gms | German Medical Science

Problemstellung/Ziele: Studierende im Praktischen Jahr (PJ) werden häufig mit einfachen Routinetätigkeiten in der Patientenversorgung betraut, während komplexere medizinische Aufgaben zu selten gelehrt werden [1]. Auch die engmaschige Supervision der PJ-Studierenden im Stationsalltag scheint nach wie vor eine Seltenheit zu sein [1]. Self-directed Learning (SDL) beschreibt die selbständige Formulierung persönlicher Lernbedürfnisse. Mit dem Ziel der Förderung von SDL und ärztlicher Neugier [2] wurde die Smartphone-App „MyTeaM“ entwickelt, welche zur Identifikation derjenigen,,Teachable Moments“ (TM) beitragen soll, die von den PJ-Studierenden selbst als besonders lehrreich identifiziert werden. Die App und ihre Funktionen, wie das Teilen der identifizierten TM in der Gruppe aller App-Nutzer, wurde im Rahmen der GMA 2018 in Wien vorgestellt [https://www.nextdoc.at/medizinische-apps-in-der-praxis/]. Ziel der diesjährigen Präsentation ist die wissenschaftliche Erhebung des studentischen Nutzungsverhaltens sowie die Detailanalyse der Inhalte der identifizierten TM.

Methoden: Es handelt sich hierbei um eine Mixed-Methods-Studie, welche quantitative und qualitative Aspekte vereint. So werden gegenwärtig sowohl die identifizierten TM der bisherigen Anwender inhaltsanalytisch ausgewertet, als auch die geführten Interviews (N=10) mit Nutzern der App analysiert, um Nutzungsverhalten und Akzeptanz der App genauer zu erfassen.

Ergebnisse: In den Interviews wurde sehr deutlich, dass die PJ-Studierenden die App „MyTeaM“ als Bereicherung für das Praktische Jahr erleben. Als Motive für die Nutzung der App wurden beispielsweise Neugier, ein spielerisches Interesse oder die Hoffnung auf einen Wissenszuwachs genannt. Die vollständigen Daten zu Nutzungsverhalten und Akzeptanz der MyTeaM-App werden im Rahmen der GMA-Jahrestagung 2019 präsentiert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Die „MyTeaM“-App konnte sich bereits nach kurzer Zeit als wertvolle Unterstützung für das PJ in der Medizinischen Klink etablieren, eine Ausweitung auf andere Kliniken ist angedacht. Weitere wissenschaftliche Fragen, beispielsweise ob die App messbar die Neugier der Studierenden stimuliert, gilt es zukünftig zu klären.