 Nestler et al.
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Text

Einleitung: Rezidive nach Strahlentherapie bei Prostatakarzinomen (PCa) sind relativ häufig. Jedoch gibt es bis dato keine klinischen Modelle oder Biomarker, um Patienten mit einem hohen Strahlenresistenzrisiko zu identifizieren. Bisher wurden hierzu nur In-vitro-Studien und Untersuchungen an Xenograft-Modellen durchgeführ. In-vivo-Untersuchungen an humanen Prostatakarzinompräparaten zur Identifizierung von Genexpressionsmustern, die mit die mit Strahlenresistenz verbunden sind, fehlen.

Um potenzielle Biomarker für die Strahlenresistenz zu identifizieren verglichen wir Proteinexpressionsprofile von radioresistenten PCa mit PCa von primär prostatektomierten Patienten.

Methode: Zwei Gruppen, bestehend aus: I) 30 Patienten, die mittels Salvage-Prostatektomie behandelt wurden, und II) 94 primär prostatektomierte Patienten. Gewebe-Microarrays wurden aus den PCa konstruiert und Expressionsunterschiede von 15 Proteinen immunhistochemisch analysiert, die in In-vitro-Studien mit strahlenresistentem PCa assoziiert wurden. Der Kruskal-Wallis-Test wurde für den Vergleich mehrerer Gruppen verwendet, der Dunn-Bonferroni-Test um Unterschiede zwischen den Gruppen zu identifizieren und Cohens d zur Berechnung der Intergruppeneffektgröße.

Ergebnisse: Die meisten analysierten Proteine zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen strahlenresistenten PCa und primären PCa. Der Vergleich von Expressionsmustern zwischen radioresistenten PCa und primären PCa, die nach Gleason-Risikogruppen separiert wurden, zeigte eine ausgeprägte Expression von AR (Androgenrezeptor) in radioresistenten PCa (89,7%) und in 87,8% von primären PCa der Hochrisiko-Gruppe (Gleason > 7a) (p = 0,851, Cohens d = 0,05), wohingegen nur 67,3% der PCa der niedrigen Risikogruppe (Gleason ≤ 7a) (p = 0,017, Cohens d = 0,55) AR exprimierten. Separiert nach dem höchsten Gleason-Muster pro Patient war nur AKR1C3 (Aldo-keto reductase family 1 member C3) in strahlenresistenten PCa und primären PCa mit den hohen Gleason-Mustern 4 oder 5 (p = 0,827, Cohens d = 0,05 und p = 0,893, Cohens d = 0,10) ähnlich stark exprimiert, im Vergleich zu der deutlich geringeren Expression des Gleason-Musters 3 (p = 0,20, Cohens d = 0,69) in primärem PCa.

Schlussfolgerung: Dies ist die erste Studie, in der Proteinexpressionsprofile zur Vorhersage der Radioresistenz in PCa untersucht wurden, wobei AR und AKR1C3 die vielversprechendsten Proteinmarker darstellten.