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65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie e. V.

28.03. - 29.03.2019, Münster

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Einzeitige Urethra Rekonstruktion mit Transplantation von in vitro hergestelltem Gewebe aus autogener Mundschleimhaut (MukoCell®)

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  • Leonidas Karapanos - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Vahudin Zugor - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Caroline Kauffmann - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Ilgar Akbarov - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
  • Axel Heidenreich - Uniklinik Köln, Köln, Deutschland

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 65. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Münster, 28.-29.03.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV 1.1

doi: 10.3205/19nrwgu01, urn:nbn:de:0183-19nrwgu017

Published: February 25, 2019

© 2019 Karapanos et al.
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Einleitung: Die Autotransplantation von nativer Mundschleimhaut bei der einzeitigen plastischen Rekonstruktion von langstreckigen Urethrastrikturen ist die Methode der Wahl mit langfristigen Erfolgsraten von 75-85%. Die intraorale Morbidität liegt allerdings bei bis zu 14% je nach Länge des entnommenen Grafts. Unser Ziel war, die Durchführbarkeit der Graft-Urethroplastik mit Einsatz von in vitro kultiviertem (tissue-engineered) Mundschleimhaut-Transplantat zu prüfen.

Material und Methoden: Von 07.2016 bis 10.2018 erhielten 65 Patienten eine Augmentationsurethroplastik mit Verwendung von MukoCell®. 3 Wochen präoperativ wurde eine Mundschleimhautprobe von 0,5 cm² in lokaler Anästhesie entnommen. Davon wurden Zellen isoliert und im externen Labor innerhalb von 3 Wochen durch das „Tissue-Engineering“ kultiviert mit resultierender Herstellung eines 3x4 cm großen Mundschleimhaut-Transplantates (MukoCell®) mit ausschließlich patienteneigenen Zellen. Die MukoCell® von Fa. MukoCell GmbH ist am Markt in Deutschland zugelassen. Die Urethra Rekonstruktion erfolgte in ventral onlay-Technik bei 56 (86,2%), in dorsal inlay-Technik bei 5 (7,7%) und kombiniert bei 4 Fällen (6,1%). Follow-up (FU) Untersuchungen erfolgten 3, 6, 9, 12, 18 und 24 Monaten postoperativ.

Ergebnisse: Die mediane Strikturlänge betrug 5,3 cm (Interquartilsabstand (IQA) 2-16). Die mediane Op-Zeit war 92 Minuten (IQA 70-210). 3 Monaten postoperativ bestand ein medianes Qmax von 20,1 ml/s (IQA 10,6-35,5) und eine mediane Restharnreduktion von 73 ml (0-230). Das mediane FU betrug 12,1 Monate (2-28). 53 Patienten (81,5%) blieben rezidivfrei, 12 (18,5%) erlitten ein Rezidiv (7 mit bulbärer, 2 penobulbärer, 2 peniler und 1 präsphinktärer Striktur). Die Rezidiven traten median 5,2 Monaten postoperativ (2-12). Nebenwirkungen durch das Graft wurden nicht registriert.

Schlussfolgerung: Die Effektivität von unterschiedlichen Methoden der einzeitigen Graft-Urethroplastik mit Anwendung von MukoCell® im 1 Jahres-FU war 81,5%. MukoCell® stellt anhand der von uns ermittelten Daten eine erfolgversprechende, statistisch äquivalente Alternative zur klassischen Urethroplastik mit nativer Mundschleimhaut dar. Ein längeres FU und größere Patientenzahlen sollten den Stellenwert des Verfahrens im Repertoire der rekonstruktiven Harnröhrenchirurgie bestätigen.