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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Verhältnis des Selenstatus zur Neuro-Regeneration nach traumatischer Rückenmarksverletzung (TSCI)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Raban Heller - Universitätsklinik Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • Julian Seelig - Institut für experimentelle Endokrinologie, Berlin, Germany
  • Tobias Bock - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Patrick Haubruck - Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Paul A. Grützner - BG Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany
  • Lutz Schomburg - Institut für experimentelle Endokrinologie, Berlin, Germany
  • Arash Moghaddam-Alvandi - Klinikum Aschaffenburg-Alzenau, Zentrum für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin, Aschaffenburg, Germany
  • Bahram Biglari - BG-Klinik Ludwigshafen, Ludwigshafen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB49-1470

doi: 10.3205/19dkou460, urn:nbn:de:0183-19dkou4600

Published: October 22, 2019

© 2019 Heller et al.
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Fragestellung: Das Spurenelement Selen (Se) ist entscheidend für die Biosynthese von Selenoproteinen. Sowohl die Entwicklung des Nervensystems als auch das Überleben von Neuronen, die Stress ausgesetzt sind, hängen von einer regelmäßigen Biosynthese von Selenoprotein und einer ausreichenden Se-Versorgung mit Selenoprotein P (SELENOP) ab. Das Ziel der Studie ist die Prüfung der Hypothese eines Zusammenhangs der Remissionswahrscheinlichkeit nach TSCI mit dem individuellen Se-Status.

Methodik: Die Studie wurde konzipiert als prospektive Beobachtungsstudie. Drei Gruppen von Patienten mit vergleichbaren Verletzungen wurden untersucht; Wirbelkörperfrakturen ohne neurologische Beeinträchtigung (n = 10, Gruppe C), Patienten mit TSCI, die keine Remission zeigen (n = 9, Gruppe G0), und Patienten mit Remission, die innerhalb von 3 Monaten eine positive Entwicklung (AIS) zeigten (n = 10, Gruppe G1). Serumproben waren zu unterschiedlichen Zeitpunkten verfügbar (bei Aufnahme und nach 4, 9 und 12 Stunden, 1 und 3 Tagen, 1 und 2 Wochen sowie 1, 2 und 3 Monaten). Die Spurenelementkonzentrationen im Serum wurden durch Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA), SELENOP durch ELISA und weitere Parameter im Routinelabor bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Serum-Se- und SELENOP-Konzentrationen waren bei der Aufnahme in der Remissionsgruppe (G1) höher als bei G0. Während der ersten Woche blieben beide Parameter in C und G0 konstant, während sie in der Remissionsgruppe signifikant zurückgingen. In ähnlicher Weise waren die Konzentrationsänderungen zwischen Aufnahme und 24 Stunden in dieser Gruppe von Genesungspatienten am stärksten ausgeprägt (G1). Die binäre logistische Regressionsanalyse einschließlich des Deltas von Se und SELENOP innerhalb der ersten 24 Stunden zeigte eine AUC von 90,0% (CI: 67,4% - 100,0%) hinsichtlich der Vorhersage des Ergebnisses nach TSCI. Ein Se-Defizit könnte einen Risikofaktor für ein schlechtes Ergebnis nach TSCI darstellen. Ein dynamischer Rückgang der Se- und SELENOP-Konzentrationen im Serum nach der Aufnahme kann auf laufende Reparaturprozesse zurückzuführen sein, die mit höheren Chancen für ein positives klinisches Ergebnis verbunden sind.