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64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. (GMDS)

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie

08. - 11.09.2019, Dortmund

Visualisierung von Daten aus der amtlichen Todesursachenstatistik für die Mortalitätssurveillance in Deutschland

Meeting Abstract

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  • Iris Zöllner - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, RP Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • Rahel Bauer - Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, Stuttgart, Germany

Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. 64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e.V. (GMDS). Dortmund, 08.-11.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAbstr. 132

doi: 10.3205/19gmds149, urn:nbn:de:0183-19gmds1495

Published: September 6, 2019

© 2019 Zöllner et al.
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Hintergrund: Zu den Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) gehört die Beobachtung der gesundheitlichen Situation der Bevölkerung sowie die Surveillance langfristiger und aktueller Trends in der Sterblichkeit. Die Visualisierung von umfangreichen Datensätzen in leicht verständlichen und gut interpretierbaren graphischen Darstellungen dient der Nutzung dieser Daten für die Praxis des ÖGD. Ziel dieser Untersuchung war die Entwicklung geeigneter graphischer Darstellungen zur Visualisierung von geschlechtsspezifischen Mortalitätsraten aller Bundesländer über den Zeitraum 1980 – 2016.

Methoden: Ziel dieser Untersuchung war die Entwicklung geeigneter graphischer Darstellungen zur Visualisierung von geschlechtsspezifischen Mortalitätsraten aller Bundesländer im Zeitraum von 1980 bis 2016. Dabei wurden deskriptive Methoden mit Ansätzen aus der Qualitätskontrolle verknüpft. In den Surveillance-Graphiken zur Gesamtsterblichkeit und zu den häufigsten Todesursachengruppen werden die Sterbeziffern der sechzehn Bundesländer von 2016 vor dem Hintergrund der Streubereiche der entsprechenden Sterbeziffern im Zeitraum von 1980-2015 dargestellt. Der Vergleich mit der Streubreite ermöglicht eine Einordnung der aktuellen Sterblichkeit im Hinblick auf die historischen Daten.

Ergebnisse: Die Graphiken zur Gesamtmortalität bei Frauen und Männern zeigen neben den Unterschieden zwischen den Bundesländern in der Sterblichkeit 2016 auch die Unterschiede in den Schwankungsbreiten über den Zeitraum 1980-2015. Bei der Sterblichkeit durch Krankheiten des Kreislaufsystems ist erkennbar, dass in fast allen Bundesländern die Sterblichkeit im Jahr 2016 am unteren Rand der Streubereiche oder sogar darunter lag. Das heißt, bei dieser Todesursachengruppe geht die Mortalität generell weiter zurück. Dieser Trend ist seit den 1990er Jahren zu beobachten und hält bis 2016 an. Anders sieht es bei der Mortalität durch bösartige Neubildungen aus. Hier ist die Streubreite der Mortalitätsraten in den Bundesländern geringer und die Mortalität im Jahr 2016 lag bei den Männern in vierzehn Bundesländern und bei den Frauen in neun Bundesländern im oberen Teil der Schwankungsbreite von 1980-2015. Bei den anderen Todesursachengruppen zeigen die Graphiken z.T. unterschiedliche Trends bei Frauen und Männern: Die Mortalität durch äußere Ursachen bei Männern lag in allen Bundesländern höher als bei Frauen, zeigte aber im Vergleich der Sterblichkeit von 2016 gegenüber den Vorjahren eine eher sinkende Tendenz, die bei den Frauen nicht erkennbar war.

Zusammenfassung und Schlussfolgerung: Die Mortalitätssurveillance wird durch die hier vorgestellten Graphiken zu todesursachen- und geschlechtsspezifischen Mortalitätsraten unterstützt und erlaubt einen guten Überblick für Vergleiche. Da das Visualisierungskonzept auch auf altersspezifische Raten anwendbar ist, kann damit auch die Sterblichkeit in verschiedenen Altersgruppen verglichen und beobachtet werden. Durch das vorgestellte Visualisierungskonzept wird die Surveillance der Mortalität in Deutschland maßgeblich erleichtert und damit auch für größere Gruppen von Entscheidungs- und Handlungsträgern im Gesundheitswesen zugänglich.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Die Autoren geben an, dass kein Ethikvotum erforderlich ist.