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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2019)

22. - 25.10.2019, Berlin

Ergebnisse nach minimalinvasiver Tumorentfernung im Bereich der Hüfte mittels arthroskopisch assistierter „Mini-Open Arthrotomie“

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Julia Silligmann - Orthopädische Klinik der MHH im DIAKOVERE Annastift, Hannover, Germany
  • Max Ettinger - Orthopädische Klinik der MHH im DIAKOVERE Annastift, Hannover, Germany
  • Tilman Calliess - Articon, Praxis für Gelenkchirurgie, Bern, Switzerland
  • Marco Ezechieli - St. Josefs Krankenhaus, Salzkotten, Germany
  • Henning Windhagen - Orthopädische Klinik der MHH im DIAKOVERE Annastift, Hannover, Germany
  • Thilo Flörkemeier - Orthopädische Klinik der MHH im DIAKOVERE Annastift, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2019). Berlin, 22.-25.10.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocAB46-1296

doi: 10.3205/19dkou409, urn:nbn:de:0183-19dkou4093

Published: October 22, 2019

© 2019 Silligmann et al.
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Text

Fragestellung: Knochen- und Weichteiltumore machen unter 10 % der soliden Tumore bzw. unter 1 % der jährlichen Tumorneuerkrankungen in Deutschland aus und verteilen sich über das gesamte muskoloskeletale System, wobei benigne Läsionen häufiger vorkommen als maligne Veränderungen. Eine häufige Lokalisation dieser Tumore ist dabei der proximale Femur mit der Besonderheit, dass auch gutartige Veränderungen zu einer Stabilitätsminderung des Knochens führen können, so dass die Indikation zur Resektion und Rekonstruktion besteht.

Über den lateralen Zugang zum Hüftgelenk sind die Tumore schwierig zu adressieren. Als Alternative ist es möglich über einen kleinen anterioren Zugang („Mini open“) mit Fensterung des Schenkelhalses und der arthroskopisch gestützten Tumorresektion und Rekonstruktion vorzugehen.

Methodik: In den letzten 5 Jahren wurden in der orthopädischen Klinik der MHH im Annastift sieben Patienten mit soliden, benignen Raumforderungen im Bereich der Hüfte bzw. des Schenkelhalses mittels dieser minimal-invasiven Technik operiert. Durch diese Technik konnten die Tumore über einen kleinen anterioren Zugang („Mini open“) unter zusätzlicher Hüftarthroskopie entfernt werden. Retrospektiv wurden diese Patienten nachuntersucht. Zum einen wurde untersucht, ob durch diese OP-Methode eine vollständige Tumorresektion erzielt wurde. Als weiterer Punkt wurde das Outcome der Patienten mit klinischen Scores (u.a. Harris Hip Score, VAS) untersucht und eruiert wie sich die Beschwerden verändert. Eine radiologische Analyse erfolgte je nach Art des Tumors mit konventioneller Röntgendiagnostik oder MRT.

Ergebnisse: Durch dieses OP-Verfahren war es bei allen Patienten möglich die vollständigen Tumore gelenkerhaltend zu entfernen und die Beschwerden zu verbessern. In einem Fall war eine zusätzliche Stabilisierung durch einen Gammanagel notwendig. In keinen der Fälle war eine operative Revision notwendig. Als Komplikation war lediglich in 2 Patienten (28%) eine temporäre Mißempfindung im Bereich der Nervus cutaneus femoris lateralis aufgetreten. Das klinische Outcome anhand des Harris Hip Scores und VAS verbesserte sich durch die durchgeführten Operationen (Tabelle 1 [Tab. 1]).

Schlussfolgerung: Die Arthroskopisch-assistierte- „Mini-open“- Arthrotomie über den direkt anterioren Zugang im Bereich der Hüfte ist ein gutes OP-Verfahren für die Resektion von Tumoren im Bereich der Hüfte bzw. des Schenkelhalses. Additiv kann eine Stabilisierung des Knochens durchgeführt werden. Die Patienten profitieren dabei von dem kleinen Zugang und zeigen sich bezüglich der Beschwerdesymptomatik als deutlich gebessert.